Deutsche Umwelthilfe stoppt angebliche Verbrauchertäuschung

Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerinnen DUH, äußert sich zur Verbrauchertäuschung und nötigen Maßnahmen durch die Regierung.
Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerinnen DUH, äußert sich zur Verbrauchertäuschung und nötigen Maßnahmen durch die Regierung. (Bild: Stefan Wieland)

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stoppt die aus ihrer Sicht irreführenden Falschaussagen der Privatmolkerei Bauer zu angeblich hundertprozentig recyclingfähigen Verpackungen für veganen Käse. Die betroffenen Verpackungen wurden als vollständig recyclebar beworben, obwohl diese aus einem Verbund aus Kunststoff sowie Papier bestehen. Diese Verbundverpackungen taugen jedoch nicht für ein vollständiges Recycling, sondern landen häufig in der Verbrennung.

Gegen die Aussage der Molkerei ging die DUH mit einer strafbewehrten Unterlassungserklärung vor, die die Molkerei unterzeichnete und somit die Verbrauchertäuschung eingestand. Betroffen waren die Produkte „Grünkraft Bauern-Scheibe pur“, „Grünkraft Bauern Scheibe-Schnittlauch“ sowie „Grünkraft Bauern-Olive“.

„Nach unserer Einschätzung hat die Privatmolkerei Bauer versucht, ihre Produkte durch falsche Werbeversprechen umweltfreundlicher darzustellen, als sie sind und sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Gegen solche Umweltlügen gehen wir rigoros vor. Allerdings sollten die für die Überprüfung zuständigen Vollzugsbehörden der Bundesländer Aussagen zur Recyclingfähigkeit und zum Einsatz von Recyclingmaterialien bei Verpackungen endlich überprüfen. Entsprechende Kontrollen der Bundesländer sind uns nicht bekannt, aber dringend notwendig, wie der Fall der Privatmolkerei Bauer zeigt. Wenn rechtliche Regelungen nicht überprüft werden, dann hält sich auch keiner daran.“

Barbara Metz, Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin

Auch Thomas Fischer, Deutsche-Umtwelthilfe-Leiter für Kreislaufwirtschaft, betonte, dass neue Anreize durch die Regierung nötig seien, damit Unternehmen ihre Verpackungen verbessern. Besonders eine neue Auslegung der Plastiksteuer könnte zu positiven Veränderungen führen.

„Es werden noch immer zu viele schlecht oder nicht recyclebare Verpackungen angeboten. Dabei lässt sich die Sortier- und Recyclingfähigkeit von Verpackungen bereits mit einfachen Maßnahmen verbessern. Doch vielfach zahlen sich solche Maßnahmen für die Unternehmen nicht aus. Damit sich schlecht oder gar nicht recycelbare Verpackungen nicht länger lohnen, muss die Ampelkoalition finanzielle Anreize für Unternehmen schaffen, gestaffelt nach Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz. Dies wäre durch die Umlegung der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen und eine ökologische Ausgestaltung der Lizenzentgelte im Verpackungsgesetz möglich. Bislang wird die Plastiksteuer für nicht recycelte Verpackungen aus Steuergeld der Verbraucherinnen und Verbraucher finanziert und unökologisch handelnde Unternehmen aus der Verantwortung entlassen.“