Auf die neue Norm DIN SPEC 5010 haben sich fünf Fachverbände aus dem Bereich Papier, Pappe, Karton sowie Lebensmittelkunde geeinigt. Beschrieben wird ein standardisiertes Messverfahren zur Bewertung der Barriereleistung von Papieren, Kartons und Pappen, die mit Altpapierstoffanteilen hergestellt und mit einer integrierten Barriere ausgestattet wurden.
Anwendbar ist die Messmethode auf unverarbeitete Materialien in Form von Bogen- und Rollenware. Die Hersteller der Produkte kennen deren Verarbeitungsbedingungen und geben die entsprechenden Informationen, beispielsweise zu den Rillanforderungen und möglichen Packungskonstruktionen, an ihre Kunden weiter. Mithilfe der DIN SPEC 5100 können die Kunden dann auf den konkreten Anwendungsfall bezogen die Migration aus der fertigen Verpackung abschätzen und in die Risikobewertung einbeziehen.
An der Erarbeitung der neuen, standardisierten Messmethode wirkten der Verband Deutscher Papierfabriken, der Fachverband Faltschachtel-Industrie (FFI), der Verband der Wellpappen-Industrie (VDW), die Vereinigung Pack- und Wellpappenpapiere (VPWP) und der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) mit. Einbezogen in das Projekt waren weitere Partner aus Industrie und Forschung sowie von Prüfinstitutionen.
Im Zusammenhang mit Lebensmittelverpackungen sind Mineralölkohlenwasserstoffe in den Vordergrund gerückt, nachdem 2009 festgestellt wurde, dass diese auch in Verpackungen aus recyceltem Karton oder Papier vorkommen können und auf Lebensmittel übergehen können. Als Hauptquelle der Kohlenwasserstoffe im Altpapier wurden mineralölhaltige Druckfarben identifiziert, die vor allem im Zeitungsdruck verwendet werden.