Trend zur Getränkedose: Dortmunder Brauereien investieren in Millionenhöhe

Dirk Dünnhaupt (l.), KHS-Vertriebsmanager für Nordrhein-Westfalen, und Steffen Krauß, Leiter Technik Dortmunder Brauereien
Dirk Dünnhaupt (l.), KHS-Vertriebsmanager für Nordrhein-Westfalen, und Steffen Krauß, Leiter Technik Dortmunder Brauereien (Bild: Dortmunder Brauereien/Heinze)

Die Dortmunder Brauereien setzen auf die Getränkedose: Sie vergeben einen Millionenauftrag an die KHS Gruppe, die noch in diesem Jahr eine neue Abfüllanlage für Getränkedosen realisieren soll.

Hintergrund des Millionenauftrags ist der steigende Trend hin zur Getränkedose: Mehr als vier Milliarden Stück dürften im Jahr 2020 bundesweit verkauft worden sein, befüllt mit Bier, alkoholfreien Erfrischungsgetränken und mehr. Zehn Jahre zuvor lag das Volumen noch bei rund 980 Millionen Stück. Bei ihren Abfüllplanungen haben die Dortmunder Brauereien nicht nur den Verkauf von Getränkedosen im Inland, sondern vor allem ein wachsendes Exportgeschäft im Blick.

Dortmunder Brauereien stärken ihr Dosengeschäft

„Selbst wenn Mehrwegverpackungen bei uns weiterhin den Löwenanteil stellen: Handelskunden und Verbraucher fragen Getränkedosen wieder verstärkt nach, seitdem es ein flächendeckendes Rücknahmesystem mit Pfandautomaten gibt“, erklärt Uwe Helmich, Geschäftsführer der Dortmunder Brauereien. So gibt es inzwischen nicht nur die Marken Brinkhoff’s No.1 und Dortmunder Kronen Pilsener in Dosen. Die Dortmunder Brauereien bietet vor allem DAB Export in dieser Verpackungsform an.

„Wenig Verpackung, hoher Lichtschutz und eine gute Transportbilanz sind Pluspunkte speziell im Exportgeschäft: Wenn sich also unser DAB Export in Dosen auf den Weg nach Übersee macht, sind von 100 Prozent Gesamtgewicht nur drei Prozent Verpackung und 97 Prozent Produkt“, bilanziert Helmich. Zum Vergleich: Während eine handelsübliche, leere 0,5-Liter-Flasche etwa 365 Gramm auf die Waage bringt, sind es bei einer Getränkedose nur rund 12 Gramm. Übrigens: Als die erste Bierdose im Jahr 1935 auf den Markt kam, waren es noch rund 100 Gramm.

Ressourcenschonung eingeplant

Je leichtgewichtiger die moderne Getränkedose heute ist, desto ausgeklügelter muss auch die Anlage sein, auf der sie stündlich zehntausendfach befüllt wird. Als einer der führenden Hersteller bei Abfüll- und Verpackungsanlagen in der Getränkeindustrie ist die Dortmunder KHS Gruppe darauf spezialisiert und setzt auf eine nachhaltige Konzeption. Dirk Dünnhaupt, KHS-Vertriebsmanager für Nordrhein-Westfalen erläutert: „Wir  haben für die Dortmunder Brauereien eine hochmoderne Anlage konzipiert, die etwa 50 Prozent Strom und 65 Prozent Wasser im Vergleich zu dem aktuell noch in Betrieb befindlichen Vorgängermodell sparen wird.“ Zum Vergleich: Mit diesen Einsparungen könnten etwa 215 Vier-Personen-Haushalte ihren kompletten Strombedarf für ein Jahr decken, beim Wasserverbrauch sind es immerhin noch 20 Haushalte dieser Größenordnung.

Halle der Dortmunder Brauereien

Die Planungen für die Umbaumaßnahmen in der Halle der Dortmunder Brauereien laufen bereits auf Hochtouren. (Bild: Dortmunder Brauereien/Heinze)

Ausschlaggebend für die Auftragsvergabe an die ebenfalls in Dortmund ansässige KHS Gruppe waren wohl auch die lokale Nähe und kurzen Wege zwischen den Dortmunder Brauereien und der KHS.  Die Planungen für die Umbaumaßnahmen an der Steigerstraße laufen bereits auf Hochtouren: Schon im Sommer soll die tonnenschwere Anlage in Einzelteilen angeliefert, eingebracht sowie vor Ort zusammengebaut werden, um sie dann im laufenden Betrieb in den Produktionsprozess einzubinden. Eine Herausforderung für die Teams von Dortmunder Brauereien und KHS, die nach derzeitiger Planung bis November 2021 gestemmt sein soll.  Ziel ist es, dass bis zum Jahresende bis zu 80.000 Dosen pro Stunde über die neue Abfüllung laufen.

Quelle: KHS Gruppe