Ein Mehrwegsystem der Zukunft?

Teil des Mehrwegkonzepts sind standardisierte Gläser, Trays und ein nestbarer Kasten. (Bild: pacoon)

In den nächsten Jahren wird sich für die Verpackungsbranche einiges ändern. Besonders gesetzliche Anforderungen und Gebühren werfen ihre Schatten voraus, so zum Beispiel beim Einsatz von Einwegverpackungen. Hersteller und Inverkehrbringer müssen hier umdenken, sonst kann es teuer werden.

Das übergeordnete Thema der Circular Economy beabsichtigt dabei die Reduktion von CO2-Emissionen, die durch Verpackungen verursacht werden, und damit einhergehend die Einsparung von Ressourcen und die Vermeidung von Abfall, der in der Natur landet. Das Recycling von Einwegverpackungen stellt jedoch nur eine vorübergehende Lösung dar, da viele alternative Materialien nur wenig oder gar nicht recycelt werden oder immer weitere Ressourcen benötigen.

Eine generelle Lösung zur Reduktion von Verpackungsabfall und CO2-Emissionen stellen neue Mehrwegsysteme dar. Diese Mehrwegbehälter müssen aktuell noch neu konzipiert werden, andererseits gilt es auch, neue Entwicklungen im Energie-, Transport- und Reinigungsbereich mit ins Kalkül zu nehmen. pacoon befasst sich seit mehreren Jahren mit der Thematik, wie ein neues Mehrwegsystem der Zukunft aussehen müsste, um die heute bekannten Nachteile von Mehrwegpools in Vorteile umzuwandeln.

Logistischer Aufwand

Große Themenschwerpunkte sind dabei die einfache Rücknahme, Abrechnung bzw. Rückverfolgung der Behälter, der Transport sowie die hygienische Reinigung vor der Wiederbefüllung. Ein Problem ist dabei der hohe Leerraumanteil beim Transport von Leerbehältern, teilweise auch im befüllten Zustand.

Das Konzept von pacoon möchte daher an den unterschiedlichen Stellen ansetzen und eine Harmonisierung in den einzelnen Schritten berücksichtigen. Als wesentliches Merkmal des neuen Behälterkonzepts erlaubt es eine stapel- und nestbare Funktion zusammen mit den Transportbehältern. Damit soll möglichst viel Transportvolumen eingespart werden, was bis zu 50 Prozent im Vergleich mit heutigen Trägerkonzepten ausmachen kann. Transportbehälter von herkömmlichen Systemen sind oft nur stapelbar und nicht nestbar im leeren Zustand.

Eine Lösung für viele Varianten

Zum Mehrwegkonzept von pacoon gehören auch standardisierte Behälter, in die unterschiedliche Produkte abgefüllt werden können. (Bild: pacoon)

Daher hat pacoon eine neue Behälterform abgeleitet, die zusammen mit dem Trägerkonzept – einem Kastenrahmen und einem Zwischentray – ein Gesamtkonzept ergibt. Die flexibel variablen Einzelelemente im Modulmaß ermöglichen die flexible Kombination von Produktbehälter, Tray und Kastenrahmen. Somit kann mit wenigen Varianten der Einzelelemente eine Vielzahl von unterschiedlichen Gebinde- und Transporteinheiten abgebildet werden.

Die einfache, offene Form der Behälter ohne Schulter mit einer leicht verjüngten Bodenform erlaubt dabei eine sehr gute Ausnutzung des Raums innerhalb eines Kastens. Die Lagerung der Behälter während des Transports in einem speziellen Lochtray fixiert diese und verhindert somit weitestgehend ein Berühren innerhalb des Kastens.

Der spezielle Kastenrahmen in der Funktion eines Drehstapelbehälters ermöglicht es, im Handling durch einfaches Drehen zwei Positionen zu nutzen: ein Stapeln der Kästen übereinander im befüllten Zustand oder ein ineinander genestetes Stapeln von Kästen mit leeren Behältern, wenn der Deckel entfernt wurde.

Darüber hinaus erlaubt die offene Behälterform auch eine einfache Befüllung und Reinigung und reduziert somit die Reinigungskosten, aber auch die Variabilität bei der Befüllung mit unterschiedlichsten Produkten. Dies reduziert die Komplexität und Vielfalt von Behältertypen für eine einfachere Sortierung. Durch modulfähige, standardisierte Kasten-Trays mit Lochöffnungen in verschiedenen Durchmessern können viele gängige Volumina von Behältern abgedeckt werden, die sich durch veränderte Höhe und Breite variieren lassen.

Markttests mit Partnern

Ein Bereich, den pacoon mit seinem Mehrwegsystem abdecken will, sind Konserven. Herkömmliche Konserven könnten durch die Mehrwegbehälter ersetzt werden. (Bild: pacoon)

Als nächster Entwicklungsschritt soll zusammen mit Netzwerkpartnern das Konzept auf speziell definierte Produkte angepasst und im Rahmen eines Markttests im deutschen Handel durchgeführt werden. Dazu hat pacoon mit Partnern ein Logistik- und Reinigungskonzept entwickelt, das es im kleinen Rahmen erlaubt, verschiedene Marken im Handel mit den Mehrwegbehältern zu testen und die Akzeptanz, Rücknahme, industrielle Reinigung, Sortierung und Bereitstellung für die Abfüller zu ermöglichen.

Unterschiedliche Produkte können parallel getestet werden, wie z. B. Marmeladen und Konfitüren, Soßen, Pürees, Aufstriche, Konservenprodukte bis hin zu Trockenprodukten. Dazu laufen verschiedene Gespräche mit Markenartiklern aus den unterschiedlichen Produktbereichen. Weitere Entwicklungsideen des Mehrwegkonzepts sind mehrwegfähige Deckelverschlüsse, eine Direktbedruckung für das Branding mit abwaschbaren Farben für Kästen und Behälter sowie die Integration von digitalen Codes zur Steuerung der einzelnen Behälter und für die Abrechnung und Rückverfolgung. Interessierte Markenartikler für Tests können sich bei pacoon melden.

Am 20. Februar informiert pacoon beim LinkedIn Webinar „Wie können Sie Nachteile heutiger Mehrwegsysteme und Behälter beseitigen?“ Interessierte über sein Mehrwegkonzept. Anmelden können Sie sich hierfür direkt über LinkedIn.

http://www.pacoon.de