Folien schrumpfen auch mit Rezyklatanteil gut

Schrumpffolie mit Rezyklatanteil von APK
Schrumpffolie mit Mersalen LDPE NCY Rezyklat. (Bild: APK AG)

Um das Marktpotenzial von Kunststoffrezyklaten sowie ihre Nutzung in Produkten europaweit zu stärken, hat das Recyclingunternehmen APK die Leistung seiner Newcycling-LDPE-Rezyklate in Schrumpffolien getestet.

Das Ergebnis: Die Rezyklate können die Schlüsselfunktionalität der Schrumpfung erfüllen. Außerdem konnte die Foliendicke konstant gehalten werden und die Folienrezeptur für die Anwendung sowie die Extrusionsparameter blieben ähnlich denen für neue Kunststoffe.

Schrumpffolie mit LDPE-Rezyklat für die Getränkeindustrie

Eine Schrumpffolie ist eine anspruchsvolle Verpackungsanwendung – für neue Kunststoffe und erst recht für recycelte Materialien. Eine spezifische Zähigkeit, Haltekraft und Schrumpfleistung sind notwendig, damit die Folie das Packgut zuverlässig schützt sowie Stabilität während Lagerung und Transport garantieren kann. Prozessparameter sollten konstant sein, wenn man von neuem zu recyceltem Kunststoff wechselt. Darüber hinaus kann die Folie eine Sekundärverpackung sein, die mehrere Produkte zusammenhält. Damit liefert sie dem Verbraucher den ersten Eindruck und die erste Information zum Produkt. Daher sollte auch die Optik von ausreichender Qualität sein.

„Unsere LDPE-Rezyklate eignen sich für eine Vielzahl von Endprodukten. Ihr Einsatz in Schrumpffolien stellt eine Chance für die Getränkeindustrie dar, Sekundärrohstoffe in Getränkeverpackungen zu fördern.“ Klaus Wohnig, Vorstandsvorsitzender der APK AG

Die Projekte konzentrierten sich auf mehrschichtige Schrumpffolien. Neue Kunststoffe wurden mit einer ambitionierten Rate von 30 bis 100 Prozent durch Rezyklate ersetzt. Die 30 bis 55 Prozent-Szenarien erzeugten sehr gute Ergebnisse. Die Schrumpffolien waren nahezu identisch zu Folien aus Neuware. Die Verwendung einer solchen Menge an Sekundärrohstoffen anstelle von neuen Kunststoffen kann eine entscheidende Emissionsreduktion ermöglichen. Newcycling-LDPE-Rezyklate reduzieren Emissionen nahezu 50 Prozent gegenüber Neuwaren-LDPE.

Regranulate ähneln Neuware

Der lösemittelbasierte Recyclingprozess von APK, die Newcycling-Technologie, kann verschiedene Polymere in mehrschichtigen Kunststoffverpackungen trennen und wandelt das Zielpolymer in Regranulate mit neuwarenähnlichen Eigenschaften um. Lösemittelbasiertes Recycling ist eine fortschrittliche physikalische Technologie.

APK Rezyklat Granulat

Mersalen LDPE NCY Rezyklat – hergestellt mit dem Newcycling-Prozess. (Bild: APK AG)

Aufbauend auf einem mechanischen Vorbehandlungsschritt fügt sie einen lösemittelbasierten Prozessschritt hinzu, in dem das Zielpolymer abgetrennt wird und Verunreinigungen, wie z.B. verschiedene Additive oder organischen Rückstände, entfernt werden. APK vermarktet das bei den Schrumpffolientests verwendete recycelte LDPE unter der Marke Mersalen. Es wird aus komplexen PE/PA-Mehrschichtfolienabfällen gewonnen.

Die APK trat 2008 mit dem Ziel an, Kunststoffrezyklat mit größtmöglichem Reinheitsgrad aus Kunststoffabfällen zu gewinnen. Die Eigenschaften des Rezyklats sollten vergleichbar zu denen von Neukunststoffen sein. Die Forscher und Ingenieure von APK haben mit dem Newcycling-Prozess eine effiziente Recyclingtechnologie entwickelt, die mechanische und lösungsmittelbasierte Schritte kombiniert. Derzeit beschäftigt die APK etwa 130 Arbeitnehmer in ihrem Standort Merseburg. Die Produktionsanlage verfügt über eine jährliche Recyclingkapazität von bis zu 20.000 Tonnen.

Quelle: APK