Bei Verpackungen auf Kartonage zu setzen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsorientierte Produktion, davon ist unser Gastautor Alexander Schwab, Vertriebsleiter bei Weig-Karton, überzeugt. Erfahren Sie, warum das Umdenken hier aber nicht enden darf und welche Vorteile gerade recyceltes Altpapier mit sich bringt.
Der Trend zur „Paperisation“ – also der Ersatz von Kunststoffverpackungen durch Papier – ist wenig sinnvoll, wenn wir bei der Papierproduktion nicht auch auf Nachhaltigkeit setzen. Ein wichtiger Schritt bei diesem Vorhaben ist das Recycling von Altpapier. Der Zellstoff bringt auch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich:
Erster Vorteil: reduzierter Rohstoffverbrauch
Die Papierbranche ist eine Schlüsselindustrie, wenn es um die Zukunft unserer Wälder geht. Umso wichtiger ist es, den Rohstoffverbrauch zu verringern. Die Wiederverwendung von Altpapier trägt maßgeblich dazu bei. Während die Herstellung von einem Kilogramm Recyclingpapier nur knapp 1,2 Kilogramm Altpapier benötigt, sind für die Herstellung neuer Kartonage über zwei Kilogramm Holz erforderlich.
Zweiter Vorteil: effiziente Ressourcennutzung
Das Potenzial von Zellstoff wurde lange Zeit unterschätzt. Aktuellen Forschungsergebnissen der TU Darmstadt und der TU Graz zufolge lassen sich Zellstofffasern unter Laborbedingungen bis zu 25-mal recyceln, ohne dass der Vorgang große Auswirkungen auf den Zustand des Materials hat. Tatsächlich steht der Recyclingkarton dem Frischfaserkarton hinsichtlich der Qualität in fast nichts mehr nach, sondern weist ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften auf. Das widerspricht der allgemeinen, aber veralteten Ansicht, Papierfasern würden nach nur sieben Recyclingvorgängen messbar an Qualität verlieren.
Dritter Vorteil: umweltfreundliche Produktion
Für eine nachhaltige Produktion bietet sich das lokale Sammeln von Altpapier an. Durch das Zusammentragen in der unmittelbaren Umgebung sparen Hersteller zum Teil lange Transportstrecken ein, die ansonsten für die Beförderung von Frischholz oder recyceltem Papier benötigt würden. Diese Reduzierung der Fahrtwege bringt eine erhebliche Verringerung der CO2-Emissionen mit sich und schont die finanziellen Ressourcen des Unternehmens.
Vierter Vorteil: geringere Abfallmenge
Die Kreislaufführung von Altpapier, beispielsweise in der Herstellung von Recyclingkarton, wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Altpapier gilt hierbei nicht etwa als Abfall, sondern als wertvolle Ressource. So werden die immer noch qualitativ hochwertigen Zellstofffasern in einem geschlossenen Kreislaufsystem wiederverwendet und zu neuen Produkten verarbeitet. Dadurch verringert sich die Menge an Abfall deutlich. Dies hat direkten Einfluss auf die Umweltbelastung, da weniger Müll deponiert oder verbrannt werden muss.
Fünfter Vorteil: Förderung der Kreislaufwirtschaft
Indem Hersteller das Altpapier in einem geschlossenen Kreislaufsystem zu Recyclingkarton verarbeiten, wird der Lebenszyklus der Ressource verlängert und die Abhängigkeit von neuen Rohstoffen verringert. Nicht zuletzt entspricht das auch dem Vorhaben der EU, die diesbezüglich bereits verschiedene Richtlinien erlassen hat, die vorsehen, dass Abfälle getrennt und effizient verwertet werden.
Fazit: Recycling als Vorteil für uns alle
In Anbetracht der wachsenden Herausforderungen im Umweltschutz und der Dringlichkeit, nachhaltige Lösungen zu finden, erweist sich Recyclingkarton als ein wichtiger Akteur für eine nachhaltige Zukunft. Mit steigendem Umweltbewusstsein in der Gesellschaft kommt die Verwendung von Recyclingkarton zudem den Unternehmen selbst zugute, die sich als engagiert präsentieren und ihre Kunden mit nachhaltigen Verpackungsalternativen überzeugen können. Letztendlich profitiert die Umwelt von reduzierter Abholzung und effizienterer Nutzung von Ressourcen und wir von einem insgesamt kleineren ökologischen Fußabdruck und geringeren Auswirkungen auf das Klima.
