Während der Aluminiumfolienmarkt in Europa im dritten Quartal 2024 ein Wachstum von fast 15 Prozent verzeichnete, kämpft die deutsche Aluminiumindustrie weiterhin mit Produktionsrückgängen. Unterschiede in Nachfrage und Rahmenbedingungen prägen die Branche.
Laut der European Aluminium Foil Association (EAFA) stieg die Nachfrage nach Aluminiumfolien in Europa in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um 4,6 Prozent. Besonders im dritten Quartal konnte mit einem Wachstum von 15 Prozent auf 220.300 Tonnen eine deutliche Erholung verzeichnet werden.
Der Anstieg wurde sowohl durch höhere Lieferungen dünner Folien für flexible Verpackungen als auch dicker Folien für halbstarre Behälter und technische Anwendungen getragen. Insbesondere die Nachfrage innerhalb Europas stieg um 6 Prozent. Allerdings blieb der Export außerhalb Europas, trotz einer Verbesserung im dritten Quartal, im bisherigen Jahresverlauf um 6 Prozent hinter dem Vorjahr zurück.
Guido Aufdemkamp, Exekutivdirektor der EAFA, erklärte, dass die Branche trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten und gedämpften Wirtschaftswachstums eine Stabilisierung erfahre. Der Verband sieht optimistisch in das kommende Quartal und das Jahr 2025.
Produktionsrückgänge in der deutschen Aluminiumindustrie
Im Gegensatz dazu steht die Lage der deutschen Aluminiumindustrie, die im dritten Quartal 2024 weiterhin rückläufige Produktionszahlen meldete. Besonders betroffen sind Aluminium-Recycler mit einem Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Produktion von Halbzeugen sank in den ersten drei Quartalen um 3 Prozent.
Rob van Gils, Präsident von Aluminium Deutschland, forderte eine schnelle Reaktion der Politik, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Er kritisierte hohe Energiekosten, steigende Bürokratie und handelspolitische Risiken als zentrale Herausforderungen. Gleichzeitig sehen sich fast 30 Prozent der Unternehmen gezwungen, Stellen abzubauen.
Quelle: Aluminium Deutschland, European Aluminium Foil Association