Mit einem positiven Geschäftsergebnis setzte die deutsche Papiersackindustrie dem leichten Abwärtstrend der vergangenen Jahre ein Ende und blickt zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Dies geht aus dem vierten Branchenbarometer der Gemeinschaft Papiersackindustrie e. V. (GemPSI) hervor.
Die deutsche Papiersackindustrie lieferte 2017 2,5 Prozent mehr Papiersäcke aus als im Vorjahr. Insbesondere in den Marktsegmenten „Diverses“ (+ 15,2 Prozent), worunter u.a. Papiersäcke für Grünschnitt fallen, und Nahrungsmittel (+12,7 Prozent) legte sie zu. Laut den GemPSI-Mitgliedern lässt sich der Aufwärtstrend auf die allgemein gute Konjunktur und eine hohe Nachfrage nach technisch hochwertigen Verpackungen zurückführen. Sie stufen ihre Geschäftslage durchweg als „gut“ ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine um 0,9 Punkte bessere Bewertung. Auch ihre Zufriedenheit ist um 0,4 Prozentpunkte auf 2,2 gestiegen.
Weiteres Wachstum in 2018 erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr fühlen sich die GemPSI-Mitglieder aufgrund der Qualität ihrer Produkte, ihrer Servicebereitschaft und technischen Expertise laut Barometer im Markt gut aufgestellt. Die Nachfrage nach einem erhöhten Produktschutz, verbesserter Sauberkeit sowie einfacherer Handhabung erfordern neue Verpackungslösungen, aufgrund dessen erwarten die GemPSI-Mitglieder eine Fortsetzung des Geschäftslage durchweg als „gut“ s: 70 Prozent der Befragten prognostizieren ein verhaltenes Wachstum von Marktanteilen und Umsatz.
Die größte Entwicklungschance sehen die Befragten im Bereich Chemikalien. Zudem gehen sie davon aus, dass die Nachfrage nach Papiersäcken mit dem wachsenden Stellenwert nachhaltiger Verpackungen in der Gesellschaft steigen wird. Denn in puncto Umweltverträglichkeit bietet der Papiersack aufgrund seiner biologischen Abbaubarkeit, einem niedrigen CO2-Fußabdruck sowie eines mehrfach möglichen Recyclings überzeugende Argumente. Die Papierversorgung sowie damit verbundene Preissteigerungen wird die Branche 2018 nach Angaben der Befragten weiter beschäftigen.
„Mit langfristigen Verträgen mit Kunden und Lieferanten setzen sich unsere Mitglieder dafür ein, alle Bestellungen termingerecht ausliefern zu können und mögliche Preiserhöhungen transparent zu halten“, erklärt GemPSI-Vorsitzender Alfred Rockenfeller.
Chancen für Wachstum im Baustoffmarkt
Im Jahr 2017 lieferte die deutsche Papiersackindustrie im Baustoffmarkt – ihrem größten Marktsegment – 2,8 Prozent mehr Papiersäcken aus als im Jahr zuvor. Die Mehrzahl der Befragten erwartet in diesem Jahr eine stabilen Entwicklung in diesem Segment, 30 Prozent rechnen sogar mit einem Plus. Neben einer stabilen Baukonjunktur und einem weiterhin hohen Bedarf an Wohnraum geben sie auch die zahlreichen Patente für Produktentwicklungen in diesem Sektor als Gründe für ihre Prognose an. Nach Angaben der GemPSI-Mitglieder legen ihre Kunden insbesondere Wert auf Effizienzsteigerungen, zum Beispiel durch verbesserte Abfüllgeschwindigkeiten oder längere Lagerdauer sowie Staubfreiheit. So liegen ultraschallversiegelte, staubdichte Verpackungen sowie Maßnahmen zur staubfreien Abfüllung im Trend.
Zukunftstrends
Für die nächsten fünf bis zehn Jahre bereiten sich die GemPSI-Mitglieder darauf vor, eine größere Menge von Gebinden mit kleinen Füllgrößen von 10 bis 15 kg anbieten zu können, die eine einfache Handhabung und Dosierung ermöglichen. Darüber hinaus erwarten sie, dass zunehmend Verpackungen nachgefragt werden, die für eine Lagerung im Außenbereich geeignet sind. Sie wollen biobasierte Barriereschichten erforschen und weiterentwickeln, die zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit sowie anderen Fremdkörpern bieten. Entwicklungen in diesen Bereichen sowie die wachsende Bedeutung nachhaltiger Baustoffverpackungen haben nach Meinung der Befragten Potenzial, um neue wettbewerbsfähige Produkte anzubieten und ihre Position im Baustoffmarkt nachhaltig auszubauen.