Getränkepfandsystem in Rumänien gestartet

Rumänien hat ein zentrales Pfandrückgabesystem für Getränkeflaschen mit fast 80.000 Sammelstellen eingeführt.
Rumänien hat ein zentrales Pfandrückgabesystem für Getränkeflaschen mit fast 80.000 Sammelstellen eingeführt. (Bild: Sensoneo)

Rumänien hat ein zentrales Pfandsystem für Getränkeverpackungen eingeführt. Mit fast 80.000 Sammelstellen soll es das weltweit größte Pfandrückgabesystem sein. Es gilt für Einweg-Primärverpackungen aus Glas, Kunststoff oder Metall mit Volumina von 0,1 bis 3 l. Das Pfand pro Flasche beträgt umgerechnet etwa 10 Cent. 

Rumänien hat sich damit 13 anderen EU-Ländern angeschlossen, die bereits Pfandsysteme mit dem Ziel eingeführt haben, die Sammel- und Recyclingquoten von Einweggetränkeverpackungen zu erhöhen. Betreiber des Systems ist RetuRO, ein Konsortium, das von Verbänden des Einzelhandels und Getränkeherstellern gegründet wurde und durch das rumänische Ministerium für Umwelt, Gewässer und Wälder unterstützt wird. RetuRO soll jährlich etwa sieben Milliarden Getränkeverpackungen verwalten, um die Verbesserung eine der niedrigsten Recyclingquote in Europa zu schaffen. Alle Unternehmen, die Getränke in Einwegbehältern herstellen, einführen oder verkaufen, sind verpflichtet, sich an dem neuen Pfandrückgabesystem zu beteiligen. Es soll sich weltweit als das umfassendste integrierte System etablieren.

Das rumänische Deposit Return System (DRS) nutzt eine Softwarelösung von Sensoneo, einem Technologieunternehmen mit Sitz in der Slowakei. Die Software bindet alle Beteiligten ein und sammelt Daten entlang der gesamten Prozesskette.

“Trotz vieler Herausforderungen ist es uns gelungen, ein sehr komplexes System in kurzer Zeit zu implementieren. Es handelt sich um ein komplexes, modulares System, das nicht nur die von fast 80.000 Wirtschaftsbeteiligten erhaltenen Informationen unterstützen muss, sondern auch Identifizierungs-, Bestands-, Rückgabe-, Erfassungs-, Fakturierungs- und Berichtsdaten für fast sieben Milliarden Verpackungen miteinander in Beziehung setzen muss.”

Cristian Mihai, IT-Direktor von RetuRO

Sensoneo hat ein sofort integrierbares IT-System entwickelt, das an die spezifischen Anforderungen verschiedener Länder angepasst werden kann. Das Technologieunternehmen verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit Pfandrückgabesystemen und ist nach eigenen Angaben derzeit der einzige DRS-Integrator, der in fünf europäischen Ländern tätig ist. Neben Rumänien dient die DRS-IT-Lösung von Sensoneo als zentrale Infrastruktur für das gesamte DRS-System in der Slowakei, Malta, Irland und Ungarn. Das slowakische DRS-System wurde in nur 10 Monaten implementiert und erreicht derzeit eine Recyclingquote von 93 Prozent.

“Wir freuen uns, dass ein weiteres europäisches Land auf dem Weg ist, ein Pfandrückgabesystem einzuführen. Ich glaube, dass dies der richtige Schritt für Rumänien ist, um die Wiedergewinnung von sauberen Materialströmen zu erhöhen und die Abfallverschmutzung zu verringern. Unsere DRS-IT-Lösung eignet sich perfekt für einen groß angelegten Einsatz, da sie eine zentrale Plattform für alle Beteiligten des DRS-Systems mit einem hohen Maß an Automatisierung der Abfallwirtschaft und Finanzströmen bietet.”

Peter Knaz, Leiter des Bereichs DRS bei Sensoneo

Quelle: Sensoneo