60 Jahre Kunststoffkompetenz von Greiner

Die Karton-Kunststoff-Kombination gibt es mittlerweile seit etwas mehr als 40 Jahren. Bei der neuesten Innovation K3-r100 trennen sich die beiden Bestandteile im Abfallsammelprozess selbstständig voneinander.
Die Karton-Kunststoff-Kombination gibt es mittlerweile seit etwas mehr als 40 Jahren. Bei der neuesten Innovation K3-r100 trennen sich die beiden Bestandteile im Abfallsammelprozess selbstständig voneinander. (Bilder: Greiner Packaging; Rawpixel.com/shutterstock | Montage: packaging journal)

Greiner Packaging steht seit über 60 Jahren für hohe Lösungskompetenz in Entwicklung, Design, Produktion und Dekoration von stabilen Kunststoffverpackungen. Das Unternehmen zählt heute zu den führenden europäischen Herstellern für den Food- und Non-Food-Bereich und hat sich der Innovation für eine Welt im Kreislauf verschrieben.

Mit dem Leitsatz “Reduce, Reuse, Recycle” setzt das Unternehmen auf maximale Rezyklierbarkeit in Kombination mit verantwortungsvollem Einsatz bestehender Ressourcen durch Einsparung und Wiederverwendung: reduzieren, was vermieden werden kann (reDUCE), nutzen, was mehrmals eingesetzt werden kann (reUSE), und recyceln, was nicht wieder eingesetzt werden kann (reCYCLE). Alle drei „Rs“ sind wichtige Bausteine für die Zukunft von Verpackungen.

Zurück zum Anfang

In seiner mehr als 150-jährigen Geschichte als Familienunternehmen hat sich Greiner von einer kleinen Gemischtwarenhandlung zu einer weltweit führenden Unternehmensgruppe mit mehr als 10.000 Mitarbeitern in 30 Ländern entwickelt. Heute ist Greiner als führender Kunststoffproduzent bekannt, aber die Wurzeln des Unternehmens gehen auf ein anderes Material zurück – nämlich Kork. Carl Albert Greiner und seine Frau Emilie eröffnen 1868 in Nürtingen einen kleinen Gemischtwarenhandel, in dem unter anderem Sodawasser verkauft wird, das in Flaschen mit handgefertigten Korkstopfen abgefüllt ist

Carl Albert und Emine Greiner, die Begründer des Unternehmens (vorn Mitte), im Kreis ihrer Familie im Gründungsjahr 1868. (Bild: Greiner Packaging)

Nur zehn Jahre später erhält Carl Greiner das Patent für seine Korkschneidemaschine, die das händische Zuschneiden von Korken obsolet macht. Von nun an werden auch andere Getränkehersteller mit Korken beliefert. Kurz vor der Jahrhundertwende, 1899, übernimmt ihr Sohn die Leitung und baut im österreichischen Kremsmünster eine Korkstopfenfabrik mit 45 Mitarbeitern auf. Der Anfang von etwas ganz Großem ist gemacht.

Der Übergang von Kork zu Kunststoff

In den 1920er-Jahren ist das Unternehmen bereits international vernetzt und tätig, unter anderem mit Niederlassungen in Europa und Chile und Exportgütern bis nach Australien, Asien und Amerika. Durch die hohen Zölle, die um 1950 in den Exportländern eingeführt werden, beginnt Greiner, sich auch mit anderen Materialien zu beschäftigen.

Eine der ersten Spritzgussmaschinen, die 1960 in Betrieb genommen wurden. (Bild: Greiner Packaging)

Dies führt 1960 dazu, dass zwei Spritzgussmaschinen in Betrieb genommen und die ersten Kunststoffbecher produziert werden. Das ist der Startschuss für Greiner Packaging, wie man es heute kennt. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für Greiner Packaging schon seit jeher eine große Rolle, was sich zum Beispiel 1987 an der Erweiterung des Geschäfts um Mehrschichtfolien zeigt. Dabei wird Regenerat in die Mittelschicht der Folie eingearbeitet – das beste Beispiel für den schon damals fortschrittlichen Verpackungsanspruch des Unternehmens.

Die große Expansion

Nur zwei Jahre später expandiert Greiner Packaging als eines der ersten Unternehmen Österreichs nach Osteuropa. Diese Expansionsstrategie setzt Greiner Packaging auch in den folgenden Jahren konsequent fort. Aus dem bereits seit vielen Jahren bestehenden Produktionsbereich “technische Teile” geht 2006 die Business Unit Greiner Assistec hervor und 2010 die Internationalisierung weiter. Der erste Standort außerhalb Europas entsteht in Monterrey in Mexiko. Gemeinsam mit einem internationalen Kunden erschließt die Business Unit Assistec den Markt. Der erste US-Standort in Pittston in Pennsylvania folgt einige Jahre später.

Höchste Präzision und kontinuierliche Qualitätskontrolle sind ausschlaggebend für eine hohe Qualität der Verpackungen. (Bild: Greiner Packaging)

Zum aktuellen Zeitpunkt ist Greiner Packaging auf drei Kontinenten in 19 Ländern mit über 30 Standorten und mehr als 4.900 Mitarbeitern aktiv. Das Unternehmen bietet eine Bandbreite von Technologien, Dekorationen und Innovationen an und kann stolz auf viele zufriedene Kunden blicken. Trotz des immensen Wachstums ist das Unternehmen nach wie vor in Familienbesitz – ein Fakt, der sich auch in der Firmenkultur widerspiegelt. “Wenn ich auf meine 39 Jahre bei Greiner Packaging zurückblicke, kann ich voller Stolz sagen, dass wir ein regional agierendes Unternehmen in ein international erfolgreiches Unternehmen entwickelt haben, das nach wie vor in Familienbesitz ist und bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vordergrund stehen”, betont Harald Steiner, Vice President Global Technology & Excellence.

Und wie geht es weiter?

Nicht nur das Unternehmen wächst, sondern auch die Kritik am Wertstoff Kunststoff. Greiner Packaging ist seit seinen Anfängen an einer nachhaltigen Produktion interessiert. War es am Anfang die Motivation, möglichst verantwortungsvoll und sparsam mit den eigenen Ressourcen umzugehen, so ist mittlerweile der Klima- und Umweltgedanke präsent: “Greiner Packaging ist mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie bestens für die Zukunft gerüstet. Von der Recyclingfähigkeit unserer bestehenden Produkte bis hin zu neuen Produkten und Businessmodellen arbeiten wir intensiv an Innovationen – mit dem Ziel, unseren Kunden die bestmöglichen Produkte und Lösungen anbieten zu können”, hebt Manfred Stanek, derzeit noch CEO bei Greiner Packaging, hervor.

Das Unternehmen setzt für die Produktion seiner Verpackungen auf einen modernen Maschinenpark. (Bild: Greiner Packaging)

2022 wurde der Leitsatz “Join the Circular Revolution” ins Leben gerufen, mit dem sich das Unternehmen den drei Hauptzielen Reduce – Reuse – Recycle verschreibt. Die Innovationskompetenz des Unternehmens zieht sich nicht nur über ein breites Spektrum an Materialien und Technologien, sondern folgt auch stets dem Anspruch, innovative Wege für den schonenden Umgang mit Ressourcen zu entwickeln. Denn eins ist klar: Es braucht mutige und kreative Ideen, um wirklich etwas zu bewegen.

Dabei verfolgt Greiner Packaging unterschiedliche Erfolgsrichtungen, beispielsweise K3: Kunststoff und Karton. Eine Innovation, auf die das Unternehmen besonders stolz zurückblickt, ist die Karton-Kunststoff-Kombination, die im Jahr 1982 das Licht der Welt erblickte und seither ständig weiterentwickelt wird. Korrekt voneinander getrennt und entsorgt sind beide Komponenten – der unbedruckte Kunststoffbecher und der Kartonwickel – optimal recyclingfähig. Trennt der Konsument nicht, schafft die neueste Innovation von Greiner Packaging Abhilfe: K3 r100, der erste K3-Becher, bei dem sich der Kartonwickel im Abfallentsorgungsprozess selbstständig vom Kunststoffbecher abtrennt.

2022 erwarb Greiner Packaging einen serbischen r-PET-Flakes-Produzenten und baut Recycling damit zu einem integrativen Bestandteil des Geschäftsmodells aus. (Bild: Greiner Packaging)

Eine weiterer Weg, den Greiner verfolgt, ist der Einsatz von r-PET. Gute Verfügbarkeit, Lebensmitteltauglichkeit plus hohe Qualität – diese Eigenschaften machen r-PET zu einem wertvollen Material, wenn es um nachhaltige Verpackungen geht. Denn r-PET ist aktuell fast das einzige Material, das mechanisch recycelt für Lebensmittelanwendungen zum Einsatz kommen kann. 2022 hat Greiner Packaging einen serbischen r-PET-Flakes-Produzenten übernommen und Recycling damit zu einem integrativen Bestandteil des Geschäftsbereichs ausgebaut. Das Unternehmen ist kontinuierlich bestrebt, sowohl das Material selbst als auch Prozesse zu Materialverarbeitung und Dekorationsmöglichkeiten zu optimieren. So engagiert man sich etwa zusätzlich zum heute bereits gut funktionierenden Flaschenstrom, einen sogenannten Tray-to-Tray-Recyclingstrom für r-PET zu etablieren, damit in Zukunft neben Flaschen auch Becher, Wannen oder Trays aus PET wieder recycelt und zu neuen Verpackungen verarbeitet werden können.

Blick in die Zukunft

Greiner Packaging steht auch in Zukunft nicht still. Zum einen wird es mit Mai 2023 einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens geben: Manfred Stanek, der bereits seit Januar 2023 die Funktion des Chief Operating Officer in der Greiner AG übergenommen hat, folgt mit Beatrix Praeceptor eine erfahrene Managerin als erste weibliche Geschäftsführerin des Unternehmens nach.

Mit Spritzguss lassen sich unterschiedlichste hoch qualitative Verpackungsformate herstellen, etwa Becher und Wannen. (Bild: Greiner Packaging)

Zum anderen hat der Weg zu einer zirkulären Wirtschaft gerade erst begonnen, der Klimadiskurs steht am Anfang und vieles muss noch getan werden, um die ehrgeizigen Ziele des Unternehmens zu erreichen. Greiner Packaging freut sich darauf, diese Herausforderungen gemeinsam mit der gesamten Branche anzunehmen.

http://www.greiner-gpi.com

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