Huhtamaki Flexible Packaging Europe setzt im Bereich der flexiblen Verpackungen vermehrt auf Rezyklat. Das Unternehmen verarbeitet LDPE-Rezyklat der APK in laminierten Tuben.
Die Kunststoff- und Verpackungsbranche steht vor der Herausforderung, Rohstoffe möglichst ressourcenschonend zu verwenden. Daher werden zunehmend Kunststoff-Rezyklate in der Produktion eingesetzt. Damit die Verpackung ihrer Schutzfunktion gerecht werden kann, sind die Anforderungen an die Qualität von Rezyklaten allerdings entsprechend hoch.
„Wir konnten kürzlich erste Mengen an Kunststoff-Rezyklaten in einem unserer standardmäßigen Kunststoff-Barriere-Laminate für Tuben verarbeiten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu den EU-Recyclingzielen im Segment der flexiblen Verpackungen“. Thomas Stroh, Forschungs- und Entwicklungsmanager bei Huhtamaki Flexible Packaging Europe.
LDPE-Rezyklat im Einsatz
Huhtamaki verwendet Polyethylen (PE) Rezyklat des Merseburger Recyclingunternehmens APK AG. Es wird unter dem Namen Mersalen® vermarktet. Mit Hilfe der lösemittelbasierten Newcycling®-Technologie der APK wird Mersalen aus komplexen Mehrschichtfolien-Abfällen aus Polyethylen und Polyamid gewonnen. Diese Abfallströme sind mit den meisten herkömmlichen, mechanischen Recyclingprozessen nur schwer bis gar nicht verwertbar.
„Die Qualität und Reinheit unserer LDPE-Rezyklate entspricht nahezu Neuware. Aus diesem Grund kann man Mersalen in einer großen Bandbreite von Verpackungslösungen einsetzen“, Florian Riedl, Direktor Business Development bei APK.
Die neue Tube, hergestellt mit dem Laminat von Huhtamaki, besteht zu 19 Prozent aus Mersalen®. Die Funktionalität ist nahezu identisch zu den Eigenschaften der herkömmlichen, ausschließlich aus Neuware produzierten, Tube.
Rezyklatanteil steigern
Aufbauend auf diesem ersten Schritt verfolgt das Forschungs- und Entwicklungsteam der Huhtamaki Flexible Packaging Europe ehrgeizige Ziele. Der Rezyklatanteil der Laminattube soll vergrößert werden und Rezyklate aus verschiedenen Abfallströmen sollen getestet werden.
Aktuell liegt das Hauptaugenmerk bei den Rohstoffquellen für Kunststoffrezyklate auf post-consumer Abfällen. Darüber hinaus gibt es relevante Mengen an post-industrial Kunststoffabfällen, die ebenfalls rezykliert werden müssten. Letztere stellen eine wertvolle Ergänzung zu Rezyklatmengen aus post-consumer Abfällen dar. Sie ermöglichen es der Kunststoff- und Verpackungsbranche, die ehrgeizigen Ziele der EU Kunststoffstrategie bis 2030 zu erreichen.
„Die APK beschäftigt sich mit verschiedenen Abfallströmen und produziert Rezyklate aus post-industrial Material, forscht in Bezug auf post-industrial/post-consumer-Compoundlösungen. Sie verfolgt letztendlich das Ziel gemischte post-consumer Kunststoffabfälle zu hochwertigen Rezyklaten zu verarbeiten,“ fasst Riedl zusammen.
Quelle: Huhtamaki Flexible Packaging Europe