Dank einer neuartigen Stanzabfallbeförderung und Ausschleusung realisiert die WS Quack + Fischer GmbH eine nahezu 100-prozentige Papiersortentrennung, schont Ressourcen und senkt Lärm und CO2-Emissionen. Für das erstmals großtechnisch eingesetzte Verfahren erhielt der Verpackungsspezialist aus Viersen einen Zuschuss aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Unterstützt wurde das Unternehmen dabei durch die Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg.
Das Viersener Traditionsunternehmen WS Quack + Fischer produziert hochwertige Faltschachteln aus Vollkarton, die im Bogenoffsetdruck bedruckt werden. 2019 plante das Unternehmen, seine Produktion an einen neuen Standort zu verlegen.
“Wir wollten am neuen Standort anstelle der herkömmlichen Methode, bei der Stanzabfälle durch eine konventionelle pneumatische Absauganlage transportiert werden, erstmals eine Fördertechnik realisieren, die flexibel über Flur verläuft und so die Abführung der Stanzabfälle und deren sortenreine Trennung ermöglicht.“
Andreas Mis, verantwortlich für Planung und Qualitätssicherung bei der WS Quack + Fischer GmbH
Bei der Planung standen die Reduzierung des Stromverbrauchs, die sortenreine Trennung, aber auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch eine geringere Lärmbelastung im Vordergrund. Die wichtigste Anforderung des Unternehmens an die neue Anlage war die Flexibilität bezüglich der Aufstellung der Maschinen: „Diese ist durch sich ständig ändernde Maschinentechnik notwendig, um die Produktion auch zukünftig optimal aufzubauen“, so Andreas Mis. Das neue Verfahren erfüllt diese Anforderungen.
Bei der Produktion konnte nun eine nahezu 100-prozentige Sortentrennung der angefallenen Stanzabfallmenge von jährlich über 4.000 Tonnen realisiert werden. Die durchgeführten Energiemessungen bestätigen, dass eine hochgerechnete Stromeinsparung in Höhe von 443.238 kWh pro Jahr erreicht werden konnte und damit 238 t CO2 eingespart werden – was circa 85 Prozent entspricht. Ein weiterer Pluspunkt des neuen Verfahrens: Im Vergleich zur alten Absauganlage hat die neue Fördertechnik keinen Einfluss auf die Lärmemissionen im Betrieb. Die sortenreine Trennung ermöglicht die bessere Kreislaufführung der Rohstoffe und eine höhere Wiederverwendungsquote.
Das Unternehmen nutzte vor der Standortverlagerung eine Ressourceneffizienzberatung der Effizienz-Agentur NRW, um Potenziale zur Ressourcenschonung im Betrieb aufzudecken und Maßnahmen für den neuen Standort zu entwickeln. Auch bei der erfolgreichen Antragstellung für die neuartige Stanzabfallbeförderung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützte die Agentur mit ihrer Finanzierungsberatung. Das Vorhaben wurde schließlich 2022 mit Mitteln in Höhe von rund 110.250 Euro aus dem BMUV-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Der Projektabschluss erfolgte 2023. Insgesamt investierte WS Quack + Fischer 367.500 Euro in die Maßnahme.
Quelle: WS Quack + Fischer