Kunststoff Additive sind noch selten biobasiert

(Bild: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.)

Welche Additive werden für biobasierte Kunststoffe bisher eingesetzt? Eine Übersicht im Auftrag der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) zeigt: biobasierte Additive spielen noch eine untergeordnete Rolle.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Das Referenzjahr der Studie liegt schon vier Jahre zurück. 2016 wurden demnach weltweit 15 Mio. Tonnen Kunststoff-Additive verarbeitet, auf Deutschland entfielen davon knapp ein Zehntel. Zum Anteil biobasierter Additive lassen sich Marktzahlen für Teilmärkte ableiten.

So wurden biobasierte Weichmacher und Stabilisatoren, die einen hohen Anteil des Additivmarkts ausmachen, mit etwa 23.000 Tonnen in Deutschland eingesetzt. Weniger als 2 Prozent Bio-Anteil verdeutlicht, dass biobasierte Additive aktuell am Gesamtmarkt nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Studie zeigt Stand, Potenziale und Forschungsbedarf auf

Dennoch gibt es in vielen Anwendungsbereichen biobasierte Alternativen zu konventionellen Additiven. Zu den häufigsten zählen Stearinsäure, Citrate sowie epoxidierte Pflanzenöle. Auch auf Fettsäuren basierenden Stoffen (Metallseifen, Fettsäureamide, Glycerinester) werden als biobasierte Additive genutzt.

Die Wissenschaftler haben auch die bisherigen Erfahrungen und derzeitige Arbeiten zum Einsatz biobasierter Additive in biobasierten Kunststoffen zusammengetragen. Im Fokus stehen zurzeit Glycerin, Zuckerderivate und Pflanzenöle als Weichmacher, sekundäre Pflanzenstoffe als Biozide sowie Lignin und Phytinsäure als mögliche Flammschutzmittel. Cellulose-, lignin- und holzfaserhaltige Materialien werden als Nukleierungsmittel zur Beeinflussung der Kristallstrukturen und biobasierte Polymere zur Verbesserung der Schlagzähigkeit erprobt.

Die Studie steht hier zum Download bereit.

 

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