Mit einem gemeinsamen Forschungsprojekt, das im Juli in München startet, wollen Lavera Naturkosmetik und das Start-up Reo gemeinsam mit weiteren Partnern die Entwicklung eines zirkulären Mehrwegsystems für individuelle Kosmetikverpackungen vorantreiben.
Ziel des Pilotprojektes ist es, gemeinsam mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, Handel und Wissenschaft herauszufinden, wie ein geschlossener Verpackungskreislauf in der Kosmetikbranche gelingen kann und damit Kosmetikverpackungen wiederverwendbar werden.
Im Zentrum der ersten Phase steht die Frage, wie Verbraucherinnen und Verbraucher bereit sind, leere Kosmetikverpackungen zurückzugeben und damit aktiv zur Müllvermeidung beizutragen. In zehn ausgewählten Münchner Filialen eines großen Lebensmittelhändlers und bei VollCorner (München) können Kundinnen und Kunden die ausgesuchten Lavera-Verpackungen an bestehenden Pfandautomaten teilnehmender Händler abgeben. Die gesammelten, codierten Behälter werden geprüft, gereinigt und – wenn möglich – wieder in den Produktionsprozess integriert.
Die erste Phase des Projekts ist darauf ausgerichtet, mithilfe neuer Daten und digitaler Nachverfolgung den Produktfluss (technische Umsetzung) und das Rückgabeverhalten genau zu analysieren und voneinander zu lernen. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) begleitet das Projekt wissenschaftlich und stellt sicher, dass die Erkenntnisse für alle Beteiligten fundiert ausgewertet werden.
Digitale Plattform als Schlüssel für die Kreislaufwirtschaft
Herzstück des Forschungsprojekts ist die digitale Plattform vom Startup-Unternehmen Reo, das alle Akteure – von Hersteller über Handel bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern – intelligent vernetzt. Durch die umfassende Erhebung und Auswertung von Daten wird der Lebenszyklus jeder Verpackung transparent nachvollziehbar. Dies ermöglicht nicht nur die Wiederverwendung von den nicht standarisierten Behältern, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Systems. So entsteht ein flexibles, digitales und zirkuläres Modell, das als Blaupause für die gesamte Kosmetikbranche dienen könnte.
„Die aktive Einbindung der VerbraucherInnen und die enge Zusammenarbeit mit Reo, dem Handel und der Wissenschaft sind für uns ein Schlüssel, um gemeinsam ein zukunftsfähiges Mehrwegsystem zu etablieren. Als wir von dem Projekt erfahren haben, haben wir sofort verbindlich als erste Marke zugesagt. Wir unterstützen damit ein Pilotprojekt, mit dem wir den Lavera Kosmetikverpackungen quasi ein zweites Leben schenken, bis sie letztendlich ihr drittes Leben als Rezyklat antreten. Man geht davon aus, dass eine Shampoo-Flasche circa 20 Mal wieder verwendet werden kann. Sollten wir hier einen holisitischen Ansatz finden, könnten wir in der Kosmetik viele wertvolle Rohstoffe einsparen und ein neues Entsorgungssystem für die individuellen Kosmetikverpackungen mit etablieren – vielleicht schon in zwei Jahren.“
Sabine Kästner, Nachhaltigkeitsbeauftrage Laverana
Das Pilotprojekt wird von weiteren starken Partnern begleitet. Auf Handelsseite unterstützen ein großer LEH und VollCorner das Projekt, während das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) die wissenschaftliche Begleitung übernimmt. Mit dabei sind die Marken Kneipp, Logona und Sante. „Mit dem Projekt können wir gemeinsam einen neuen Weg für eine nachhaltige zirkuläre Kosmetikindustrie ebnen, voneinander lernen und zeigen, dass nachhaltige Innovationen und neue Wege möglich sein können,“ ergänzt Sabine Kästner.
Das 2023 gegründete Startup Reo entwickelt eine digitale Plattform für zirkuläre Verpackungslösungen im Personal Care- und Kosmetikbereich. Ziel ist es, bestehende Strukturen intelligent zu vernetzen und die Umstellung auf Mehrweg für alle Beteiligten so einfach und effizient wie möglich zu gestalten.
Quelle: Laverana