Eine aktuelle Studie von Conversio im Auftrag der IK zum Monitoring des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen dokumentiert Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen: Der Einsatz von Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR, und Post-Industrial-Rezyklat, PIR) stieg seit 2021 um 24 Prozent.
Diese Steigerungen wurden maßgeblich durch eine Zunahme der PCR-Mengen erreicht, von 369 kt im Jahr 2021 auf 470 kt im Jahr 2023. „Trotz der beeindruckenden Aufholjagd beim Einsatz recycelter Kunststoffe in Verpackungen wird das 2018 selbst gesteckte ambitionierte IK-Ziel, bis 2025 eine Million Tonnen Rezyklate oder biobasierte Kunststoffe einzusetzen, nicht erreicht werden können“, fasst Dr. Isabell Schmidt, IK-Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft Licht und Schatten in der Studie zusammen. „Unsere Industrie zeichnet sich nicht nur durch Transparenz bei ihren Kennzahlen aus, sondern auch durch den unveränderten Willen, die eine Million Tonnen Rezyklateinsatz zu erreichen. Das gelingt aber nur, wenn Politik, Industrie, Kunden und Behörden kooperativer zusammenwirken. Dazu gehören eine noch bessere Sammlung und Sortierung, Design for Recycling, verlässliche Kundennachfrage und schnellere Zulassungen für Rezyklate im Lebensmittelkontakt. Kreislaufwirtschaft ist unsere beste ökonomische und ökologische Handlungsoption, nicht nur für den Standort Deutschland.”
Biobasierte Kunststoffe übersteigen erstmalig 2-Prozent-Marke
Auch der Anteil von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen konnte auf 15 Prozent erhöht werden (2021: 11 Prozent). Allerdings ist die verarbeitete Kunststoffmenge im Vergleichszeitraum um 12 Prozent auf 3.840 kt gesunken. „Besonders freut uns die Dynamik im Bereich der biobasierten Kunststoffe, die erstmalig die 2-Prozent-Marke überschreiten konnten“, so Isabell Schmidt. Biobasierte Kunststoffe machen laut Conversio-Studie 2,2 Prozent der verarbeiteten Menge aus.
Neue Standards für Rezyklateinsatz sind essentiell
Mit dem Monitoring der Rezyklateinsatzmengen dokumentiert die IK auch die großen Herausforderungen durch die Zielvorgaben aus der PPWR bis 2030: PET-Getränkeflaschen sind aktuell die einzigen Verpackungen, die mit durchschnittlich 49 Prozent PCR-Einsatz die Zielvorgaben erfüllen. In nicht kontaktempfindlichen Verpackungen (außer PET) stieg der PCR-Einsatz zwar deutlich von 185 kt auf 258 kt, was einem Anteil von 18 Prozent entspricht – liegt aber dennoch unter dem Ziel von 35 Prozent. Kontaktempfindliche Verpackungen (außer PET) nutzen bisher 11 kt PCR – vor allem im Bereich der Körperpflege. Dies entspricht weniger als ein Prozent und liegt weit unter den geforderten zehn Prozent der PPWR.
“64 Prozent der produzierten Kunststoffverpackungen werden als kontaktempfindlich eingestuft. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die eingesetzten Rezyklate. Neben PET- Getränkeflaschen erreichen weitere mechanisch recycelte Kunststoffe bereits verschiedene, durchaus hohe Qualitätsstufen. Hier sind Gesetzgeber und Zulassungsbehörden gefragt, um die vorhandenen Potenziale effizient, schnell und klimaschonend zu heben.“
Dr. Isabell Schmidt, IK-Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft
Quelle: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen