Netstal demonstriert, wie eine nachhaltige und kreislauffähige Dünnwandverpackung aussehen kann und produziert auf einer hybriden Spritzgiessmaschine einen Dünnwandbecher aus 100 Prozent PET. Der klarsichtige Becher wurde optimiert, um gemeinsam mit PET-Flaschen zu qualitativ hochwertigen Rezyklaten wiederaufbereitet zu werden.
Die Recyclingquote für dünnwandige Kunststoffverpackungen, wie zum Beispiel Becher für Molkereiprodukte oder Brotaufstriche, ist weltweit noch niedrig. PET-Flaschen spielen dagegen beim Recycling eine Vorreiterrolle. Europaweit wurden im Jahr 2020 die Hälfte aller in Verkehr gebrachten PET-Flaschen recycelt. Tendenz auch weltweit steigend. Betrachtet man alle PET-Verpackungen, liegt die Quote bei 35 Prozent (Quelle: Statista). Aufgrund seiner guten Recyclingfähigkeit und der etablierten Recyclingsysteme in mehreren Ländern liegt die Idee nahe, PET für dünnwandige Verpackungen zu verwenden und diese recyclingfähig zu gestalten. PET-Verpackungen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, damit sie über die etablierten Sammelsysteme erfasst und gemeinsam mit PET-Flaschen zu rPET-Regranulat verarbeitet werden können.
„Klare Verpackungen respektive der Verzicht auf Farbadditive werden bevorzugt, um eine möglichst reine Qualität des rPET zu erreichen. Das so gewonnene Rezyklat kann dann zu neuen Flaschen oder Verpackungen verarbeitet werden.“
Reto Gmür, Produktmanager Packaging bei Netstal
Nachhaltiger Dünnwandbecher klimafreundlich produziert
Netstal und seine Systempartner demonstrieren im Rahmen eines Ausstellungsprojekts auf der Kunststoffmesse NPE in Orlando/USA eine solche recyclingoptimierte Lösung. Der rund 15 g leichte, klarsichtige Becher hat ein Füllvolumen von 450 ml. Netstal verarbeitet Virgin-PET von der Eastman Chemical Company. Die Becher werden über das NPE-Recycling-Programm wieder dem PET-Kreislauf zugeführt. Die Etiketten bestehen ebenfalls aus PET und werden vom belgischen IML-Spezialisten Verstraete zur Verfügung gestellt. Vom kanadischen Partner StackTeck kommen das Testwerkzeug mit zwei Kavitäten sowie der IML-Roboter, der das Label in die Kavität einlegt und die fertigen Becher entnimmt und abstapelt.
Gespritzt wird der PET-Becher bei einer Zykluszeit von rund vier Sekunden auf einer Elion 3200, die mit ihrer elektrischen Kniehebel-Schliesseinheit und dem hybriden Spritzaggregat die notwendige Geschwindigkeit, Leistungsstärke und Dynamik mitbringt. Mit der Rekuperation kinetischer Energie der Schliesseinheit zählt die Elion zu den energieeffizientesten Spritzgiessmaschinen im Marktvergleich. Bei schnelllaufenden Anwendungen bewegt sich die Elion konsequent in den Effizienzklassen 8 und höher der neusten Norm Euromap 60.1. Das Aggregat mit RFC-Einspritzkontrolle brilliert mit seiner führenden Schuss-zu-Schuss-Konstanz.
Das gibt es in dieser Form nur bei Netstal: Die kraftabhängige Druckumschaltung erfolgt unabhängig von den Materialeigenschaften und ermöglicht ein konstantes Teilegewicht innerhalb engster Toleranzen. Dank der adaptiven Druckabsenkung wird der hydraulische Systemdruck permanent am optimalen Punkt eingeregelt. Reto Gmür erklärt: „Diese Option bietet dem Kunden enorme Vorteile. Mit einem geringeren Druck belasten wir die Achsen der Maschine geringer. Die Verfügbarkeit wird also nochmal besser, und die Maschine verbraucht weniger Energie. Am Ende des Tages produzieren Netstal-Anwender besonders effizient und zu geringsten Stückosten.“
Quelle: Netstal