Pacoon-Umfrage: Wie sehen Verbraucher nachhaltige Verpackungen?

Ãœber 500 Verbraucher haben online zwanzig Fragen rund um das Thema nachhaltige Verpackung beantwortet. (Bild: Pacoon)

Aus der Solpack 4.0 wurde in diesem Jahr die Solpack Digital.1. Die Nachhaltigkeitskonferenz der Design-Agentur Pacoon wird aufgrund der Corona-Krise als Webinar veranstaltet. Gerade wurden darin die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsumfrage 2020 vorgestellt.

Pacoon hatte seit Januar 2020 online Verbraucher zu verschiedenen Aspekten rund um nachhaltige Verpackungen befragt. „Über 500 Teilnehmer zwischen 25 und 60 Jahre haben an der Umfrage teilgenommen. Es handelt sich zwar nicht um eine repräsentative Umfrage, die große Zahl der Antworten gibt aber ein gutes Gefühl, wohin die Reise geht“, sagt Geschäftsführer Peter Désilets.

Glas und Papier werden von den Befragten – wie schon in einer ähnlichen Umfrage der Agentur aus dem Jahr 2011 – mit Abstand am nachhaltigsten eingeschätzt, während Biokunststoff im Vergleich zu 2011 deutlich abgenommen hat. Kunststoff generell hat dagegen leicht zugelegt. „Auch wenn der Wunsch nach Vermeidung oder Reduktion allgegenwärtig ist, so werden auch die positiven Seiten mehr respektiert. Das Ansehen von Kunststoff an sich ist jedoch wie schon 2011 neben dem Materialmix am niedrigsten.“

Für 90 Prozent der Teilnehmer muss eine nachhaltige Verpackung recycelbar sein, aus recycelten oder nachwachsenden Materialien bestehen oder mehrwegfähig sein. Kompostierbare, bepfandete, Papier- und Kartonverpackungen und ‚gar keine Verpackungen‘ (Unverpackt / Refill) folgen mit etwas Abstand bei ca. 70 Prozent der Befragten. Einen schweren Stand als nachhaltige Verpackungen haben generell die, die auf Metall, Aluminium oder fossilen Rohstoffen basieren.

Sogar 94 Prozent der Befragten würden ein nachhaltig verpacktes Produkt einem nicht nachhaltig verpackten Produkt vorziehen. Dies sei eine deutliche Zunahme gegenüber 2011 (80 %).

„Die Verpackung ist in den letzten Jahren sicherlich nochmal deutlicher in den Fokus gerückt“, meint Peter Désilets.

Für eine große Mehrheit darf ein nachhaltig verpacktes Produkt auch etwas mehr kosten, „zumindest in der Theorie.“ Sehr deutlich fielen die Antworten in Bezug auf die Kennzeichnung von Nachhaltigkeitsfaktoren auf Lebensmittelverpackungen aus. Nahezu jeder Teilnehmer der Online-Befragung wünscht sich Hinweise auf der Packung, ob Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.

Eine weitere Frage widmete sich der Mülltrennung. „So wie es scheint, trennen die Befragten mehr Hausmüll als in 2011. Die Nennungen für Glas, Gelbe Tonne, Biomüll und Metall/Alu nehmen allesamt deutlich zu. Etwa jeder Vierte hat einen eigenen Hauskompost – was sich mit unserer Umfrage zu Recycling-Aspekten aus 2018 deckt“, erläutert der Pacoon-Geschäftsführer.

Und auch die Haptik spielt für die Verbraucher eine Rolle: Um eine nachhaltige Assoziation hervorzurufen eignen sich offenbar raue, strukturierte und körnige Oberflächen eher als weiche und glatte Verpackungsoberflächen, die es hier deutlich schwerer haben.

Quelle: Pacoon