PlasticsEurope: Branche will zum Treiber der Kreislaufwirtschaft werden

PlasticsEurope Verpackungen aus Kunststoff schirmen Lebensmittel vor Verschmutzung, Nässe, UV-Strahlung und Verderb ab. (Bild: PlasticsEurope Deutschland e.V.)
(Bild: PlasticsEurope Deutschland e.V.)

PlasticsEurope meldet einen Rückgang der Kunststoffproduktion in Deutschland im Jahr 2020 um 1,6 Prozent. Um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, will die Kunststoffbranche daher zum Treiber von nachhaltiger Produktion und Kreislaufwirtschaft werden.

Der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope Deutschland hat bei seinem jährlichen Wirtschaftspressegespräch die jüngsten Erwartungen der Branche bestätigt: Die Kunststoffproduktion in Deutschland ging im Jahr 2020 – in Anbetracht der Pandemie – um 1,6 Prozent zurück.

Laut PlasticsEurope Deutschland Hauptgeschäftsführer Ingemar Bühler gebe es aber gute Gründe, optimistisch auf die Zeit nach der Pandemie zu schauen, allerdings dürfe man nicht allein auf eine wiedererstarkende Wirtschaft setzen. So fordert Bühler, „global zu einem Vorreiter für effizienteres, ressourcenschonenderes Wirtschaften zu werden. Innovative Recyclingtechnologien, Produktion mit nachwachsenden Rohstoffen und besser recycelbare Produkte sorgen für mehr Umwelt- und Klimaschutz und sichern gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit unserer Branche”.

Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender PlasticsEurope Deutschland, erläutert die aktuellen wirtschaftlichen Kennzahlen: Der Umsatz der Branche ging 2020 aufgrund des Preisdrucks während der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent zurück, die Exporte sanken leicht um 0,8 Prozent und die Importe verringerten sich deutlich um über 7 Prozent.

Die verschlechterte Versorgungslage am deutschen Markt, die gerade zu beobachten ist, zeichnete sich also bereits 2020 ab. Derzeit führe sie zu einer erhöhten Zahl von Force Majeure Meldungen.

„Deutschland ist bei einer Vollauslastung der Kapazitäten ohnehin auf Importe angewiesen. Erschwerend kamen zuletzt die Auswirkungen der Pandemie wie verzögerte Wartungen oder wiederholte Produktionsstopps hinzu. Zudem bleiben Importe aus den USA oder China aus, da in beiden Ländern die Nachfrage das Angebot übersteigt.” Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender PlasticsEurope Deutschland

Vorsichtiger Optimismus bei PlasticsEurope Deutschland

Ein Ende der Engpässe sei daher vorerst noch nicht zu erwarten, so der Vorsitzende. Insgesamt bewertet er die Perspektiven aber positiv und sieht „gute Gründe für Optimismus. Die Impfkampagne in Deutschland schreitet voran, der asiatische Markt ist vergleichsweise robust und das trifft auf die Wirtschaft in den USA ebenfalls zu”.

Die Kunststofferzeuger seien künftig auf mehr Rückenwind aus Politik und Gesellschaft angewiesen, meint Ingemar Bühler: „Bezahlbare Energie, Offenheit für Innovationen und fortschrittliche Technologien sowie zügigere und rechtssichere Genehmigungen für die neuen Anlagen der Kreislaufwirtschaft – all das braucht es, damit wir im globalen Wettbewerb um die Zukunft der Industrie bestehen.” Dann werde die Kunststoffbranche „weltweit führend bei nachhaltigen und innovativen Produkten und Prozessen sein – und einen wichtigen Beitrag für Wohlstand, Lebensqualität und Arbeitsplätze leisten”.

Quelle: PlasticsEurope