Allianz will Recycling kleiner Aluminiumverpackungen voranbringen

(Bild: EAFA/Gualtiero Boffi/Shutterstock)

Der Europäische Aluminiumfolienverband (EAFA) baut gemeinsam mit der Partnerorganisation Flexible Packaging Europe (FPE) eine europäische Allianz auf, um die Recyclingleistung von kleinen Aluminiumverpackungen – einschließlich Kaffeekapseln – deutlich zu steigern. Ziel ist es, diese Verpackungsformate europaweit hochwertig und im industriellen Maßstab sammeln, sortieren und recyceln zu können.

Hintergrund sind die steigenden Anforderungen der EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR). Während Aluminium insgesamt bereits hohe Recyclingquoten erreicht, liegen kleine Formate wie Kaffeekapseln, Schokoladen- und Käsefolien, Deckel von Milchprodukten sowie kleine Aluminiumschalen noch deutlich zurück. Moderne Sortieranlagen könnten diese Fraktionen zwar bereits effizient erfassen, in vielen Regionen Europas geschieht dies aber noch nicht. Ein erheblicher Anteil landet daher in der Müllverbrennung und wird höchstens teilweise über die Behandlung von Verbrennungsrückständen zurückgewonnen – ein Verfahren, das den PPWR-Anforderungen an „recycled at scale“ künftig nicht genügt.

Zugleich entstehen durch die zunehmende Einführung von Pfandsystemen neue Spielräume in Sortieranlagen: Da pfandpflichtige Getränkebehälter verstärkt aus dem Haushaltsrecycling herausgenommen werden, lassen sich andere Verpackungsformate stärker in den Fokus rücken.

„Wir müssen entlang der Wertschöpfungskette unsere Kräfte bündeln, um insbesondere bei kleinen Aluminiumverpackungen Fortschritte zu erzielen und die PPWR-Ziele zu erreichen.“

Guido Aufdemkamp, Geschäftsführer der EAFA

Die Allianz soll Engpässe im Abfallmanagement identifizieren, die eine hohe Recyclingleistung behindern, und Studien anstoßen, die die Umsetzung geeigneter Maßnahmen in der Praxis unterstützen. Zudem wollen die Partner auf Erfahrungen nationaler Aluminiumrecyclingorganisationen und bestehender Initiativen zurückgreifen.

Breite Beteiligung

16 Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette haben ihre Teilnahme an der Allianz bereits zugesagt. Dazu zählen Hersteller von Aluminiumfolie, flexiblen Verpackungen, Kaffeekapseln und halbstarren Behältern sowie weitere Zulieferer, Markeninhaber und Abfüller. Offizieller Start der Zusammenarbeit ist der 1. Januar 2026. Zu den beteiligten Unternehmen gehören Actega, Al Invest, Aluminium Féron, Alupak, Amcor, Bel Group, Constantia Flexibles, Datwyler, Delica, Formika, JDE Peet’s, Laminazione Sottile, Lindt, Nestlé Nespresso, Speira und Symetal.

Die breite Beteiligung entlang der Wertschöpfungskette wird von EAFA als Signal gewertet, dass die Branche bereit ist, Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft mit kleinen Aluminiumverpackungen voranzutreiben – mit dem Anspruch, diese in hoher Qualität und im industriellen Maßstab zu recyceln.

Quelle: European Aluminium Foil Association