Reserven besser ausschöpfen

(Bild: Initiative „Mülltrennung wirkt“, Marcella Merk)

Glasverpackungen sind wahre „Recycling-Champions“: Sie lassen sich beliebig oft zu neuen Glasbehältern einschmelzen, ohne an Qualität einzubüßen. Das hilft, Rohstoffe zu sparen. Voraussetzung ist allerdings, dass pfandfreie Glasflaschen und Co. möglichst komplett und korrekt in die Glascontainer im öffentlichen Raum entsorgt werden.

Mit wenig mehr als 81 Prozent verfehlt die aktuelle Recyclingquote (von 2022) für Glas aber die gesetzliche Vorgabe von 90 Prozent. Das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage1 lautet zwar, dass etwa 84 Prozent der Menschen in Deutschland pfandfreies Altglas und andere leere Glasverpackungen wie Gurken- oder Marmeladengläser in der Regel in Altglascontainern entsorgen. Um den Wertstoffkreislauf gänzlich zu schließen, sind es dennoch zu wenig. Und einige Verbraucherinnen und Verbraucher sind immer noch skeptisch. Mythen wie „nach Farbe getrennt entsorgtes Glas wird wieder zusammengeschüttet“ halten sich hartnäckig.

Am heutigen Weltrecyclingtag rufen deshalb die Verantwortlichen von „Mülltrennung wirkt“, einer Initiative der dualen Systeme, zur richtigen Entsorgung von Altglas auf. Axel Subklew, Sprecher der Initiative, wirbt noch einmal eindringlich dafür, beim Glasrecycling weitere Ressourcen zu erschließen. Viel zu selten landeten beispielsweise Hustensaftfläschchen oder Parfümflakons im Glascontainer: Wie auch bei der Beteiligung gilt hier: „Die Masse macht‘s!“.

(Bild: Initiative Mülltrennung wirkt/Mattias Krüger-Pillath)

Für die korrekte Entsorgung sollten einige Grundsätze beachtet werden: Leere Glasverpackungen sind immer nach Farben zu sortieren und entsprechend zuzuordnen, beispielsweise blaues Glas in den grünen Container. Altglas immer restentleert entsorgen, aber nur Honiggläser wirklich ausspülen. Deckel von Glasflaschen und -verpackungen dürfen mit in den Altglascontainer geworfen werden. Die Sortieranlage trennt sie von den Scherben. Werden Deckel oder auch Kronkorken zu Hause entsorgt, gehören sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Flachglas wie Fensterscheiben, Spiegel oder Trinkgläser gehören wegen unterschiedlicher Schmelzpunkte nicht in die Glascontainer.

Mülltrennung und Glasrecycling können Interessierte auf der Website der Initiative „Mülltrennung wirkt“ erleben: So wird bei einem virtuellen Rundgang durch eine topmoderne Recyclinganlage für Glas der Ablauf des Recyclings, zum Beispiel wie Fremdstoffe aussortiert und wie mit optoelektronischen Scannern Fehlfarben aus dem zerkleinerten Glas entfernt werden, gezeigt.

1) Für Deutschland (18+) repräsentative Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, N=2.044, 16.02.2024