Das Tabakunternehmen JTI Schweiz hat an einer Verpackungslinie ein neues System für den Klebstoffauftrag von Robatech getestet. Das Ergebnis fiel überraschend aus, denn statt der erwarteten 30 Prozent ergaben die Tests 48 Prozent weniger Stromverbrauch im Vergleich zum bis dato genutzten System.
Der internationale Tabakkonzern Japan Tobacco International (JTI) mit Hauptsitz in Genf produziert am Standort Dagmersellen für Marken wie Camel oder Winston täglich 47 Millionen Zigaretten. Das entspricht rund 4.600 Versandkartons, die in über 22 Länder verschickt werden. An sechs Verpackungslinien werden im Zweischichtbetrieb je 50 Zigarettenstangen in einen Transportkarton verpackt. Zur Verklebung der unteren und oberen Kartondeckel setzt JTI Schmelzgeräte, Heizschläuche und Auftragsköpfe eines anderen Herstellers ein. Um Energie einzusparen, entschloss sich das Tabakunternehmen, ein neues Klebstoffauftragssystem von Robatech zu testen. Mehr als 30 Prozent Energie soll das neue System beim Schmelzen, Fördern und Auftragen von Schmelzklebstoff einsparen, verspricht Martin Berli, Area Sales Manager von Robatech Schweiz.
Für JTI Schweiz stellte sich die Frage, ob sich in einem kleinen Aggregat wie dem Klebstoffauftragssystem tatsächlich ein Energieeinsparpotenzial von 30 Prozent und mehr verbergen kann. „Rein physikalisch werden zum Aufschmelzen von einem Kilogramm Klebstoffgranulat etwa 0,1 kWh benötigt“, erklärt Adrian Vonesch, Leiter Maintenance & Repair bei JTI Schweiz. „Das ist immer die gleiche Menge Energie. Die Einsparung muss also über das Design des Schmelzgerätes, des Heizschlauches und des Auftragskopfs erzielt werden.“
Auf dem Prüfstand bei JTI Schweiz
Für den Test installierte man einen separaten Stromzähler an der Testlinie. Vierzehn Tage lang protokollierten JTI-Mitarbeitende den aktuellen Klebstoff- und Energieverbrauch des bestehenden Auftragssystems im Horizontalkartonierer. Danach nutzt Robatech ein eintägiges Wartungsfenster und installiert das kostenlose Testsystem: ein Schmelzgerät Vision S, zwei Performa Heizschläuche und zwei AX Diamond Spritzköpfe für den Raupenauftrag. Noch am selben Tag geht das neue Auftragssystem in Betrieb. Wieder wird zwei Wochen lang protokolliert.
“Das alte System blieb noch parallel Stand-by installiert. Das war für JTI eine Art Lebensversicherung. Ich wusste aber, dass das Risiko eines Produktionsausfalls gering war. Unsere Klebstoff-Auftragssysteme haben eine Verfügbarkeit von über 99 Prozent. JTI Schweiz hat bereits seit September 2021 drei Robatech Systeme zur Palettenstabilisierung in Betrieb. Die laufen reibungslos.“
Martin Berli, Area Sales Manager von Robatech Schweiz
„Wir hatten mit einer Energieeinsparung von 33 Prozent gerechnet, denn wir wissen, dass Robatech mit Zahlen vorsichtig umgeht“, resümiert Adrian Vonesch von JTI. „Dass wir am Ende des Tests 48 Prozent weniger Stromverbrauch im Vergleich zum System des anderen Herstellers messen würden, hat alle überrascht.“ Für Robatech ist klar, dass Vision und Performa mehr Energieeffizienz in den industriellen Klebstoffauftrag bringen. „Mit neuartigen Isolationstechniken konnte unser Entwicklungsteam die Wärmeabstrahlung des Schmelztanks und Heizschlauchs deutlich reduzieren“, so Martin Berli. „Performa ist außen nicht mehr so heiß wie andere Schläuche, die man wirklich nicht lange anfassen kann. Außerdem ist Performa an den Anschlussstellen voll isoliert, und wir passen die Schlauchlänge optimal an die Gegebenheiten vor Ort an. Damit verringern wir unnötige Wärmeverluste.“
Hohe Systemverfügbarkeit
Robatech hat sich bei der Entwicklung der neuen Systemkomponenten zudem Gedanken um eine vereinfachte Wartung und Bedienung gemacht. In Dagmersellen unterhalten sechs Mechaniker und sechs Elektriker die Anlagen der Lagerlogistik, Tabakaufbereitung und der Produktion. „Das ist viel Arbeit, die sich auf wenige Leute verteilt“, erklärt der Leiter Maintenance & Repair. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Geräte eine hohe Verfügbarkeit haben und Reparaturen schnell ausgeführt werden. Robatech ist nur einen Anruf entfernt. Das macht die Firma für uns attraktiv.“
Modern und attraktiv finden vor allem die jungen Mitarbeitenden das Schmelzgerät Vision. Adrian Vonesch: „Die Mitarbeiter haben Spaß, mit dem Gerät zu arbeiten. Die Anordnung der wartungsrelevanten Teile ist durchdacht, und die Funktionen sind klar. Wir brauchten nicht einmal eine Schulung, nur eine kurze Einweisung.“
Seit dem Feldtest für die Verklebung der Kartons werden außerdem an der ehemaligen Testlinie 24 Prozent weniger Schmelzklebstoff benötigt. „Das ist lediglich eine Frage der optimalen Einstellparameter. Die kennt unser Serviceteam und kann sie für jedes Klebstoffauftragssystem einstellen“, sagt Martin Berli von Robatech. Der Kunde ist jedenfalls mit der Energieeinsparung zufrieden. Das Testresultat zeige, dass sich auch in kleinen Aggregaten wie dem Klebstoffauftragssystem großes Einsparpotenzial verbergen kann.