Skin ist nicht gleich Skin. Heute gibt es ganz unterschiedliche Varianten dieser Vakuumverpackungsart. Die Sealpac GmbH aus Oldenburg hat im Skinbereich eine Reihe von Weiterentwicklungen vorangetrieben.
Sealpac hat sich auf die Entwicklung von Verpackungslösungen spezialisiert. Für das Verpacken von Geflügel gibt es verschiedene Lösungen. Eine davon ist eine bekannte Alternative, auf die in jüngster Zeit wieder verstärkt zurückgegriffen wird: die Vakuum- oder auch Skinverpackung. Skinverpackungen, die entweder komplett aus einer Folienverpackung oder einer Verpackungsschale und einer Folie bestehen und unter Vakuum versiegelt werden, weisen dank innovativer Weiterentwicklungen eine Reihe von Eigenschaften auf, von denen Hersteller, Handel und Konsumenten gleichermaßen profitieren.
Verbesserte Haltbarkeit und Qualität
Durch Skinverpackungen lässt sich die Haltbarkeit von Geflügel je nach Produkt und mikrobiologischer Ausgangssituation z. T. deutlich verlängern. Durch den Einsatz von hochwertigen Verpackungstechnologien, gasundurchlässigen Folien bzw. Unterverpackungen und somit dem Ausschluss von Sauerstoff werden aerobe Mikroorganismen, die die Konservierung von Lebensmitteln beeinträchtigen, zurückgedrängt. Von diesem geringeren Lebensmittelverderb profitiert der Handel in Form reduzierter Abschreibungsquoten und der Konsument freut sich über eine längere Aufbewahrungsmöglichkeit.
Doch nicht nur mehr Frische, die Bewahrung der Konsistenz des Fleisches sowie eine verbesserte Haltbarkeit sprechen für die Skintechnologie. Auch geschmacklich profitieren Geflügelprodukte von Skinverpackungen. Denn der Fleischsaft, ein wichtiger Geschmacksträger, bleibt bei unter High-Vakuum verpackten Lebensmitteln erhalten. Die eng anliegende Folie von Skinverpackungen und die erforderliche umlaufende Flächenversiegelung verhindern das Aussaften. Einen weiteren positiven Effekt hat diese Verpackungsvariante auf mariniertes, grillfertiges Geflügel: Durch die Zellerweiterung beim Evakuierungsprozess dringen die Geschmacks- und Zusatzstoffe besser ins Fleisch ein, welches das gewünschte Aroma folglich gut annimmt.
„Eine Skinverpackung kann für Geflügelprodukte ein echter Gewinn auf der ganzen Linie sein. Die Entwicklungsbeispiele unseres Unternehmens, TraySkin®, CookStyle und FlatSkin®, zeigen, wie vielseitig moderne Skinverpackungen sein können“, erläutert Stefan Dangel. Er ist verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei der Sealpac GmbH, Oldenburg.
Zuverlässiger Produktschutz
Einwandfreie, hygienisch abgeschlossene Verpackungen sind die Voraussetzung für den Schutz von empfindlichen Geflügelprodukten. Moderne Skintechnologie liefert absolut dichte Verpackungen. Diese profitieren von innovativen Verpackungsmaterialien, z. B. Folien aus unterschiedlichsten Zusammensetzungen, die sich durch eine hervorragende Barrierewirkung gegen äußere Einflüsse auszeichnen. Gleichzeitig sind diese Materialien heute extrem dünn und dennoch besonders belastbar. Sie verhindern das Durchstoßen der Verpackungsfolie auch bei anspruchsvollen Konturen des Produkts, z. B. hervorstehenden, jedoch nicht zu scharfkantigen Knochenteilen bei Geflügel. Mit modernen Skinverfahren ist es heute außerdem möglich, anspruchsvoll geformte Produkte wie Geflügel in größeren Teilen oder am Stück vollautomatisch und perfekt mit der Skinfolie zu umhüllen.
Attraktive Produktpräsentation
Auch aus Sicht der Vermarktung bieten Skinverpackungen eine Reihe von Pluspunkten. Sie unterstützen bei einer besonders attraktiven visuellen Präsentation im Handel. Das Geflügel ist durch die transparente, wie eine zweite Haut anliegende Folie ausgezeichnet sichtbar und sogar fühlbar. Damit demonstriert der Anbieter seine Integrität und schafft Vertrauen beim Verbraucher. Durch die sichere Fixierung, z. B. in einer festen Bodenschale, lässt sich im Skinverfahren verpacktes Geflügel besonders aufmerksamkeitsstark im SB-Bereich des Lebensmitteleinzelhandels präsentieren.
Bequemes Handling
Auch aus der Perspektive des Verbrauchers haben Skinverpackungen eine Reihe von Vorteilen. Moderne Materialien und Verpackungsverfahren machen das Handling mit der Verpackung außerdem besonders einfach: Öffnungshilfen lassen Hilfsmittel wie Messer oder Scheren überflüssig werden, Wiederverschlüsse unterstützen die sichere Aufbewahrung bei bester Produktqualität. Funktionale Verpackungen erleichtern das Erhitzen und garantieren, dass die Zubereitung gelingt. Dazu kommt, dass sich Skinverpackungen im Bedarfsfall vollkommen problemlos und schnell einfrieren und wieder auftauen lassen. Die neuesten Entwicklungsbeispiele der Sealpac GmbH, einem der führenden Anbieter moderner Traysealer und Thermoformer sowie innovativer Verpackungslösungen, zeigen, wie vielseitig moderne Skinverpackungen sein können:
TraySkin®: Skinnen in die Verpackungsschale
Beim TraySkin®-Verfahren wird das Geflügel im Vakuumverfahren mit einer eng anliegenden Barrierefolie direkt in eine Verpackungsschale geskinnt. Die Folie passt sich den Konturen wie eine zweite Haut an und fixiert das Produkt fest in seinem Tray. Sie verleiht dem Packgut Stabilität, sodass es sich ausgezeichnet aufrecht stehend oder hängend im Handel anbieten lässt. TraySkin® lässt sich z. B. ausgezeichnet für mariniertes Geflügel einsetzen, bei dem es die Entfaltung des Aromas durch die perfekte Umhüllung des Produkts begünstigt. Die Versiegelung durch eine zweite Oberfolie vereinfacht die Logistik, denn die Schalen lassen sich besser stapeln. Die dabei entstehende zusätzliche Verpackungskammer lässt sich gut für Extras nutzen, z. B. für Gewürzmischungen, Rezepte und mehr.
Cook-Style – ofenfähige Skinverpackungen
Eine Variante, die das Handling für den Verbraucher durch eine einfache und bequeme Zubereitung deutlich vereinfacht, ist der Einsatz von backofen- oder mikrowellenfähigen Verpackungen, die quasi eine Gelinggarantie geben. Dazu zählt unter anderem das von Sealpac (mit)entwickelte Cook-Style-Verfahren. Das Geflügel wird in einen hitzebeständigen Tray geskinnt und später direkt in der Verpackung in den Backofen oder die Mikrowelle gestellt und erhitzt. Es entsteht ein kontrollierter Innendruck in der Vakuumverpackung, der zu einem schonenden Garprozess führt, der Geschmack und Konsistenz erhält. Spezielle hitzebeständige Skinfolien sind dafür beispielsweise mit Sollbruchstellen bzw. Ventilen ausgestattet. Sie ermöglichen während des Garprozesses eine kontrollierte Dampfabgabe. Dabei bleiben Nährstoffe und Geschmack des Produkts erhalten.
FlatSkin® – weniger ist mehr
In Bezug auf Lebensmittelverpackungen spielt ein weiterer Aspekt eine immer wichtigere Rolle: mehr Nachhaltigkeit. Die Hersteller bemühen sich mithilfe der zunehmenden Reduzierung von Verpackungsmaterial um einen schonenden Umgang mit Rohstoffen, ohne dass dies zulasten der Produktsicherheit geht. Die Konsumenten achten ihrerseits auf recyclingfähige Verpackungen, die ihnen dennoch ein einfaches und komfortables Handling bieten sollen. Diese unterschiedlichen Wünsche fordern die Verpackungsanbieter heraus.
Die Sealpac GmbH haben sie zur Entwicklung von FlatSkin® inspiriert, einer revolutionären und nachhaltigen neuen Skinvariante, die in enger Zusammenarbeit mit dem Kartonhersteller VG Nicolaus aus Kempten entstand. Das Produkt wird mit einer etwa 45 µm dünnen sogenannter Linerfolie auf einen Produktträger aus Karton geskinnt, der aus nachwachsenden, gebleichten oder ungebleichten Frischfasern, teilweise auch mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung, besteht. Nach der Produktentnahme wird die dünne Kunststoffbeschichtung des Kartons einfach abgezogen. Karton und Folie lassen sich getrennt entsorgen. Bei dieser noch jungen Skinvariante fällt bis zu 70 Prozent weniger Kunststoff an. Gleichzeitig erzielt das für dieses Verfahren eingesetzte High-Vakuum eine zusätzlich verlängerte Haltbarkeit der verpackten Geflügelprodukte.
Die FlatSkin®-Verpackung ist auch aus Marketingsicht eine attraktive Alternative. Der extrem flache Tray, eigentlich nur eine wenige Millimeter dicke Fläche, gibt dem Geflügelstück Stabilität und bringt es gut zur Geltung. Die bedruckbare Unterlage wird dann mit einer polymeren Schutzschicht kaschiert – eben der Schicht, die sich später mühelos vom Karton trennen lässt. Das erst seit Kurzem verfügbare Verfahren wird vor allem für Produkte mit besonderem Präsentationsanspruch (Bio- und/oder Premiumprodukte) eingesetzt