Neue Silphie-Verpackungen bei Lidl und Kaufland

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Lidl und Kaufland führen Papierverpackungen auf Basis der Silphie-Pflanze sukzessive im Bereich Obst und Gemüse ein - gestartet wird mit der Bio-Kresse. (Bild: Outnature)

Lidl und Kaufland führen nach einer Pilotphase jetzt Silphie-Verpackungen im Bereich Obst und Gemüse ein. Entwickelt wurden die Papierverpackungen auf Basis der Silphie-Pflanze von der Umweltsparte der Schwarz Gruppe.

Die Umweltsparte der Schwarz Gruppe, PreZero, entwickelt mit ihrer Marke OutNature neue, nachhaltige Faser- und Papierprodukte für Verpackungslösungen in Handel und Industrie. Die beiden Handelssparten Lidl und Kaufland führen die innovativen Papierverpackungen auf Basis der Silphie-Pflanze nach einer erfolgreichen Pilotphase ab jetzt sukzessive im Bereich Obst und Gemüse ein – gestartet wird mit der Bio-Kresse.

Biokresse in Silphieverpackung

(Bild: Outnature)

Bei Lidl ist die Bio-Kresse in der Silphie-Verpackung zunächst in Süddeutschland erhältlich, bei Kaufland wird sie in Kürze flächendeckend in allen Filialen in Deutschland zu kaufen sein. Damit startet eine Reihe weiterer Produktumstellungen: Zeitnah folgen bei Kaufland beispielsweise Bio-Tomaten, -Äpfel und -Champignons, die Ausweitung auf weitere Landesgesellschaften ist in Planung. In den kommenden Monaten werden auch Räucher- und Stremellachs der Eigenmarke K-Bio bei Kaufland Deutschland in der neuen Verpackung angeboten.

Besonderheiten der Silphie-Verpackungen

Das Silphie-Papier ist besonders ressourceneffizient und kann im Food- und Non-Food-Bereich vielfältig eingesetzt werden. Mit einem Anteil von mindestens 35 Prozent bilden die Fasern der Energiepflanze die Grundlage für die neuartigen Verpackungen. Der regionale Silphie-Anbau verringert Transportwege und die damit verbundenen CO2-Emissionen. Darüber hinaus werden im Aufbereitungsprozess wenig Wasser und Energie verbraucht und die Gewinnung der Fasern findet ohne den Einsatz von Chemikalien statt.

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Die Silphie-Pflanze wurde bisher zur Bionergiegewinnung genutzt. (Bild: Outnature)

Die robuste, mehrjährige Energiepflanze wurde bislang ausschließlich zur Produktion von Biogas genutzt. OutNature ist es gelungen, die Pflanzenfasern mittels eines biothermischen Verfahrens vor der Bioenergieerzeugung zu trennen. So macht die PreZero-Marke die Silphie-Pflanze als neuen, in Deutschland erzeugten Rohstoff für die Papier- und Verpackungsindustrie nutzbar.

Für die Idee, aus Silphie-Fasern nachhaltige Verpackungen herzustellen, erhielt OutNature Ende 2020 den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie „Neues Material“. Anfang 2021 folgte mit dem renommierten WorldStar Award der World Packaging Organisation (WPO) in der Kategorie „Packaging Materials & Components“ eine weitere Auszeichnung.

STI Group Silphiekarton

Als Entwicklungspartner von OutNature hat die STI Group die technischen Eigenschaften des Silphie-Materials bereits seit Ende 2020 in der Praxis erprobt und zur Produktionsreife geführt. Dabei wurden zunächst die Bedruck- und Lackierbarkeit von Kartonbögen, später die Stanz- und Kaschiereigenschaften getestet. (Bild: STI Group)

Barriereeigenschaften gegen Wasser und Fett geplant

Durch weitere Forschung soll das Silphie-Papier zusätzliche Barriereeigenschaften, zum Beispiel gegen Wasser oder Fett, erhalten. So kann das neuartige Papier zukünftig zu einem möglichen Ersatzprodukt für Kunststoffverpackungen werden und damit zur Vision der internationalen gruppenweiten Plastikstrategie REset Plastic „Weniger Plastik – geschlossene Kreisläufe“ beitragen.

Quelle: Schwarz Gruppe