SOLPACK 3.0: Lösungen der Zukunft

Zum dritten Mal hat PACOON die Konferenz für nachhaltige Verpackungen organisiert und den 110 Teilnehmern Trends und neue Ansätze näher gebracht. (Bild: PACOON)
Zum dritten Mal hat PACOON die Konferenz für nachhaltige Verpackungen organisiert und den 110 Teilnehmern Trends und neue Ansätze näher gebracht. (Bild: PACOON)

Vom 5. und 6. Juni 2019 fand die dritte SOLPACK – Internationale Konferenz für nachhaltige Verpackungen im Hamburg statt. Mehr als 110 Teilnehmer nutzten die hochkarätigen Vorträge, um sich über die neuesten Entwicklungen und Zukunftstrends zu informieren und mit den Teilnehmern aus der kompletten Supply Chain auszutauschen.

So wurden schon während der Konferenz neue Kontakte für recyclingfähige Folienlösungen, neue papierbasierte Barrierepackungen oder potenzielle Softwarelösungen für die Überprüfung von Recyclingfähigkeit auf internationaler Ebene genutzt.

Neue Lösungen für Recyclingfähigkeit

Die neuen Folienlösungen von Extendo, Huhtamaki und Maag zeigten am ersten Tag auf, dass Hochbarriere-Packungen auch recyclingfähig sein können. Ähnliche Entwicklungen gibt es seit ein bis zwei Jahren auch bei papierbasierten Materialien.

Was Pacoon zur ProSweets 2019 in Köln anhand einer Kekspackung vorführte, ist mit neuen Beschichtungen und Laminaten in Verbindung mit Papier schon sehr reell, wie das Fraunhofer IVV und die PTS Papiertechnische Stiftung zeigen konnten.

Dass ein Verbund aus Papier und Folie oder Polymer nicht automatisch in der Verbrennung enden muss, sondern recyclingfähig sein kann, wurde in der Podiumsdiskussion mit PTS, INGEDE und VENADO deutlich. Aber eine allgemeingültige Regel abzuleiten, was recycelt werden kann, gibt es auch noch nicht – daran arbeitet die Papierindustrie und ist an Kooperationen mit Unternehmen interessiert.

Als Innovation wurde eine neue Kühltasche aus Papier vorgestellt, die nicht nur als nachwachsende Mehrweglösung die Plastikbeutel aus dem Supermarkt ersetzen kann, sondern zudem eine deutlich bessere Kühlhaltefunktion als die PE-ALU-Varianten aufweist. Der Beutel besteht zu fast 100 % aus Papier und ist problemlos recycelbar. In Kooperation mit Pacoon möchte FRESH!PACKING diese Beutel in den nächsten Monaten im Handel etablieren.

Die Öko-Alternative aus Papier für alle Frische-und Tiefkühleinkäufe von FRESH!PACKING. (Bild: PACOON)

Die Öko-Alternative aus Papier für alle Frische-und Tiefkühleinkäufe von FRESH!PACKING. (Bild: PACOON)

Impulse für die Industrie und Verbände aus Down Under

Neben den vielen neuen Lösungen im Materialbereich erstaunte ein Vortrag von Brooke Donnelly von der Australian Packaging Convenant Organisation (APCO). Deutschland ist zwar Vorreiter bei der Recyclingtechnologie, aber in Down Under wird schon seit Jahren von Staats- und Wirtschaftsseite den Unternehmen kräftige Unterstützung bei der Entwicklung nachhaltigerer Lösungen angeboten – in Form von Schulungen, Beratung, Fördermitteln und einem Netzwerk, das gemeinsam an Lösungen arbeitet.

Die Zahl der teilnehmenden Unternehmen spricht dabei für sich, über 1.500 Mitgliedsunternehmen weist die Organisation bereits auf, mit rasant steigender Zahl. Das hat dazu geführt, dass allgemein nicht mehr die Frage diskutiert wird, „ob was passieren muss“, sondern „was und wie es realisiert werden kann“.

Sehr gute Resonanz

Die Resonanz auf die SOLPACK 3.0 war wie schon bei den ersten beiden Konferenzen sehr positiv. Wer die Konferenz verpasst hat, kann die Vorträge als Paket kostenpflichtig bei Pacoon anfordern. Ein neuer Veranstaltungstermin ist noch nicht bekannt.

(Bild: PACOON)

Ein Netzwerk als Anlaufstelle

Von der Entwicklung der Unternehmens- oder Packungsstrategie über Konzeptionierung, Design, Prüfung, Zertifizierung bis hin zum Reporting auf internationaler Ebene: Ein solches Kooperationsnetzwerk, das als Anlaufstelle für alle Bedürfnisse der Unternehmen dienen soll, stellt Pacoon aktuell zusammen. Dazu sollen die Expertisen der Sachverständigen Norma Stangl von Forschgruen.de, PREP Design als Software-Prüftool für Recyclingfähigkeit auf internationaler Ebene und Greenstreets/GRIPS für das Mengenreporting gebündelt werden.

Um Firmen einen Rundumservice anzubieten, werden derzeit weitere Partnerschaften zur Unternehmensstrategie sowie Total Cost und Prozessoptimierung aufgebaut. Der Ansatz trägt schon erste Früchte in Form von Beratungs- und Materialrecherche-Anfragen, Inhouse-Workshops für die Kunden der Kooperationspartner sowie Schulungen zum Basiswissen über nachhaltige Verpackungen.

http://www.pacoon.de/solpack-30

Wie sich mehr Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie integrieren lässt, erläutert Peter Désilets, Geschäftsführer der Pacoon GmbH, in zwei Gastbeiträgen:

EcoDesign bei Verpackungen (1): Lösungssuche und Strategieentwicklung

EcoDesign bei Verpackungen (2): Ziele, Kommunikation und Einsparpotenziale