Aufgabe der dualen Systeme war bisher primär, für Hersteller gebrauchte Verpackungen bundesweit zu sammeln, zu sortieren und zu verwerten. Heute sind Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz unumgänglich und stehen im Fokus: So setzt BellandVision als Teil der Veolia Umweltservice Gruppe auf strategische Partnerschaften für zukunftsweisendes Verpackungsrecycling und hebt die Bedeutung frühzeitiger Entscheidungen der Hersteller hervor.
Seit mehr als 30 Jahren werden gebrauchte Verpackungen in Deutschland vom Restmüll getrennt gesammelt, sortiert und verwertet. Nachdem hierzulande das Recycling durch das Verpackungsgesetz 2019 zunächst auf ein neues Niveau gehoben wurde, stehen mit der PPWR EU-weite Regelungen für den Umgang mit Verpackungen und Verpackungsabfällen in den Startlöchern, die das Zusammenspiel zwischen den beteiligten Wirtschaftsakteuren nochmals neu sortieren werden.
Die Dienstleistungen der dualen Systeme waren anfangs größtenteils standardisiert und vor allem der Preis entscheidend für die Auswahl des Systempartners. Aus Sicht einiger Hersteller spielte es kaum eine Rolle, bei welchem dualen System sie ihre Verpackungen beteiligten. Hauptsache, der Preis stimmte. Zukünftig könnte sich diese eindimensionale Betrachtungsweise für Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen als kurzsichtig erweisen. Es gilt, vorausschauend zu handeln, weiß man bei BellandVision, denn Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Verpackungsgesetz als Auslöser für Veränderungen
Mit Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes 2019 fand in der Branche ein erstes Umdenken statt. Zwar konnte die aktuelle Fassung von § 21 VerpackG bisher nicht zu 100 Prozent die vom Gesetzgeber erhoffte Lenkungswirkung in Bezug auf Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz entfalten, doch bereits die Existenz einer solchen Vorschrift brachte Bewegung in den Markt. Nachdem Verpackungsumstellungen einen gewissen zeitlichen Vorlauf voraussetzen, haben große Handelsunternehmen und Hersteller bereits damit begonnen, das Verpackungssortiment auf Recyclingfähigkeit zu prüfen und zielführende Maßnahmen zu initiieren. Auch der Einsatz von Kunststoffrezyklat als Rohstoff wird immer häufiger umgesetzt.
EU-Verordnung und Novellierung erhöhen die Anforderungen
Das war jedoch nur der Anfang, denn die Anforderungen an die Hersteller nehmen weiter zu. §21 VerpackG soll künftig mit verbindlicheren Vorgaben zur Recyclingfähigkeit novelliert werden. Außerdem steht mit der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) ein weiterer Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft an, der nur noch auf die finale Bestätigung durch das neu gewählte EU-Parlament wartet. Demnach dürfen grundsätzlich in der Europäischen Union bald nur noch Verpackungen in Verkehr gebracht werden, die recyclingfähig sind. Zudem müssen Kunststoffverpackungen, abhängig von der Anwendung, bereits im Jahr 2030 bis zu mindestens 35 Prozent Rezyklate enthalten. Dieser nächste Evolutionsschritt erfordert einen grundlegenden Wandel in der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und dualen Systemen. Denn für Hersteller, die die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllen, wird es dann nicht nur teuer, sondern sie dürfen in der EU ggf. keine Verpackungen mehr in Verkehr bringen.
Transparenz und Wissenstransfer
Die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft zu geschlossenen Wertstoffkreisläufen bringt für alle Wirtschaftsakteure eine große Komplexität mit sich, und Informationsasymmetrien zwischen Herstellern, Verpackungsproduzenten und Recyclingindustrie müssen weiter abgebaut werden. Plattformen wie das Forum Rezyklat sind daher unverzichtbar für den Wissensaustausch. Im Fachpaket 2 „Technologie und Recyclingfähigkeit“ werden unter Leitung von BellandVision aktuelle Fragestellungen, insbesondere zum Mindeststandard bearbeitet und der Öffentlichkeit im Sinne der Markttransparent kostenlos eine Vergleichsstudie zu Sortierinnovationen sowie eine Studie zu relevanten Kriterien für das Recycling von papierbasierten Verpackungen mit Barrieren zur Verfügung gestellt.
Langfristige Partnerschaft statt reines Auftragsverhältnis
Wissen allein reicht jedoch nicht aus, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Es erfordert auch Taten der Hersteller und der dualen Systeme. Durch die neuen europaweiten Vorgaben wird die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Rezyklaten bis 2030 immens steigen, während qualifizierte Anbieter mit Recycling-Know-how knapp bleiben werden. Gleiches gilt für die Nachfrage nach fundierter Beratung zur recyclinggerechten Verpackungsgestaltung.
“Die Herausforderungen erfordern langfristig angelegte Partnerschaften zwischen dualen Systemen, Handel, Herstellern und Verpackungsherstellern. Themen wie Rezyklateinsatz und Design for Recycling setzen kontinuierliche Zusammenarbeit voraus, die frühzeitig angestoßen werden muss. Wer die Systembeteiligung weiterhin rein preisgetrieben entscheidet, wird künftig vor Probleme gestellt.”
Diana Uschkoreit, Geschäftsführerin der BellandVision GmbH
Die Wahl eines kompetenten und verlässlichen Recyclingpartners wird zum kritischen Erfolgsfaktor. Er muss Hersteller richtig beraten und bei der Erfüllung von Recyclingquoten und der Rezyklatbeschaffung unterstützen. Zugriffsmöglichkeiten auf Rohstoffe und eigene Sortier- und Verwertungsanlagen im Konzernverbund sind hierfür nutzbar.
Alles aus einer Hand
Die Zauberworte für die Zukunft heißen „Recyclingfähigkeit“ und „Rezyklateinsatz“ – und genau hier setzt BellandVision an. Um Kunden bestmöglich auf künftige Anforderungen vorzubereiten, hat das Unternehmen frühzeitig die Initiative ergriffen und die nötigen Strukturen, Angebote und Kapazitäten geschaffen. Ein Team aus Verpackungs- und Recyclingexperten wurde zusammengestellt, um innovative Lösungen und Prozesse zu etablieren.
Die Zeit drängt, denn bevor Verpackungen umgestellt werden können, müssen teilweise Tausende Artikel im Sortiment eines Herstellers zunächst evaluiert werden, um nicht recyclingfähige Verpackungen zu identifizieren. Mit flexiblen Softwarelösungen und schlanken Prozessen ermittelt BellandVision schnell den Status quo und geht dabei auf individuelle Kundenanforderungen ein. Die Beratungstätigkeiten zur Verpackungsoptimierung werden vom Partner Circpack by Veolia unterstützt, z. B. durch Sortiertests in eigenen Sortieranlagen oder die Zertifizierung recyclingfähiger Verpackungen – alles aus einer Hand.
Potenzial nutzen
Auch beim Rezyklateinsatz werden BellandVision-Kunden bestens beraten. Als Teil von Veolia, dem Vorreiter für ökologischen Wandel und weltweit größten Kunststoffrecycler, unterstützt das Unternehmen Kunden wegweisend und langfristig beim Einsatz von Rezyklat. Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen haben damit einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite und sind bestens für die Anforderungen der Zukunft gerüstet – nicht nur bei der Systembeteiligung. „Mit unserer Expertise, die auf den Erfahrungen der Analyse von weit über 30.000 individuellen Verpackungen basiert, sind wir eine der ersten Adressen für Design4Recycling-Lösungen. Unsere Circular Consultants analysieren mit ihrer Expertise auch umfangreiche Verpackungssortimente. Sie beraten Hersteller bereits seit mehreren Jahren in der Produktentwicklung zu recyclingfreundlichen Verpackungen und optimalem Rezyklateinsatz. Nur dieser enge Schulterschluss und kontinuierliche Wissensaustausch ermöglicht das Erreichen der ambitionierten Recyclingvorgaben“, ergänzt Diana Uschkoreit.
Gemeinsam mit internationalen Recyclingexperten wurden Bewertungsmethoden entwickelt, die Hersteller bei der Verpackungsoptimierung unterstützen und die Entwicklung neuer Verpackungskonzepte europaweit erleichtern. „Über unser internationales Konzernnetzwerk haben wir Zugriff auf eines der größten Kunststoffrezyklat-Kontingente Europas für unterschiedlichste Anwendungen. Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen haben mit BellandVision einen zuverlässigen Partner für Recycling und sind bestens für zukünftige Anforderungen aufgestellt“, betont die Geschäftsführerin.