Wenn Produkte erfolgreich vermarktet werden sollen, kommt dem Marketing eine entscheidende Rolle zu. Das gilt jedoch auch für den Industrie-Mittelstand, für den die Erfolgsmessung von Marketing-Aktivitäten eine große Herausforderung ist. Das zeigen die Ergebnisse einer Trendstudie des Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik), die die Trends im Bereich Marketing aufzeigt.
Die Ergebnisse der aktuellen bvik-Erhebung zeigen deutlich: Die direkte Einbindung der Marketing-Abteilung in zentrale strategische Entscheidungsprozesse wird mit einer Zustimmungsrate von 92 Prozent als unerlässlich erachtet.
“Die Unternehmen vergeben große wirtschaftliche Chancen, wenn die Schnittstellen zwischen Marketing, Kommunikation, Vertrieb und HR nicht an oberster Stelle genutzt werden. Die unternehmensweiten Herausforderungen erfordern eine ganzheitliche Betrachtung auf höchster Managementebene – vernetzt und auf ein gemeinsames Ziel hin orientiert.“
Ramona Kaden, Geschäftsführerin des bvik
Der holistische Ansatz gelingt jedoch nur, wenn auch Unternehmensdaten aller Art zusammengeführt, analysiert und für alle greifbar gemacht werden. 86 Prozent der Studienteilnehmer sehen darin einen wichtigen Hebel. „Um das Potenzial vorhandener Daten gewinnbringend zu nutzen, ist es wichtig, das unternehmensinterne Silodenken nachhaltig aufzubrechen, damit die Integration und Interpretation vorliegender Informationen aus einer gesamtunternehmerischen Perspektive den größtmöglichen Nutzen bringen kann“, ist die Vertriebs- und Marketing-Expertin Prof. Dr. Nicole Klein überzeugt.
Was im Konsumerbereich schon längst gang und gäbe ist, bleibt laut 73 Prozent der Studienbefragten für den Industrie-Mittelstand in 2024 eine der größten Herausforderungen: die Erfolgsmessung von Marketing-Aktivitäten und zielgerichtete Steuerung auf Basis von Kundenaktivitäten. Etablierte Kennzahlen sind zwar weithin vorhanden, es fehle aber oft an firmeninternen Benchmarks, übersichtlicher Dashboards und der Ableitung zielgerichteter erfolgsorientierter Maßnahmen, so die Teilnehmenden.
„Die Ergebnisse unterstreichen die zunehmende Bedeutung von neuen Technologien, datengetriebenen Strategien und dem Gleichgewicht zwischen bewährten Marketingpraktiken und innovativen Ansätzen im B2B-Marketing“, erläutert Prof. Dr. Seon-Su Kim, der die Studie wissenschaftlich betreut. Besonders beim Thema KI muss der Mittelstand dringend aufholen: „Generative KI ist disruptiv, besonders im Marketing. Die bvik-Trendthesen zeigen, dass die Hälfte der Unternehmen diese Veränderungen ‚umarmen‘. Bei der anderen Hälfte gibt es anscheinend Unsicherheiten, die wir gemeinsam abbauen sollten, um das volle Potenzial dieser Technologie zu nutzen“, analysiert Prof. Dr. Uwe Kleinkes, Studiengangsleiter Technisches Management und Marketing, Hochschule Hamm-Lippstadt.
“Unser Ziel ist es, das aktuelle Trendgeschehen im B2B-Kontext aus unserer neutralen Position heraus zu durchleuchten und hinsichtlich der Relevanz für die B2B-Branche zu bewerten. Damit können wir Unternehmen befähigen, diese Erkenntnisse in ihre Marketingstrategien zu integrieren, um den sich wandelnden Anforderungen erfolgreich zu begegnen. Mit hoher Geschwindigkeit Kompetenzen und Wissen in den Teams aufzubauen ist aus unserer Sicht für 2024 das Gebot der Stunde.“
Ramona Kaden
Quelle: bvik