Nachhaltige Verpackungskonzepte für Körperpflege und Kosmetik

Biopolymere ermöglichen kompostierbare Duschgel-Tuben. (Bild: Shutterstock, Light Stock)

Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit sind zwei der Themen, die die Verpackungsbranche beschäftigen und Veränderungen vorantreiben. Bei Körperpflege- und Kosmetikprodukten setzt Kuraray auf innovative Polymere bei der Verpackung.

Große Unternehmen der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie haben bereits freiwillige Verpflichtungen für nachhaltigere Verpackungen veröffentlicht: etwa Beiersdorf, Colgate-Palmolive, Estée Lauder, L’Oréal, Procter & Gamble oder Unilever. Zudem haben sich EU-Parlament und -Rat im Frühjahr 2024 auf die von der EU-Kommission initiierte „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) geeinigt. Die PPWR wird in der gesamten EU gelten. Sie will Ressourcenverbrauch und Verpackungsabfälle reduzieren und die Kreislaufwirtschaft fördern.

Körperpflege und Kosmetik innovativ verpacken

Um Duschgele, Körpercremes oder Lotionen zu verpacken und zum Konsumenten zu bringen, sind oft noch Mehrschicht-Schlauchverpackungen üblich, in denen auch Aluminiumfolie zum Einsatz kommt. Schon wegen des Aluminiumanteils ist ein mechanisches Recycling aber unmöglich. Hinzu kommt, dass die Aluminiumgewinnung selbst äußerst energieaufwendig ist. Mehrschicht-Kunststoffverpackungen wären eine Alternative. Nur sind sie oft dicker. Das heißt: mehr Materialeinsatz statt Kunststoffvermeidung. Auch lassen sich Multi-Material-Kunststoffverpackungen oft nicht recyceln. Für Körperpflegeprodukte braucht es also Verpackungskonzepte, die:

  • ohne Aluminiumfolie auskommen
  • die Dicke der verwendeten Kunststoffschichten reduzieren
  • sich problemlos entsorgen, kompostieren oder recyceln lassen.

Die folgenden vier Verpackungsideen vereinen Nachhaltigkeit und Funktionalität. Sie schützen den Inhalt nicht nur vor Fremdgerüchen und Feuchtigkeit – die klug konzipierten (Multilayer-)Polymerverpackungen sind auch recyclingfähig.

Duschgel-Nachfüllpackung

MonoSol ist eine wasserlösliche, biologisch abbaubare Folie aus Polyvinylalkohol (PVOH) von Kuraray. Diese Duschgel-Verpackung aus geruchslosem und transparenten MonoSol-Monomaterial kann sowohl den Materialeinsatz als auch die Transportkosten reduzieren. Weil Duschgele meist 85 Prozent Wasser enthalten, wirken Nachfüllkonzepte mit Duschgel-Konzentraten besonders umweltschonend. Bei einem Wasseranteil des Konzentrats von unter 10 Prozent sparen diese MonoSol-Kapseln Gewicht und Transportkosten. Und später löst sich die Nachfüllverpackung aus MonoSol im Duschwasser komplett auf.

Kunststoff-Tube

Eval ist der Markenname der Ethylen-Vinylalkohol-Copolymere (EVOH), die Kuraray produziert. Schon eine dünne Schicht Eval bildet eine sehr zuverlässige Geschmacks- und Geruchsbarriere. Die mittlere der drei Schichten ist hier eine Barriereschicht aus Eval-EVOH und in Maschinenrichtung orientiertem Polyethylen (MDOPE). Die äußere, dickere Schicht aus reinem MDOPE gibt der Tube mechanische Stabilität. Als innere Schicht fungiert wegen seiner Heißsiegel-Fähigkeit einfaches Polyethylen. Diese Verpackung lässt sich wegen des geringen Eval-EVOH-Anteils von unter 5 Prozent als Monomaterial-Verpackung betrachten.

Kompostierbare Duschgel-Tube

Alles bei diesem Duschgel-Tuben-Konzept ist kompostierbar: Der aus Stärke gewonnene Bio-Kunststoff Plantic, die weiteren Biopolymere, die als Feuchtigkeitsbarriere und als Heißsiegelschicht dienen, und auch der die Schichten verbindende Klebstoff. Plantic löst sich in Wasser auf, ist biologisch abbaubar und kompostierbar (industriell und im Haushalt). In diesem Verpackungskonzept kommt Plantic als sehr gute Aroma- und Gasbarriere zum Einsatz.

Repulpierbare Duschgel-Tube

Bei diesem Duschgel-Tuben-Konzept wird eine äußere Schicht aus Papier verwendet. Die Aroma- und Gasbarriere bildet eine innen auflaminierte Schicht aus dem Biopolymer Plantic. Weitere innere Schichten – beispielsweise aus anderen Bio-Kunststoffen oder aus Polyethylen (PE) – dienen bei diesem Konzept als Feuchtigkeitsbarriere gegenüber dem Duschgel und als Heißsiegelschicht. Im Repulpierungsprozess sind dank des wasserlöslichen Plantic die inneren Barriere- und Siegelschichten sowie der Kleber leicht vom Papier zu trennen. Dank Plantic ist auch die Ausbeute beim Repulpieren höher als zum Beispiel bei einer herkömmlichen, direkt auf das Papier aufgebrachten PE-Schicht.

Über das grundsätzliche Ziel herrscht unter den Regulatoren und Markenherstellern Einigkeit. Es geht um Schutz und Haltbarkeit des Inhalts und um die Vermeidung von Abfall. Durch den klugen Einsatz innovativer Polymere lässt sich heute beides erreichen: Funktionalität und Nachhaltigkeit.

http://www.packaging.kuraray.eu

Kuraray auf der Fachpack: Halle 3, Stand 605 

Autorin: Dr. Bettina Plaumann, Kuraray Europe, Segment Team Paper & Packaging