Die Entwicklung neuer Verpackungsdesigns dauert in der Regel ein bis zwei Jahre. Der Trend- und Packaging-Agentur WINdesign dauert das zu viel lang. Sie hat mit den Innovation Sprints einen Prozess entwickelt, bei dem gemeinsam mit dem Kunden schon nach fünf Tagen umsetzbare Ergebnisse vorliegen.
Mit den Innovation Sprints spricht WIN Start-ups ebenso an wie etablierte Unternehmen. Die Wunschvorstellung der Kreativen: die Entscheider in einem Unternehmen eine Woche aus dem Alltagsgeschäft herausholen und gemeinsam zu neuen Ideen kommen.
„Wenn es um neue Konzepte geht, sind die Innovation Sprints ein wunderbares Tool. Einer unserer Kunden war z. B. auf der Suche nach neuen Ideen für seine Marke. Es sollte eine Range ersetzt werden, die nicht den Vorstellungen entsprechende Verkaufszahlen lieferte. Das ist ein klassischer Fall für ein Innovation-Sprint-Projekt von fünf Tagen: von einer Idee zu visualisierten und qualifizierten Konzepten.“ Katharina Müller, Managing Director WINdesign
Der Ablauf in diesem Fall: Das WINdesign-Team traf am ersten Tag den Kunden in London. Gemeinsam suchte man nach Inspiration mithilfe einer Trend Safari, beim Besuch und Bummeln durch entsprechende Shops und Stores. An Tag zwei drehte sich alles um das Sammeln und Zusammenstellen von Ideen und Schreiben von Konzepten. Aus 100 Ideen wählte man sechs aus, um daraus dann Markenkonzepte zu formulieren und diese mit Produktdesigns zu ergänzen. Das passierte am dritten und vierten Tag in der Berliner Agentur mit einem Team von Designern. Am fünften Tag wurden 50 Konsumenten in den Verkaufsstellen des Kunden interviewt, um herauszubekommen, welche der gerade entwickelten Ideen ziehen und welche nicht. „Glücklicherweise war keine der Ideen ein Flop, und so konnte einiges für den Kunden weiterentwickelt werden.“
Innovationsprozesse von zwei Jahren in fünf Tage packen
Nicht nur bei schnelllebigen Konsumgütern ist Innovation ein Schlüssel zum Erfolg. Häufig wird an Ideen gearbeitet, und dann launcht ein Wettbewerber nur einen Moment eher. „In einer agilen Welt mit einer wachsenden Zahl an Start-ups und knappen Budgets ist es besonders wichtig, den Innovationsprozess zu beschleunigen und sicherzustellen, dass Ideen ins Herz der Konsumenten treffen“, so Katharina Müller. „Interne Stagegate-Prozesse lassen oftmals Ideen sterben, bevor diese überhaupt die Chance bekommen, zu wachsen und sich zu einem finalen Konzept zu entwickeln. Indem wir erstens den Prozess beschleunigen und zweitens das Top-Level-Management um den Tisch versammeln, diskutieren wir Projekte in Start-up-Manier und formen Ideen gemeinsam.“
WINdesign verkürzt Innovationsprozesse
Damit könne man schnelle Entscheidungen treffen, und endloses Finetuning an einem Punkt, wo es nicht notwendig ist, entfalle. „So können wir einst langwierige jahrelange Innovationsprozesse im Innovation Sprint verkürzen, knackig und kreativ machen. Denn normalerweise vergeht viel Zeit in der Hierarchie, bis das Management-Team die Ideen sieht, und eine Menge Geld wird investiert.“ Beim Sprint entfällt der Umweg, und alle kommen viel schneller und insgesamt günstiger zum Ziel.
„Eine gute Idee muss nicht komplett ausgearbeitet sein. Quick and dirty reicht fürs Erste. Wenn ich zurückschaue auf meine Erfahrungen in FMCG-Unternehmen, haben wir viel zu viel Zeit mit Finetuning und Design verschwendet, bevor wir überhaupt die Idee intern präsentiert haben.“ Katharina Müller, WINdesign
Warum also nicht erst die Idee mit einem vorläufigen Design vorstellen, um den Konsumenten ein Gespür zu vermitteln und Feedback einzuholen?, fragt die Designerin. Konsumenten würden sich erst einmal nicht dafür interessieren, ob das Branding oder die Farben 100-prozentig akkurat sind. Katharina Müller rät: „Verändert die Kommunikationswege! Setzt euch zusammen und fällt Entscheidungen! Der Kreativitätsprozess ist nicht planbar, wenn es mal kein passendes Meeting gibt, kann man sich auch gerade mal per WhatsApp oder dem Messenger abstimmen. So machen wir das vor allem an Tag drei und vier, wenn die ersten Designs erstellt werden, um uns hier schnell und unkompliziert mit den Kunden abzustimmen.“
Die Meinung der Konsumenten ist wichtig
Beim Sprint haben die Konsumentenmeinungen einen besonderen Stellenwert – auch das ist für die Designer eine Erfahrung aus dem Start-up-Bereich. „Da geht man einfach raus und spricht selber mit der Zielgruppe. Wann hat man das letzte Mal Ideen auf der Straße mit der Zielgruppe geteilt? Die meisten von uns haben das vermutlich nie gemacht. Aber warum eigentlich nicht? Noch mal – es macht Spaß und es ist ein hilfreicher Check für jeden Marketeer.“
Auf diese Weise findet WINdesign schnell heraus, welche Idee ankommt und welche nicht. Man könne später immer noch seriös abtesten, dann aber fokussiert auf die finale Idee. Katharina Müller ist begeistert von der Innovation-Sprint-Idee. „Ich finde es unheimlich inspirierend zu sehen, was man alles in einer so kurzen Zeit mit dem richtigen Team und den richtigen Tools auf die Beine stellen kann.“