Bei einer innovativen Neuentwicklung von GRUNWALD aus Wangen im Allgäu werden mehrere Abfülllösungen in einer einzigen Maschine integriert. Mit der Rundläufer-Abfüllanlage vom Typ ROTARY lassen sich Produkte flexibel mit der „Swirl-“, der „Side-by-Side-“ und der „Multilayer“-Technik sowie der Technik des „dynamischen Inline-Fruchtmischers“ abfüllen.
Der Bedarf an neuen Technologien und intelligenten Lösungen in der Molkerei-Industrie ist ungebrochen hoch. Wenn Maschinenleistungen ausgereizt und die Physik an ihre Grenzen stößt, sieht sich das Allgäuer Maschinenbauunternehmen dem Kunden gegenüber in der Bringschuld und der Verpflichtung, Anwendungen zu entwickeln, die sich nicht mehr nur auf Maschinen- und Produktionsleistung konzentrieren. Innovationen für ein effizientes Ressourcenmanagement spielen immer mehr eine zentrale Rolle.
Vieles ist heute zwar technisch machbar, aber nicht technisch sinnvoll. Durch intensive Kontaktpflege und ausführliche Beratungsgespräche werden die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden ermittelt, um gemeinsam die passenden Lösungen zu entwickeln. Man sieht sich als Partner, der die vorhandenen Wünsche und Ideen auf seine Machbarkeit prüft.
Dynamischer Inline-Fruchtmischer
Als ein führender Anbieter formatflexibler Becherfüllmaschinen hatte GRUNWALD mit dem „dynamischen Inline-Fruchtmischer“ bereits eine technische Innovation entwickelt, um Kosten und Produktwechselzeiten beim Mischen von Joghurt mit Fruchtzubereitung zu reduzieren. Bei dieser Entwicklung wurde besonders darauf geachtet, die Produktleitungswege extrem kurz zu halten. Beim Fruchtsortenwechsel wird die Mischphase auf ein Minimum begrenzt und reduziert somit den beim Hersteller ungeliebten Fruchtverlust erheblich.
Sinnvollen Einsatz findet diese Technologie auf flexiblen Rundläufer- und Längsläuferanlagen mit häufigem Fruchtsortenwechsel und einer Leistung von bis zu 12.000 Bechern/Stunde. Dieses Abfüllsystem kann für die Abfüllung von bis zu sechs Fruchtsorten geliefert werden. Die Vorteile gegenüber separat beigestellten Mischanlagen sind verhältnismäßig geringe Investitionskosten und nachweislich reduzierte Produktionskosten in Verbindung mit einer erhöhten Flexibilität.
Die jetzt neu entwickelte „All-in-One“-Lösung ermöglicht eine unübertroffene Produktflexibilität in der Abfülltechnologie, die, so das Unternehmen, als ein weiterer Meilenstein für eine optimierte Produktion angesehen werden kann.
Unübertroffene Produktvielfalt
Mit der „Swirl-“, der „Side-by-Side-“ und der „Multilayer“-Technik sowie der Technik des „dynamischen Inline-Fruchtmischers“ können mit einer Leistung von bis zu 40 Takten pro Minute flüssige bis pastöse Joghurts mit unterlegter Frucht, verschiedene, gerührte Fruchtjoghurts mit einem oder mehreren integrierten Inline-Fruchtmischern aber auch mehrfarbige Premiummilchprodukte mit einer großen Bandbreite an Produktpräsentationen abfüllen lassen.
Diese „All-in-One“-Lösung stieß bei den Fachbesuchern der Anuga FoodTec in Köln auf große Resonanz und die Branchenexperten haben einhellig bestätigt, dass die Molkereiindustrie seit langem auf eine solche Möglichkeit gewartet hat, die dem hohen Bedarf nach intelligenten Lösungen für die Verarbeitung von Premiumprodukten gerecht wird.
Strategisches und visionäres Denken
Der Anspruch des Kunden nach hoher Maschinenverfügbarkeit, die Möglichkeit nach einem flexiblen und schnellen Format- und Produktwechsel, aber auch die einfache Bedienung technisch anspruchsvoller Abfüllanlagen stehen im Fokus des Wangener Maschinenbauers.
Mit ihrer knapp 60-jährigen Firmengeschichte verstehen und präsentieren sich die Experten als ein modernes Unternehmen, das in Forschung und Entwicklung neuer Techniken für ihre Becher- und Eimerfüllanlagen investiert. Hierbei wird der Fokus auf Flexibilität, Kostenoptimierung und Praxisnähe gelegt.
Neue Maschinenkonzepte
Technische Lösungen entwickeln, kundenorientiert arbeiten, das heißt vor allem gemeinsam mit den Kunden zu forschen und zu entwickeln. Als ein gelungenes Beispiel hierfür wird die Zusammenarbeit und langjährige Partnerschaft mit einem namhaften deutschen Hersteller von Feinkostsalaten, Cremes, Dips, Toppings und Dressings genannt. Gemeinsam haben die Spezialisten das neue, individuelle Konzept für die automatische Abfüllung in Großgebinde entwickelt: eine 1- bzw. 2-bahnige Rundläuferanlage zur Befüllung von Bechern und Zusätzlich von Eimern.
Die technisch anspruchsvolle Becher- und Eimerfüllanlage konnte nun auch bei der Befüllung von Großgebinden mit den für Rundläufer bekannten Stärken eingesetzt werden: geringer Platzbedarf, schnelle Umrüstung der Anlage von Eimer (3 kg, 5 kg) auf Becher (1 kg, 1,5 kg) und hohe Leistung bei höchster Flexibilität sind die Parameter. Dies bedeutet in Zahlen: Bei Produktionsleistungen von bis zu 4.500 Becher pro Stunde für den 1-kg- und 1,5-kg-Eimer werden stündlich bis zu 7,2 Tonnen Produkt abgefüllt. Das entspricht einer Produktmenge von 120 kg pro Minute.
Dieses völlig neue Rundläufer-Maschinenkonzept kombiniert die technischen Vorteile einer linearen Eimerabfüllanlage mit der platzsparenden und hohen Produktionsgeschwindigkeit eines Rundläufer-Becherfüllers. Durch Einsatz bekannter, sich bereits bewährter technischer Details ist erstmals eine Rundläuferabfüllanlage entstanden, die nahezu ohne Wechsel von Formatteilen zusätzlich zu Bechern formatflexibel auch Großgebinde mit bis zu 15 kg entkeimen, abfüllen, siegeln und verschließen kann.
„Wir haben nicht vergessen, wo wir herkommen – traditionell aus dem Allgäu. Die Basis für unsere Erfolge sind unsere guten, ehrlichen und langjährigen Kundenbeziehungen“, sagt Geschäftsführer Ralf Müller und betont: „Trotz aller enormer Steigerungen besteht Bodenhaftung“.
Gut aufgestellt für die Zukunft
Unter dem Motto „Ihr Produkt liegt uns am Herzen“ werden Becher- und Eimerfüller, Dosier- und Verpackungsanlagen hergestellt. Das Portfolio reicht dabei vom einfachen, robust gebauten Rundläufer für zur technisch anspruchsvollen, hoch-flexiblen Längsläuferanlage.
Mit dem Blick in die Zukunft wurde dieses Portfolio jetzt im Bereich kompletter Linie weiter ausgebaut. Mit der Schaffung einer eigenen Projektabteilung bietet man dem Kunden im Bereich kompletter Abfülllinien vom Prozess bis zur Endverpackung noch mehr Serviceleistungen. Außerdem wird man sich zukünftig noch internationaler ausrichten. Hierzu werden systematisch neue Vertriebspartner gesucht und gezielt ausgebildet, um die Kunden weltweit optimal zu unterstützen und zu beraten.
Der Exportanteil des Unternehmens mit Bekenntnis zum Standort Wangen beträgt 85 Prozent. Weltweit wurden über 2.000 Abfüll-, Dosier- und Verpackungsmaschinen an die Molkerei-Industrie, an die Feinkost-, Fleisch- und Wurstindustrie sowie an Ready-Meal-Hersteller und die Kosmetikbranche ausgeliefert. Bei längjähriger, guter Ertragslage konnte der Umsatz innerhalb der letzten vier Jahre verdoppelt werden. Die im Juni 2013 beendete, größte Baumaßnahme in der Firmengeschichte veränderte das Erscheinungsbild der Firma komplett und ist Ausdruck des visionären Denkens im Unternehmen. Weitere Investitionen in den Ausbau des Produktionsbereiches folgten bereits bzw. sind in der Realisierungsphase.
Ein Beispiel für produktflexible Ausführung: die Abfüllung von fettreduziertem Hüttenkäse
Vor einigen Jahren gewann vor allem auch der fettarme Hüttenkäse (Cottage Cheese) immer mehr an Beliebtheit. Dieser nicht pumpfähige Hüttenkäse, der auch als „Finnish type“-Hüttenkäse bekannt ist, wird ohne die Verwendung von Sahne produziert und beinhaltet nur noch etwa 20 Prozent Flüssigkeit. Die Problematik, die sich bei der Abfüllung von Hüttenkäse in dieser fettarmen Variante ergibt, ist in der Milchindustrie bekannt. Hier stoßen viele Hersteller von Abfüll- und Verpackungsmaschinen an ihre Grenzen.
Die wachsende Beliebtheit in den skandinavischen Märkten nach diesem kalorienarmen Produkt hatte auch die Nachfrage nach einer Lösung für dessen Abfüllung deutlich gesteigert. Grunwald entwickelte ein passendes Dosiersystem, das von den entsprechenden Märkten begeistern aufgenommen wurde. Die technische Umsetzung dieses Dosiersystems und die optimal aufeinander abgestimmten einzelnen Prozessschritte ermöglichen es nun, dass mit dem selben Dosiersystem sowohl der „Finnish type“-Hüttenkäse, als auch der pumpfähige Hüttenkäse mit 30 bis 40 Prozent Flüssigkeit präzise abgefüllt werden kann.