Alpla erwirbt einen erheblichen Minderheitenanteil am slowakischen Biokunststoffhersteller Panara und verstärkt damit seine Aktivitäten im Bereich alternativer, nachhaltiger Rohstoffe für Verpackungen.
Man verfolge den ganzheitlichen Ansatz, alle Produktbereiche und zukünftigen Verpackungslösungen im Hinblick auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Das drücke sich auch in der Materialauswahl hin zu biobasierten und biologisch abbaubaren Verpackungen aus. Vor diesem Hintergrund investiert der internationale Verpackungsspezialist Alpla Group in die Firma Panara und erwirbt einen erheblichen Minderheitenanteil am slowakischen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung vollständig biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoffe konzentriert.
„Panara hat viel Erfahrung auf dem Gebiet biobasierter Kunststoffe. Mit dem Einstieg in das Unternehmen möchten wir dieses Wissen nutzen, um den Know-how-Transfer für unsere Anwendungen und Kunden zu ermöglichen.“ Günther Lehner, Alpla Chairman und zuständig für Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Technologieentwicklung und Innovation
Panara entwickelt biobasierte und kompostierbare Kunststoffe
Panara forscht seit 2006 auf dem Feld der Biopolymere. Dazu bestehen Kooperationen mit der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava sowie dem Forschungszentrum für umweltverträgliche Polymermaterialien (CEPOMA) in Nitra. Erst kürzlich hat das Unternehmen unter der Marke Nonoilen einen Biokunststoff auf den Markt gebracht, der vollständig aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt wird, recyclingfähig ist und am Ende seiner Lebensdauer zu 100 Prozent industriell kompostiert werden kann. Darüber hinaus ist das Material temperaturbeständig und stabil.
Christian Zmölnig, Director Corporate Research and Innovation bei Alpla, sieht in der Zusammenarbeit einen weiteren Schritt hin zur Verpackung der Zukunft: „Als Technologieführer im Bereich Verpackungsmaterialien arbeiten wir kontinuierlich mit Partnern an der Entwicklung neuer Rohstoffe zur Minimierung von CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch.“
Die Kreislaufwirtschaft vorantreiben
Der Einstieg bei Panara deckt sich mit der strategischen Ausrichtung von Alpla, verstärkt in die Kreislaufwirtschaft zu investieren. Die vier R – Replace, Reduce, Reuse und Recycling – sind dabei von zentraler Bedeutung, um zukunftsweisende Aktivitäten voranzutreiben und Handlungsfelder zu identifizieren. Das Forschungsfeld Replace umfasst die Erforschung und Verwendung alternativer, biobasierter und recycelbarer Materialien. Alpla ist in diesem Bereich beispielsweise bereits über das Unternehmen Paboco an der Entwicklung papierbasierter Flaschen beteiligt und hat der Öffentlichkeit eine heimkompostierbare Kaffeekapsel vorgestellt.
Reduce befasst sich mit der kontinuierlichen Reduzierung des Materialverbrauchs, Reuse mit der Optimierung der Eigenschaften von Kunststoffflaschen für Mehrwegsysteme und Recycle mit dem übergeordneten Ziel, so viele Kunststoffe wie möglich im Recyclingkreislauf zu halten.
Die Firma Panara a.s. wurde 2001 als Produktions- und Handelsunternehmen für PE-Kunststofffolien gegründet. 2006 spezialisierte sich das Unternehmen auf den Bereich der Biokunststoffe, mit dem Ziel, biologisch abbaubare, biobasierte Blends für verschiedene Arten der Kunststoffverarbeitung zu entwickeln. Kerngeschäft des Unternehmens sind derzeit F&E-Aktivitäten im Bereich biobasierter und biologisch abbaubarer Mehrkomponenten-Blends auf Basis von PHA- und PLA-Polymeren und deren Erzeugung.
Quelle: Alpla