Recycling und Digitalisierung im Fokus

Das Kautex Werk in Hangelar (heute ein Stadtteil von Bonn) 1962.
Das Kautex Werk in Hangelar (heute ein Stadtteil von Bonn) 1962.

Kautex Maschinenbau feiert in diesem Jahr gleich drei Jubiläen: sein 85-jähriges Bestehen, 60 Jahre Niederlassung in den USA und 25 Jahre Maschinenfertigung in China. 

Der Kunststoffpionier Reinhold Hagen hatte das Unternehmen 1935 gegründet, 1949 entwickelte er die weltweit erste Standardanlage für die nahtlose Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern. 1960 gründete das Unternehmen die erste internationale Niederlassung in New Jersey, USA. 1995 erfolgte dann die Gründung des ersten deutschen Joint Ventures in Shunde, Südchina.

Dort, wo heute die chinesische KCC-Baureihe in dritter Generation gebaut wird, sollen noch in 2020 in einer lokalisierten Produktion weitere bekannte Baureihen des deutschen Standorts entstehen. Ziel des Bonner Unternehmens ist, die Lieferwege zu verkürzen und je nach Bestellung die Maschinen von Deutschland oder China auszuliefern. Kautex zählt heute zu den führenden Herstellern von Extrusionsblasformmaschinen und verfügt weltweit über Niederlassungen in Europa, Asien und Nordamerika.

Während die ersten Kunststoffhohlkörper wegen ihrer positiven Eigenschaften mit zunehmender Nachfrage verbunden waren, geraten Kunststoff-Produkte heutzutage zunehmend in die Kritik. Es fehlt an effizienten Recycling-Konzepten. Bei Kautex stehen daher aktuell Themen wie Nachhaltigkeit, Recycling und Digitalisierung im Fokus der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Jüngste Entwicklung in Sachen Nachhaltigkeit sind neuartige Technologien, durch die der Energie- und Rohstoffverbrauch – z. B. beim Farb- und Materialwechsel – drastisch reduziert wird. Parallel optimiert Kautex seit geraumer Zeit die Verarbeitung von Recyclingkunststoffen. 

„Die Wahrnehmung von Kunststoffprodukten hat sich in den letzten Jahren erheblich geändert. Nachhaltigkeitsargumente und der ökologische Fußabdruck der Erzeugnisse spielen eine immer größere Rolle für die Akzeptanz. Wir fördern daher ganz gezielt das Kunststoffrecycling und die Optimierung der Stoffkreisläufe“, sagt Managing Partner Andreas Lichtenauer.

Marketingleiter Christian Kirchbaumer ergänzt dazu: „Wir arbeiten auch daran, mit unseren Technologien die CO2-Bilanz in der Hohlkörper-Produktion weiter zu verbessern. Wenn wir weiterhin aktiv dazu beitragen, die positiven Eigenschaften dieser Produkte mit weltweit funktionierenden Recycling-Kreisläufen in Verbindung zu bringen, ist das für alle ein bedeutender Schritt in eine nachhaltige Zukunft.“

Kautex setzt neben technologischen Innovationen auch auf digitale Services, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten. So können die Kunden mit dem Augmented Service weltweit virtuelle Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Über den Service können Expertenteams aus der ganzen Welt ohne Reiseaufwand virtuell zur Maschine geschaltet werden, um Probleme möglichst schnell zu beheben. Das reduziert die Flugmeilen der Servicemannschaft und somit auch den CO2-Ausstoß, der durch solche Reisen verursacht wird. Zu Schulungszwecken setzt Kautex zudem digitale Simulatoren ein. Die „Digital Twins“ bilden die Prozesse der Maschinen exakt ab und ersparen Energie und Materialverbrauch der realen Maschinen.

Kautex Maschinenbau wird das dreifache Jubiläum in 2020 bei verschiedenen Gelegenheiten feiern. Höhepunkt wird ein Open House am Standort in Südchina im letzten Quartal dieses Jahres sein.

Quelle: Kautex