British Glass fordert harmonisierte Lösung für Glasverpackungen

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British Glass hat seine Stellungnahme zur Konsultation der walisischen Regierung zum geplanten Pfandsystem (DRS) eingereicht. Der Branchenverband äußert dabei deutliche Bedenken hinsichtlich der vorgesehenen Einbeziehung von Glasverpackungen und warnt vor negativen Auswirkungen auf Verbraucher, Hersteller und den gesamtbritischen Markt.

British Glass betont, dass Glas in Wales bereits zu 92 Prozent über Haushaltsabholungen recycelt werde. Die Einführung eines DRS mit einem geplanten Null-Pfund-Pfand bis 2030 biete daher keine Anreize zur Rückgabe und würde nach Angaben des Verbandes die Kosten für Hersteller und Handel spürbar erhöhen, ohne die Recyclingquote zu verbessern. Zusätzlich sieht die Organisation die Gefahr einer Marktfragmentierung, da die Pläne nicht mit den bestehenden oder geplanten Systemen in England, Schottland und Nordirland übereinstimmen.

Kritik an Kostenstruktur und Systemgrenzen

Nach Angaben von British Glass würden nicht genutzte Rücknahmeinfrastrukturen wie Reverse-Vending-Automaten zu Mehrkosten führen. Da bei einem Null-Pfund-Pfand keine nicht eingelösten Einzahlungen anfallen, fehlten zudem finanzielle Mittel zur Systemfinanzierung. Dies könne dazu führen, dass glasverpackte Produkte in Wales teurer würden und weniger Vielfalt im Handel zur Verfügung stehe. Der Verband warnt außerdem vor einer möglichen Verunsicherung der Verbraucher, insbesondere im grenzüberschreitenden Warenverkehr innerhalb des Vereinigten Königreichs.

Forderung nach vollständiger Folgenabschätzung und UK-weiter Abstimmung

British Glass fordert eine umfassende Bewertung der Auswirkungen, bevor ein DRS mit Null-Pfund-Pfand umgesetzt wird. Zudem solle die walisische Regierung frühzeitig eine Ausnahmegenehmigung im Rahmen des Internal Market Act prüfen, um Handelshemmnisse zu vermeiden und die Interoperabilität aller nationalen Systeme abzusichern. Darüber hinaus spricht sich der Verband dafür aus, den Ausbau von Mehrwegstrukturen – insbesondere in Gastronomie, Hotellerie und Catering – priorisiert anzugehen, bevor verbindliche Ziele festgelegt werden.

Reuse-Potenzial und EPR-Einordnung

Für Getränkeverpackungen aus Glas, die überwiegend importiert würden, sieht British Glass keine realistische Grundlage für innerbritische Rückgabe- und Wiederbefüllsysteme. Sollte Glas dennoch in das walisische DRS aufgenommen werden, regt der Verband an, diese Verpackungen von den EPR-Kosten auszunehmen, um Doppelbelastungen zu vermeiden.

Federation Director Nick Kirk erklärte laut Mitteilung, man sei bereit, an der Entwicklung eines wirksamen Recycling- und Mehrwegsystems mitzuwirken, dieses müsse jedoch auf belastbaren Daten, realistischer Infrastrukturplanung und einer gemeinsamen Zielsetzung der vier Nationen des Vereinigten Königreichs beruhen. British Glass appelliert abschließend an die walisische Regierung, den Geltungsbereich des Systems mit den anderen Landesteilen zu harmonisieren und den Start eines UK-weiten DRS im Oktober 2027 zu ermöglichen.

Quelle: British Glass