Deutschland steht nach Ansicht der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen bei der Wiederverwertung von Kunststoffverpackungen gut da und trage nur geringfügig zur Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll bei. 80 Prozent des Kunststoffabfalls im Meer stamme aus Asien. Vor allem dort müsse das Problembewusstsein geschärft werden.
Kunststoffverpackungen sollten mehr als Rohstoff denn als Abfall betrachtet werden. Dafür plädiert die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK). „Ganz klar: Plastikverpackungen gehören nicht ins Meer“, betont IK-Hauptgeschäftsführer Ulf Kelterborn, fügt aber hinzu: „Plastikverpackungen haben zuallererst eine wichtige Funktion. Sie schützen das verpackte Produkt vor Beschädigung und Verderben und damit vor dem Wegwerfen.“ Kelterborn äußerte sich zum internationalen „Coastal Cleanup Day“, der am 16. September ausgerichtet wurde und auf die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll aufmerksam machte.
Ulf Kelterborn, Hauptgeschäftsführer der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK), rät dazu, Verpackungen aus Kunststoff mehr als Rohstoff denn als Plastikmüll zu betrachten.
Bereits jetzt würden in Deutschland mehr als 50 Prozent der Kunststoffverpackungen über die Dualen Systeme wiederverwertet. Der Rest werde verbrannt und in Energie wie Fernwärme umgewandelt. Dadurch werde wiederum fossiler Brennstoff gespart. Das 2019 in Kraft tretende, neue Verpackungsgesetz werde zu einer noch besseren Recyclingquote führen.
Der Plastikmüll im Meer („Marine Litter“) stammt nach Angaben der IK zu 80 Prozent aus Asien. In dieser Region müssten noch nachhaltige Erfassungs- und Verwertungssysteme aufgebaut werden. Deutschland könne dafür ein Vorbild sein. Die IK engagiere sich auch international und habe wie 69 andere Kunststoffverbände die „Joint Declaration on Solutions of Marine Litter“ unterschrieben.
Dass es auch in Deutschland zu Eintragungen von Plastikmüll ins Meer komme, sei auf mangelndes Umweltbewusstsein Einzelner zurückzuführen. Das Problembewusstsein müsse geschärft werden. Die IK habe dafür Broschüren und Filmmaterial erstellt und beteilige sich auch am Runden Tisch Meeresmüll des Bundesumweltministeriums, unter anderem in der Arbeitsgruppe für Bewusstseinsbildung.
Die Reduzierung der Kunststoffverpackungen lehnt der IK-Hauptgeschäftsführer ab: „Wenn Kunststoffverpackungen nicht oder nur noch unzureichend zum Einsatz kommen, wäre der ökonomische und ökologische Schaden immens.“