Corona-Impfstoffe eiskalt verpackt

PCM-Akkus von Schaumaplast für Kühlung von Corona-Impfstoffe
PCM (Phase Change Material)-Akkus für einen sicheren Kühltransport. (Bild: Schaumaplast)

Corona-Impfstoffe sind jetzt weltweit unterwegs. Deutsche Verpackungshersteller tragen als Kälteexperten mit ihren Kühlboxen dazu bei, dass Impfstoffe sicher transportiert und verteilt werden können.

Eine Studie von DHL und McKinsey macht die Herausforderungen an den Transport deutlich: Für den Versand von weltweit zehn Milliarden Impfstoff-Einheiten müssen 15 Millionen Kühlboxen auf rund 200.000 Paletten und in 15.000 Frachtflügen transportiert werden.

Ultra Deep Freeze – eiskalt ist nicht kalt genug

Wegen der schnellen Entwicklungszeit gibt es bisher kaum Daten zur chemischen Stabilität von solchen Impfstoffen. Um Risiken zu vermeiden, wird der Wirkstoff von Biontech deshalb bei minus 70 Grad besonders kalt transportiert. Ultra Deep Freeze nennt man solche Temperaturanforderungen in der Logistik. Der Impfstoff von Moderna besitzt eine etwas andere Schutzhülle der mRNA als der von Biontech, so dass dafür eine Temperatur von nur minus 20 Grad ausreicht.

Für jede Temperatur die richtige Transportbox

Storopack bietet mehrere Lösungen, die unterschiedliche Temperaturbereiche abdecken, darunter gewährleistet er Transporte bis zu minus 70 Grad. Die Boxen halten die Temperatur unterwegs für eine definierte Zeit im erforderlichen Kältebereich und schützen zugleich vor Beschädigungen. Zur Kühlung dienen beispielsweise Kühlakkus oder Trockeneis.

Covid-19 Solutions Box In Box von Storopack

Covid-19 Solutions Box In Box von Storopack. (Bild: Storopack)

Natürlich spielt auch die Versanddauer eine wichtige Rolle. Je nach Anforderung und der jeweiligen Lieferkette halten die Isolierboxen von Storopack die erforderliche Temperatur bis zu 12, 48 oder 72 Stunden. Das ermöglicht bei Bedarf auch einen Transport innerhalb Europas durch mehrere Länder. Die Boxen von Storopack sind als Einweg- oder Mehrweglösung erhältlich und aus expandiertem Polypropylen (EPP) oder expandiertem Polystyrol (EPS) gefertigt.

Corona-Impfstoffe benötigen konstante Temperaturen

Über einen Zeitraum von 250 Stunden hält die Kältebox O-Box H250 von Ohlro einen Temperaturbereich zwischen 2 und 8 Grad konstant. Die Box mit patentiertem Kühlsystem besteht aus einer Styroporbox mit kombinierter Kühltechnik. In Hohlkammern aller Außenwände befinden sich Vakuum-Einheiten, die optimal einen Wärmeaustausch mit der Außenwelt verhindern.

Corona-Impfstoffe kühlen: Hochleistungsbox O-Box H250 von Ohlro

Hochleistungsbox O-Box H250 hält 250 Stunden einen Temperaturbereich zwischen 2 und 8 Grad konstant. (Bild: Ohlro)

Unter der Marke Thermocon entwickelt und produziert in der Schaumaplast Gruppe ein eigener Geschäftsbereich Thermoverpackungen für die Pharmaindustrie. Als sich im Sommer abzeichnete, dass der Biontech-Corona-Impfstoff bei -70°C gelagert und transportiert werden muss, begannen die Schaumaplast-Ingenieure Thermoboxen unterschiedlichster Größe mit Trockeneis als Kühlmedium zu qualifizieren.

Im Ergebnis stehen Lösungen mit ein Liter Produktraum bis hin zu Isolierbehältern, die eine komplette Europalette aufnehmen können, bereit. Selbst bei sommerlichen Außentemperaturen werden die -70°C teils über fünf Tage hinaus zuverlässig gehalten. In den Styropor- und Neopor-Boxen wurden bereits Tausende Impfdosen sicher temperiert an ihr Ziel gebracht.

Isolierbehälter von Schaumaplast können eine komplette Europalette aufnehmen.

Isolierbehälter von Schaumaplast können eine komplette Europalette aufnehmen. (Bild: Schaumaplast)

Wie bei allen Herstellern der Kühlboxen für die weltweiten Impfstofftransporte sind die Kühlsystem-Anforderungen hoch: Thermocon spricht von einem besonderen Schaumstoff, einem speziellen Aufbau der Box und eigens entwickelten Kühlflüssigkeiten, die dosiert Kälte abgeben oder puffern.

Die für den Verbraucher ungewöhnlich graue Anmutung des eigentlichen weißen EPS (airpop/Styropor) resultiert aus der Beimischung von Graphit, das die Isolierleistung noch weiter erhöht. Ursprünglich von der BASF für die Dämmung von Gebäuden entwickelt, leistet das Material nun einen wichtigen Beitrag in der Impfstoff-Kühlkette.

Mehrwegtransportverpackung aus EPS der FEURER Group für Pharma-, Chemie- und Labortransporte

Mehrwegtransportverpackung aus EPS für Pharma-, Chemie- und Labortransporte. (Bild: Feurer)

Ebenfalls für den Transport von Impfstoffen geeignet, sind die modularen Verpackungen von Feurer für die Pharma- und Chemieindustrie. Der Verpackungshersteller hat die weltweit erste EPS-Gefahrgutverpackung ohne Umkarton entwickelt. Die airpop-Verpackung, die aus rund 98 Prozent Luft und zwei Prozent Kunststoff besteht sowie vollständig recycelbar ist, ist für den weltweiten Transport gekühlter Stoffe im Paketversand innerhalb von 72 Stunden weltweit geeignet. Der Temperaturbereich erstreckt sich von plus 2 bis plus 8 Grad und auch bis hin zu minus 20 Grad.

Quelle: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.