Nicht zuletzt wegen rasant gestiegener Preise für Papier und Wellpappe nimmt die Suche nach alternativen Materialien nochmal an Fahrt auf. DS Smith forscht gegenwärtig daran, inwieweit Algenfasern neuer Rohstoff für Papier- und Verpackungsprodukte werden kann.
Als erstes Unternehmen der Branche könnte DS Smith Seegras in seinem gesamten Verpackungsnetzwerk als alternative Faserquelle für Holz einsetzen.
Und nicht nur das: Nach ersten Tests erforscht das Unternehmen nun auch, ob Seegras als Barrierebeschichtung eingesetzt werden kann, um damit Kunststoffe zu ersetzen, die zum Schutz vieler Lebensmittel verwendet werden.
Algen haben geringen ökologischen Fußabdruck
DS Smith gab in dieser Woche in den USA bekannt, dass man mit mehreren Biotech Firmen Gespräche führe, um die Verwendung von umweltfreundlichen Algenfasern in einer Reihe von Verpackungsprodukten wie Kartons, Papierverpackungen und Pappschalen zu untersuchen.
Dabei sollen Algen in Bezug auf Festigkeit, Belastbarkeit, Recyclingfähigkeit, Skalierbarkeit und Kosten untersucht werden, sagt Giancarlo Maroto, Managing Director, Paper, Forestry and Recycling bei DS Smith North America.
Seegras könne vielseitig verwendet werden, habe einen geringen ökologischen Fußabdruck, sei leicht recycelbar und natürlich biologisch abbaubar, so Maroto.
Stroh, Hanf und Gänseblümchen sind andere Alternativen
Das Seegrasprojekt ist Teil des auf fünf Jahre angelegten Forschungs- und Entwicklungsprogramms von DS Smith. Mit mehr als 140 Millionen US-Dollar soll unter anderem die Erforschung alternativer Fasern sowie die Verringerung und Vermeidung von Abfall fördern.
Untersucht wird auch die mögliche Verwendung von Naturfasern wie Stroh, Hanf, Miscanthus und Baumwolle. Getestet werden auch ungewöhnlichere Quellen, darunter die Gänseblümchenpflanze und landwirtschaftliche Abfälle wie Kakaoschalen oder Bagasse – die Zellstofffaser, die bei der Verarbeitung von Zuckerrohr übrig bleibt.
Der Markt für Algen boomt
Angesichts ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten sind Algen in der Industrie ein aufstrebender Markt. Allein für die europäische Algenindustrie wird bis 2030 ein Wert von fast 11 Milliarden Dollar und die Schaffung von 115.000 Arbeitsplätzen prognostiziert.
Algen sind in der Regel bei kommerziellen Algenlieferanten und Landwirten erhältlich, und Wissenschaftler haben die Verwendungsmöglichkeiten verschiedener Arten von grünen, braunen und roten Algen erforscht. DS Smith sagte, dass seine Forschung dazu beitragen wird, zu entscheiden, welche Art die besten Eigenschaften für seine Prozesse hat.
Quelle: DS Smith USA
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