Die Deutschen sind für noch mehr Verpackungsrecycling und wollen auf Verpackungen grundsätzlich nicht verzichten. Das geht aus Umfrageergebnissen hervor, die das Deutsche Verpackungsinstitut (dvi) zum Auftakt des Deutschen Verpackungskongresses am 22. März 2018 in Berlin vorgestellt hat.
Die repräsentative Umfrage von tns-infratest im Auftrag des dvi zeichnet nach Darstellung des Kongressveranstalters das Bild von umweltbewussten, nachhaltig denkenden Bürgerinnen und Bürgern. 68,2 Prozent der Befragten gaben an, heute bewusster zu kaufen und zu konsumieren als früher. 64,1 Prozent achten darauf, weniger wegzuwerfen.
Mehr Eigenverantwortung bei Verpackungsmüll gefordert
Deutlich über die Hälfte stimmte zu, dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen liege, darauf zu achten, dass keine Abfälle in die Natur geworfen würden. Keine Mehrheit erhielten Auffassungen, dass höhere Strafen oder eine generelle Pfandpflicht für Verpackungen zur Eindämmung von Verpackungsmüll in der Natur eingeführt werden sollten. Allerdings waren die Zustimmungswerte mit 42 und 32,6 Prozent trotzdem noch hoch.
Zudem ermittelte das Umfrageinstitut eine Mehrheit für die Ausweitung des Kunststoffrecyclings. 53,8 Prozent der Befragten plädierten dafür, über Kunststoffverpackungen hinaus auch andere Plastikprodukte einzusammeln und wiederzuverwerten. Etwa die gleiche Zahl an Menschen wäre auch bereit, den Aufbau solcher ausgeweiteter Recyclingstrukturen mit Fördergeldern zu unterstützen.
Plastiktüten unbeliebter, kaum jemand kauft lose Produkte
Klar ist die Präferenz der Verbraucherinnen und Verbraucher für verpackte Produkte. Nur 27,7 Prozent der Interviewten kauften grundsätzlich lose, nicht verpackte Waren. Alle anderen sprachen sich aus Kosten-, Hygiene- und Praktikabilitätsgründen für Verpackungen aus.
An Beliebtheit deutlich eingebüßt hat hingegen die Plastiktüte. Laut Umfrage kaufen nur noch 4,5 Prozent der Menschen eine Plastiktüte im Laden. 80,4 Prozent der Konsumenten bringen dagegen eigene Behältnisse zum Transport ihrer Einkäufe mit.
Bestätigt fühlt sich dvi-Vorstandsvorsitzender Thomas Reiner durch die Umfrageergebnisse: „Seit den frühen neunziger Jahren ist die Verpackung ein Pionier in Sachen Recycling und Kreislaufwirtschaft“, kommentierte er die Nachhaltigkeitsstrategie der Packaging-Branche und des dvi. Er hob den Beitrag der Verpackung zur Versorgungssicherheit hervor: „Sie ermöglicht die sichere Versorgung der Bevölkerung mit allen Waren des täglichen Bedarfs. Verdirbt die Ware oder nimmt sie Schaden, weil wir uns die Verpackung sparen wollen, ist der ökologische, ökonomische und soziale Schaden also ungleich größer.“
Verpackungswirtschaft wird Veranwortung übernehmen
„Große Themen wie Verstädterung, Globalisierung, demografischer Wandel und Nachhaltigkeit stellen uns vor große Herausforderungen. Die Verpackung hilft uns, diesen Herausforderungen zu begegnen. Dazu müssen und werden die Unternehmen der Verpackungswirtschaft auch weiterhin Verantwortung übernehmen und Lösungen liefern.“, Thomas Reiner, Vorstandsvorsitzender des dvi.