Die Energy from Waste GmbH (EEW) und die DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG wollen gemeinsam ein Verfahren zur Aufbereitung von Mischkunststoffen und Sortierresten entwickeln. Erklärtes Ziel ist es, mehr Mischkunststoffe und Sortierreste für den Rohstoffkreislauf zurückzugewinnen. Dann könne man zukünftig nachweislich aus Post-Consumer-Abfall gewonnene Rohstoffe für die Produktion von Verpackungen liefern.
Hierfür haben die Unternehmen die Gründung eines Joint Ventures vereinbart. Die beiden Partner wollen bis Ende dieses Jahres ein technisch und wirtschaftlich tragfähiges Verfahren entwickeln, um in einer gemeinsam zu errichtenden und zu betreibenden Anlage jährlich 200.000 Tonnen Kunststoffabfälle aufbereiten zu können. Die aufzubereitenden Materialien sollen aus den Abfallströmen von DSD und EEW gewonnen werden.
Michael Wiener, CEO Der Grüne Punkt ist davon überzeugt, dass mit diesem Joint Venture eine Lösung für solche Kunststoffabfälle geschaffen werden kann, die bislang nur energetisch in Zementwerken oder Abfallverbrennungsanlagen verwertet oder beseitigt werden können. Auf diese Weise könne man Kunden in Zukunft ein noch breiteres Angebot machen: „Unsere weit entwickelten Verfahren zum mechanischen Recycling ergänzen wir damit komplementär um ein völlig neues Aufbereitungsverfahren. Das im Rahmen des Joint Ventures entwickelte Modell bietet zudem eine weitere Option, den Weg in ein klimafreundliches Recycling für schwierig zu verwertende Kunststoffabfälle zu eröffnen.“
Nachhaltiges Recycling: Rohstoffkreislauf weiter schließen
Für das geplante Aufbereitungsverfahren kommen beispielsweise flächige Mischkunststoffe aus der Wertstofftonne oder dem Gelben Sack beziehungsweise der Gelben Tonne, kunststoffhaltige Sortierreste aus der Sortierung von Leichtverpackungen aus dem dualen System und Aufbereitungsreste der beiden Kunststoffrecyclinganlagen des Grünen Punkts in Frage. EEW wird aus dem Hausmüll vor der energetischen Verwertung in seinen Anlagen darin enthaltene Kunststoffabfälle aussortieren und diese Mengen damit einem chemischen Recycling erschließen.
In einem weiteren Schritt soll ein Dienstleister die von den Kooperationspartnern EEW und DSD aufbereiteten Kunststoffabfälle chemisch recyceln. Dabei komme das Verfahren der sogenannten Verölung beispielsweise mittels Pyrolyse zum Einsatz. Das gewonnene Pyrolyseöl wird das Joint Venture als Grundstoff für die Produktion hochreiner und lebensmitteltauglicher Kunststoffe für die Produktion von Verpackungen etwa an Markenartikelhersteller vermarkten. Die Hersteller könnten damit auf einen Rohstoff zugreifen, der nachweislich aus Post-Consumer-Abfall gewonnen wird.
„Mit der Kooperation bündeln erstmals Unternehmen auf dem Gebiet der stofflichen und der energetischen Verwertung ihre Kräfte, um das chemische Recycling zu stärken und damit den Rohstoffkreislauf weiter zu schließen. Das gelingt uns, indem wir aus dem Abfallstrom der Mischkunststoffe und Sortierreste einen Rohstoff als Ausgangsbasis für neue Produkte gewinnen. Dazu wird EEW seine Recyclinganstrengungen vor dem energetischen Verwertungsprozess verstärken und bislang für die Energiegewinnung genutzte Abfälle für den Rohstoffkreislauf zurückgewinnen.“ Bernard M. Kemper, CEO EEW GmbH
Quelle: DSD – Duales System