Das Designteam von Ericsson in Stockholm hat eine nachhaltige Verpackungslösung für den Versand von Ericsson Remote Radio-Produkten entwickelt. Hierfür ist es von Kunststoffen auf Holzfasermaterialien für die Verpackungseinsätze umgestiegen.
Ziel des Projekts für nachhaltiges Verpackungsdesign ist es, die Umweltauswirkungen der Ericsson-Verpackungen zu reduzieren. Gleichzeitig sollen die Effizienz von Produktion, Logistik und Entsorgung gesichert sowie das Risiko gesenkt werden, zur Verschmutzung der Ozeane durch Plastik beizutragen.
Die nachhaltige Verpackungslösung besteht zu 99 Prozent aus faserbasierten Materialien, was das Recycling erleichtert und den Kunststoffabfall in der Lieferkette reduziert. Die 100-prozentigen Wellpappeinlagen reduzieren die Verpackungsgröße zudem um 15 Prozent bzw. 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffeinlagen.
Dank einer abriebfesten Beschichtung des Holzfasermaterials kann Ericsson außerdem auf den Plastikbeutel verzichten, der normalerweise zum Schutz der Produktoberfläche verwendet wird. Der verbleibende Kunststoffanteil ist das Klebeband, das zum Verschließen der Außenverpackung verwendet wird.
Die Entwicklung plastikfreier Verpackungen für schwere Elektronikprodukte (in diesem Fall mit einem Gewicht von 24-36 kg) erfordert einen innovativen Ansatz. In Zusammenarbeit mit zwei Lieferanten, Nefab und DS Smith, hat Ericsson zwei Designs entwickelt, die die neuen Materialien enthalten. Gleichzeitig behalten sie die hohe Stabilität bei, die zum Schutz des Produkts während des Transports erforderlich ist.
„Verpackungen sind Teil unseres Ziels, die Emissionen in der Lieferkette bis 2030 zu halbieren, und die Vermeidung von Kunststoffen trägt zu unseren Klima- und Umweltzielen bei. Das Designteam von Ericsson hat gezeigt, dass es möglich ist, Kunststoffe aus der Verpackung komplexer und schwerer Telekommunikationsgeräte zu entfernen und gleichzeitig einen hohen Produktschutz beizubehalten.“
Mats Pellbäck Scharp, Head of Sustainability bei Ericsson
Tests mit Swisscom und Deutscher Telekom
Neben dem Verzicht auf Kunststoffe und der vollständigen Recyclingfähigkeit zeigen Berechnungen, dass die neuen Verpackungen in Bezug auf das Kohlendioxidäquivalent (CO2e) über den gesamten Lebenszyklus ein ausgeglichenes oder besseres Ergebnis im Vergleich zu bestehenden Lösungen erreichen.
Die weltweiten Bemühungen zur Erreichung von Net Zero und die neuen Rechtsvorschriften und Steuern auf Kunststoffverpackungen (zunächst in der EU, Kanada und Indien) erfordern eine branchenweite Umstellung der in den globalen Lieferketten verwendeten Materialien.
Ericsson hofft, dass die neue Verpackungslösung nach erfolgreichen Versuchen mit Swisscom und der Deutschen Telekom, die beim griechischen Tochterunternehmen Cosmote der Deutschen Telekom stattfanden, in den kommenden Monaten bei weiteren Kunden zum Einsatz kommt. In Zukunft soll sie auch für weitere Hardwareprodukte zur Verfügung stehen.
Die Initiative für plastikfreie Verpackungen ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Ericsson, zu der auch das Ziel gehört, bis zum Jahr 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens das Net-Zero-Ziel zu erreichen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiges Instrument für dieses Ziel, aber auch für die Auswahl nachhaltiger Materialien.
Quelle: Ericsson
Green Packaging und Nachhaltigkeit - Weitere Meldungen

Südpack: nachhaltige Folienlösungen und neue Monomaterialfamilie
Von recyclingfähigen Monomaterialien bis zu ressourcensparenden Skinfolien: SÜDPACK zeigt auf der Fachpack 2025 Verpackungskonzepte, die CO₂-Emissionen senken, Kreislaufwirtschaft ermöglichen und den Anforderungen der EU-Verpackungsverordnung PPWR gerecht werden sollen.

Studie: Wie Konsumenten nachhaltige Verpackung bewerten
Nachhaltigkeit gehört für viele Konsumenten heute zum Standard, Müllvermeidung ist dabei ein Leitthema, besagt eine Studie der Strategieberatung Simon-Kucher.

Raja bringt kompakte Hohlraumfüllmaschine auf den Markt
Raja bringt im September mit der FillPak Mini die derzeit kompakteste papierbasierte Hohlraumfüllmaschine ihrer Art auf den europäischen Markt.

Dresdner Verpackungstagung: PPWR und Zukunft der Materialien im Fokus
Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) lädt für den 4. und 5. Dezember 2025 zur 35. Dresdner Verpackungstagung ein. Bis zum 15. Oktober gelten besondere Konditionen für Frühbucher.

AVU-Monitor 2025: Sinkendes Verpackungsaufkommen, mehr Recycling
Laut AVU-Verpackungsmonitor 2025 geht in Deutschland das Verpackungsaufkommen weiter zurück, während die Recyclingquote und die Bereitschaft der Deutschen zur Mülltrennung steigen.

Antimikrobiell wirksame Verpackungsmaterialien für Fleisch
Im Rahmen des EU-Projektes Mate4Meat arbeiten das Fraunhofer IVV sowie Forschende aus weiteren fünf Ländern an biobasierten und antimikrobiellen Fleischverpackungen.