Fluide hygienisch, sicher und zuverlässig zu fördern und abzufüllen, gehört zu den Aufgaben im Verpackungsprozess. Seit der Erfindung der ersten elektrischen Fasspumpe „FLUX“ im Jahr 1950 bringt die FLUX-GERÄTE GMBH immer wieder Innovationen hervor, mit denen sie für viele dieser Anforderungen wichtige Lösungen beisteuert. So hat sich das Traditionsunternehmen in zahlreichen anspruchsvollen Branchen einen Namen gemacht.
Im September 1950 wurde die erste elektrische Fasspumpe zum Patent angemeldet und auf den Namen FLUX getauft. Ihre Erfolgsgeschichte begann noch im selben Jahr: Auf einer Messe wurde der Kaufmann Ludwig Hahn auf diese Weltneuheit aufmerksam.
Er war damals Teilhaber der Firma Mauz & Pfeiffer in Stuttgart-Botnang, wo Staubsauger der Marke PROGRESS gebaut wurden. Nach dem Krieg suchte er nach einem neuen Industrieprodukt, das die Produktpalette von PROGRESS sinnvoll ergänzen, vor allem aber die Produktion besser auslasten sollte.
Visionäre als Schrittmacher auf dem Weg zum Erfolg
Rasch erkannte der damals 61-jährige Ludwig Hahn das Potenzial der Neuheit im wieder aufblühenden Wirtschaftsleben der Nachkriegszeit. Schon damals waren Betriebsmittel, mit denen man effektiver arbeiten konnte, heiß begehrt. Und genau dies war mit der elektrifizierten Fasspumpe möglich. Endlich musste man Fässer nicht mehr mühsam per Handpumpe entleeren. Deshalb erwarb PROGRESS die Patente und begann mit der Fertigung. Um Interessenten aus der Industrie gezielt ansprechen zu können, wurde kurze Zeit später die FLUX-GERÄTE GMBH gegründet.
1962 übernahm Herbert Hahn, der Sohn des Firmengründers, die Geschäftsführung des jungen Unternehmens. Zügig trieb er den Ausbau des Produktprogramms voran. Für die Ausweitung der Fertigungskapazitäten bot der neue Produktionsstandort Maulbronn die dringend benötigten räumlichen Kapazitäten. Jetzt konnte auch der weltweite Vertrieb ausgebaut werden.
Von Maulbronn in alle Welt
Bereits im selben Jahr stieg die Exportquote auf ein Viertel des Firmenumsatzes. Vertriebspartner aus Österreich, der Schweiz, sogar aus Australien kamen zu Schulungen und Tagungen nach Maulbronn. 1980 wurde Mauz & Pfeiffer samt Produktion und Vertrieb von PROGRESS veräußert. Von diesem Zeitpunkt an konnte die FLUX-GERÄTE GMBH selbstständig agieren und die Internationalisierung so grundlegend neu forcieren. In den USA, in Großbritannien und in den Beneluxstaaten entstanden eigene Tochtergesellschaften. In Ländern wie Russland und China wurden über Vertriebspartner wichtige Geschäftsbeziehungen geknüpft.
Sicherheit im Fokus: bei der Entwicklung innovativer Produkte
Neben dem Vertrieb lief auch die Entwicklung innovativer Produkte auf Hochtouren. Das Thema Sicherheit stand dabei schon damals an erster Stelle. So brachte das aufstrebende Unternehmen den weltweit ersten explosionsgeschützten Kollektormotor auf den Markt, der nach ATEX zugelassen war. Es folgten der erste Ex-Motor mit Drehzahleinstellung sowie der weltweit erste bürstenlose Fasspumpenmotor, der für den Dauereinsatz besonders geeignet ist.
Auch in Sachen Funktionalität konnten die FLUX-Experten mit ihren Produkten punkten und erhielten mehrfach den begehrten iF product design award.
Mit dem Generationenwechsel ins neue Jahrtausend
Seit 2000 leitet Klaus Hahn, der Neffe von Herbert Hahn, als geschäftsführender Gesellschafter das Familienunternehmen. Neben ihm ist heute seine Schwester Martina Wilhelm Gesellschafterin.
„Innovationskultur heißt für uns: die Probleme unserer Kunden verstehen und optimale Lösungen entwickeln. Das treibt uns jeden Tag aufs Neue an.“ Klaus Hahn, geschäftsführender Gesellschafter
Von Beginn an machte es sich Klaus Hahn zur Aufgabe, die Herausforderungen der Globalisierung in nachhaltige Wachstumsimpulse zu verwandeln. Mit dem Erwerb des französischen Vertriebspartners FLUX France SAS schuf er ein neues, wichtiges Standbein in Europa. Darüber hinaus standen auch die aufstrebenden Märkte Thailand und Indien im Fokus. Das Unternehmen gründete hier ebenfalls Tochtergesellschaften. Mit der Übernahme der Kölner Firma SONDERMANN, einem Spezialisten für magnetgekoppelte Kreiselpumpen und damaliger Vertriebspartner für den Kölner Raum, baute FLUX seine Präsenz auch auf dem deutschen Markt weiter aus.
Die Produktentwicklung ging ebenfalls konsequent weiter: So wurde eine Druckluft-Membranpumpe auf den Markt gebracht und mit der Fass- und Containerpumpe COMBIFLUX der weltweit erste bürstenlose Akkumotor für Pumpen vorgestellt.
Über die kleine Containerpumpe MINIFLUX schaffte FLUX eine Pumpenlösung, die man am Auslauf eines IBCs anbringen kann. Im ständigen Austausch zu den Bedürfnissen seiner Kunden folgten viele weitere Produktlösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen.
Der Pumpenprofi wird verpackungsrelevant
Hauptimpulsgeber für die Unternehmensentwicklung waren und sind der enge Austausch mit den Kunden sowie die ausgeprägte Innovationsbereitschaft. Damit setzt der Anbieter immer wieder neue Standards, insbesondere im Hinblick auf das Spektrum der zu fördernden Medien und der Anwendungsmöglichkeiten.
Fluide gibt es mit den unterschiedlichsten Eigenschaften – mal dünnflüssig, mal hochviskos. Die erste elektrische Fasspumpe machte es möglich, niedrigviskose Fluide bis 1.000 mPas deutlich schneller als zuvor mit Handpumpen aus einem großen Gebinde in kleine abzufüllen – und bald noch einfacher über Schlauch und Zapfpistole. Mit dem Durchflussmesser war es schließlich möglich, zuvor eingestellte Mengen manuell abzufüllen; später in einer neuen Generation sogar ganz einfach per Knopfdruck.
Doch die Fasspumpen stießen hinsichtlich höherer Viskositäten an ihre Grenzen: Zum Fördern von Fluiden mit mehr als 1.000 mPas war ein konstruktiv anderes Pumpenprinzip erforderlich. Dies wurde zunächst mithilfe einer Dickstoffpumpe, später mit der Exzenterschneckenpumpe umgesetzt. So ließen sich auch Medien wie z. B. Bodylotion und Creme in Verkaufsgebinde abfüllen – oft unter Zuhilfenahme einer Waage.
Veränderte Anforderungen
Mit wachsender Kaufkraft stieg über die Jahre die Nachfrage nach immer neuen Produkten. Verpackende Unternehmen und Lohnpacker standen vor der Aufgabe, sehr unterschiedliche, auch anspruchsvolle Fluide in verschiedenste Verkaufsgebinde abzufüllen. Neben dem direkten Abfüllen ging es darum, die Medien aus IBCs, Fässern und betriebseigenen Behältnissen in die Vorlagebehälter von Abfüllmaschinen zu pumpen. Außerdem stieg in der Pharma-, Food- und Kosmetikindustrie der Wunsch nach zertifizierter Sicherheit.
So entwickelten die FLUX-Ingenieure die sogenannten FLUX FOOD Pumpentypen, die hinsichtlich der Werkstoffe sowohl den Anforderungen der EU als auch der FDA entsprechen. So sind diese Fass- und Containerpumpen sowie Exzenterschneckenpumpen heute im Einsatz, um in hygienisch sensiblen Abfüllprozessen Produkte wie z. B. Pflegeöle, Cremes, Lotions oder Lecithin direkt ab- oder umzufüllen.
Lösungen auch für extreme Problemstellungen
Der Impuls kam aus der produzierenden Industrie: Potenzielle Kunden wandten sich an FLUX, weil sie eine Pumpenlösung suchten, mit der sie pastöse Rohstoffe wie Tomatenmarkkonzentrat oder Vaseline aus Fässern in ihre Produktionsprozesse fördern konnten. Bei diesen nicht mehr fließfähigen Medien konnte man mit einer Exzenterschneckenpumpe allein nichts ausrichten. Um die Grundstoffe in die Produktionsprozesse einbringen zu können, hatte man sich bisher unterschiedlichster langwieriger und kapazitätsbindender Methoden bedient. FLUX fand auch hier eine Lösung.
Mit der Konstruktion des Fassentleerungssystems VISCOFLUX mobile S vollzog der Pumpenexperte dabei den Schritt hin zum Systemanbieter. Das mobile System aus einem Prozessgerät, einer Pumpe mit Motor und einer Nachfolgeplatte mit Prozessdichtung erlaubt eine fast rückstandsfreie Entleerung der Fässer in einem hermetisch abgeschlossenen Prozess – selbst bei konischen Fässern und solchen mit Aseptic Bags.
Wie kommt Mascara aus dem Fass in die Abfüllmaschine?
Auch Verpackungsspezialisten kämpfen mit dem Problem hochviskoser Medien. Die Wimperntusche eines Kosmetikherstellers musste zur Abfüllung in Kartuschen zunächst aus Fässern in den Vorlagebehälter der Abfüllanlage befördert werden. Hierfür hatte man noch keine optimale Lösung. Nach Tests mit dem mobilen Fassentleerungssystem konnten sie sich davon überzeugen, dass sich ihr Produkt mit dem VISCOFLUX mobile S mit einer Restmenge von unter einem Prozent aus dem Fass fördern lässt.
Außerdem überzeugte sie die Prozesssicherheit des geschlossenen Abfüllprozesses. Mittlerweile ist das System für unterschiedlichste Verpackungsprozesse im Einsatz. So fördern Kunden z. B. Produkte wie Honig in Vorlagebehälter, um diesen in Gläser abzufüllen, oder Cremes, Salben, selbst Zahnpasta in Niveaubehälter von Tubenfüllmaschinen, um diese in Falztuben abzufüllen.
Pumpenexpertise und Abfüllkompetenz
FLUX-FILL WT, das kompakte, halb automatische Abfüllsystem mit eichgenauer Wägetechnik, rundet das Portfolio der FLUX Innovationen seit 2019 ab. Mit ihm ist es möglich, niedrig- und hochviskose Fluide bis 25.000 mPas aus 200-Liter-Fässern oder betriebseigenen Behältnissen in Mengen von 0,5 bis 50 Kilogramm in Kanister, Eimer und Weithalsflaschen, aber auch in Schraub- oder Klemmdeckeldosen abzufüllen.