Guido Müller ist Niederlassungsleiter der Norden GmbH mit Sitz in Ostfildern, und verantwortlich für den Bereich Vertrieb. Der studierte Maschinenbauer ist bereits seit 15 Jahren im Unternehmen tätig und verfügt über eine mehr als 20-jährige Branchenerfahrung.
pj: Herr Müller, wo liegen aktuell die Schwerpunkte bei Norden?
Guido Müller: Um unsere Position als Technologieführer von Verpackungslösungen rund um das Packmittel „Tube“ weiter auszubauen, überarbeiten wir im Moment deutlich unser Portfolio. Sowohl bei der Tubenabfüllung als auch bei der direkten sekundären Verpackung gibt es neue Maschinentypen, die wir gern auf der interpack 2020 präsentieren wollten. Für unsere Kunden implementieren wir im Moment einen Webshop, um die Bestellung von Verschleiß- und Ersatzteilen zu vereinfachen.
Ein großes Thema für Norden wird sicherlich der vollständige Neubau unseres Werkes in Schweden mit dem verbundenen Umzug Ende 2020/Anfang 2021 sein, der der gestiegenen Auftragslage Rechnung tragen wird.
pj: Welche besonderen Herausforderungen gab es im letzten Jahr?
Guido Müller: Wir blicken zurück auf das erfolgreichste Geschäftsjahr in der gut 85-jährigen Geschichte von NORDEN. Das ist natürlich ein sehr erfreuliches Ereignis. Die besondere Herausforderung hierbei aber war, dass außergewöhnlich hohe Arbeitsaufkommen in der gewohnten Norden Qualität zu bearbeiten bzw. fristgerecht zu liefern.
pj: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?
Guido Müller: Gerade die Lage in Europa ist schwer abzuschätzen, da im Moment „kein Stein auf dem anderen zu bleiben scheint“. Die Diskussionen rund um Themen wie Brexit, Umwelt oder Handelsstreitigkeiten/Protektionismus haben die seit Jahren anhaltende Investitionslust doch nachhaltig ausgebremst.
Natürlich sind die Rahmenbedingungen schwieriger geworden und bleiben nicht ohne Einfluss auf die Geschäftsergebnisse. Wir werden unseren eingeschlagenen Kurs aber diszipliniert fortsetzen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein und profitabel zu wachsen.
pj: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Norden?
Guido Müller: Durch unsere diversifizierende Ausrichtung auf unterschiedliche Industrien und Anwendungen, aber im Besonderen durch unsere globale Ausrichtung und unterschiedlich boomende Märkte konnten die Ergebnisse bisher auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Dazu werden unsere Neuentwicklungen für weitere Marktanteile sorgen. Wie nachhaltig allerdings der Impact von SARS-CoV-2 auf die Wirtschaft sein wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesehen werden – aber er wird deutlich sein.
pj: Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?
Guido Müller: DIE wichtigste Aufgabe sehe ich sicherlich bei dem Thema Nachhaltigkeit. Die Entwicklung neuer Verpackungsmaterialien und deren Umweltverträglich- und Recyclingfähigkeit werden in Zukunft ein Entscheidungsfaktor der Endverbraucher für ein bestimmtes Produkt sein.
Eine weitere große Aufgabe ist die Erhöhung der Produktsicherheit vor allem für pharmazeutische Präparate, um den Konsumenten vor wirkungslosen oder gar gesundheitsgefährdenden Medikamenten zu schützen.
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