Ulli Koch ist seit 2005 Geschäftsführer der KOCH Industrieanlagen GmbH, Dernbach. Das Unternehmen wurde 1978 von seinem Vater Reinhard Koch in Neuwied als Verkaufs- und Ingenieursbüro gegründet. 1993 begann der Umbau zu einem Robotersystemhaus und Anlagenbauer. Das Unternehmen blickt in diesem Jahr auf 40 Jahre Firmengeschichte und 25-jähriges Bestehen als Robotersystemhaus zurück.
pj: Herr Koch, wo liegen aktuell die Schwerpunkte in Ihrem Unternehmen?
Ulli Koch: Wir realisieren Robotersysteme für alle Fabrikbereiche als integrierbare Einzelsysteme, z. B. Palettier- oder Maschinenbeladesysteme. Als schlüsselfertige Gesamtanlagen planen und realisieren wir beispielsweise Abfüll- und Verpackungslinien, versandfertige Palletten, komplette Kommissionier- oder Maschinenverkettungssysteme. Unser Ziel ist die langfristige Wettbewerbssteigerung unserer Kunden, z. B. durch die Erhöhung der Verpackungsqualität, der Anlagenflexibilität und die Reduzierung der Kosten.
pj: Welche besonderen Herausforderungen gab es für Sie im letzten Jahr?
Ulli Koch: 1. Erfolgreiche Realisierung einiger Großaufträge, 2. Planung und Realisierungsstart für unseren Büroneubau, 3. Erhalt unserer hohen Mitarbeiterzufriedenheit trotz großer Aus- und Belastung, 4. Neuentwicklungen, wie z. B. den neuen ROBOT-Flex-Packer zur optimalen Folienverpackung von Rollenprodukten. 5. Weiterentwicklung unserer Softwaremodule für Roboter und Anlagensteuerung zur Reduzierung der Entwicklungskosten sowie Steigerung der Anlagenverfügbarkeit und Verbesserung der Anlagenbedienung.
pj: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?
Ulli Koch: Wir können derzeit Rekorde für unseren Auftragseingang, -bestand und Umsatz verzeichnen und haben einen unverändert hohen Eingang von Anfragen. Deshalb erwarten wir für die Jahre 2019 und 2020 weiteres Wachstum. Mittel- bis langfristig müssen wir jedoch mit Einbrüchen in der Weltwirtschaft rechnen.
pj: Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihr Unternehmen?
Ulli Koch: Unsere Kunden profitieren mit unsere flexiblen Roboter-Automationssystemen durch Rationalisierungseffekte, Qualitäts- und Effizienzsteigerung sowie Kosteneinsparungen. So werden erfahrungsgemäß auch nach konjunkturschwachen Phasen unsere Robotersysteme beschafft. Darüber hinaus hilft uns in solchen Phasen, dass wir Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen bedienen. In den letzten zehn Jahren stiegen unsere Umsatzzahlen um 140 Prozent. Für unser mögliches Wachstum der nächsten Jahrzehnte haben wir vorgesorgt und sind weiterhin auf Erfolgskurs.
pj: Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?
Ulli Koch: In der Realisierung von Industrie 4.0 sowohl intern als auch für die KOCH-Robotersysteme. In der Erhöhung der Flexibilität unserer Anlagen hinsichtlich der Veränderungen der Märkte unserer Kunden und die Steigerung der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter, der Intensivierung von F+E, der kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse, der Erhöhung der Produktivität sowie der Verbesserung unserer Serviceleistungen zur Steigerung der Verfügbarkeit und Leistung der Systeme bei unseren Kunden.
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