Getecha auf der K 2019: Zerkleinerungstechnik goes Industrie 4.0

Zerkleinerung großer Polypropylenplatten. (Bild: Getecha)
Vor allem seine komplexen Zerkleinerungsanlagen mit integrierten Zuführvorrichtungen, Greifern und Abluftsystemen stattet Getecha mittlerweile mit einer Vielzahl von Industrie-4.0-Funktionen aus (hier die Zerkleinerung großer Polypropylenplatten). (Bild: Getecha)

Sobald Zerkleinerungsmühlen in die automatisierten Prozesse der Kunststoffverarbeitung eingebunden werden sollen, rückt auch deren informations- und kommunikationstechnische Integration in den Fokus der Planer und Automatisierer. Insbesondere die größeren Zentralmühlen ihrer RotoSchneider-Baureihe stattet die Getecha GmbH mit Sitz in Aschaffenburg deshalb zunehmend mit intelligenten Industrie 4.0-Funktionen aus.

Viele Automobilzulieferer tun es, zahlreiche Verpackungsmittelproduzenten betreiben es und mancher Bauelementefabrikant ebenso: Die prozesstechnische Integration der Zerkleinerungstechnik in Spritzgieß-, Extrusions-, Blasform- und Thermoforminglinien schreitet mit großen Schritten voran. Der Schneidmühlenhersteller Getecha hat deshalb schon früh damit begonnen, seine Trichter- und Einzugsmühlen der RotoSchneider-Baureihen mit intelligenten Informations- und Kommunikationsfunktionen nach Industrie-4.0-Kriterien auszustatten.

Burkhard Vogel, Getecha

Burkhard Vogel, Getecha

„Insbesondere wenn wir unsere großen Zentral- oder Beistellmühlen über Förderbänder, Kippvorrichtungen, Abfüllstationen und andere Peripheriesysteme in die automatisierten Prozesse der Kunststoffverarbeitung einbinden, fällt den Industrie-4.0-Features wachsende Bedeutung zu. Sie dienen nicht nur der ständigen Systemoptimierung, sondern unterstützen auch die Qualitätssicherung, ermöglichen ein verbessertes Monitoring und steigern die Verfügbarkeit der gesamten Produktionslinie“, erläutert Geschäftsführer Burkhard Vogel.

 Erfassen, übermitteln, auswerten

Mit welchen seiner zahlreichen Industrie-4.0-Features und -Funktionen der Anlagenbauer seine Zerkleinerungslösungen – also Mühle plus zu- und abführende Peripherie – ausstattet, das richtet sich stets nach den konkreten Anforderungen eines Projekts und den Zielen des Kunden. Machbar ist vieles. Da das Unternehmen hierbei viele Register der modernen Sensor- und Schnittstellentechnik zieht und auch eine Reihe etablierter Feldbus-Systeme nutzt, können alle wichtigen Prozess- und Maschinendaten abgegriffen, dokumentiert, verarbeitet und visualisiert werden.

Über den Signalaustausch zwischen Mühle und Produktionslinie lassen sich beispielsweise sämtliche Stati, Aktionen und Fehlerereignisse erfassen und zuordnen. Darauf basierend können kritische Situationen mit definierten Warnstufen frühzeitig an das übergeordnete Produktionsleitsystem gemeldet werden, das dann die entsprechenden Gegen- und Korrekturmaßnahmen auslöst.

Außerdem besteht die Möglichkeit, sämtliche produktionsrelevanten Leistungsparameter und Materialkennzahlen – etwa zum erzielten Durchsatz oder zur Qualität des Mahlguts – zu erfassen, zu archivieren und zur weiteren Auswertung an die BDE- oder MDE-Systeme des Kunststoffverarbeiters zu übermitteln. Das betrifft auch die Laufzeiten, den Energieverbrauch, erreichte Leistungsspitzen und viele andere Parameter.

Es können zudem alle Systemmeldungen an den Leitrechner kommuniziert und hier zum Zweck der Analyse und Dokumentation archiviert werden. „Das alles schafft maximale Transparenz über die Leistungsfähigkeit einer automatisierten Anlage“, hebt Burkhard Vogel hervor.

Die schallgedämmte Einzugsmühle RS 30090-E ist für den Einsatz in der Thermoforming-Produktion prädestiniert. Sie ist auf der K 2019 in Halle 3 in Betrieb zu sehen. (Bild: Getecha)

Die schallgedämmte Einzugsmühle RS 30090-E ist für den Einsatz in der Thermoforming-Produktion prädestiniert. Sie ist auf der K 2019 in Halle 3 in Betrieb zu sehen. (Bild: Getecha)

Visualisieren, vorbeugen, warten

Ein großer Teil des über den Signalaustausch zwischen Produktionslinie und Zerkleinerungsanlage verarbeiteten Datenmaterials bildet auch die Grundlage für weitere Industrie 4.0-Funktionen, die das sogenannte Predictive Monitoring ermöglichen und somit die Anlagenverfügbarkeit erhöhen. Die erfassten Informationen können beispielsweise für die vorbeugende, vorausschauende Instandhaltung aufbereitet und dann über das Fernwartungs-Tool von Getecha abgerufen werden.

Dazu lassen sich die Schneidmühlen vernetzen und in die kundenseitige MRO-Infrastruktur (Maintenance, Repair, Operations) einbinden. Darüber hinaus fließen die so gewonnenen Erkenntnisse in den Fehlerbehebungskatalog des integrierten „Handbuchs“ der RotoSchneider-Mühlen ein, das von der Leitsteuerung der Produktionsmaschine visualisiert werden kann.

Digitalisierung wird vorgestellt

Ob bei Resten aus der Extrusion mächtiger Polypropylenplatten, Fehlteilen aus dem Thermoforming hauchdünner Kaffeekapseln oder Randstreifen aus der Folienproduktion: Die Ausstattung der produktionsintegrierten Zerkleinerungsanlagen mit intelligenten Industrie-4.0-Funktionen ist inzwischen überall ein gefragtes Thema. Getecha macht es deshalb zu einem Schwerpunkt der diesjährigen K-Messe in Düsseldorf.

Individualität ist der Standard: Das Unternehmen informiert außerdem über die vielfältigen Möglichkeiten, seine RotoSchneider-Mühlen auch durch die Auswahl der Rotoren, Antriebe, Trichter und vieler anderer Komponenten kundenspezifisch zu konfigurieren. Darüber hinaus gibt es Einblicke in sein großes Leistungsspektrum rund um die Förder- und Materialflusstechnik, die Abluft- und Entstaubungstechnik, die Verpackungstechnik und die Steuerungstechnik.

http://www.getecha.de

Getecha auf der K 2019: Halle 9, Stand A21