Der Einweg- und Mehrweganteil bei Getränkeverpackungen bei alkoholfreien Getränken im Haushaltskonsum bleibt 2018 stabil. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) nimmt diese Veröffentlichung zum Anlass, maßgebliche Fakten mit Blick auf die in der Branche genutzten Getränkeverpackungen klarzustellen.
Mehrweganteil gegenüber Einweganteil
Aktuell gewinnt in Deutschland bei alkoholfreien Getränken im Haushaltsverbrauch der Mehrweganteil nach Daten von GfK Consumer Panel FMCG wieder leicht (2018: 23,1 Prozent, 2017: 23,0 Prozent). Dies spiegelt sich im leicht rückläufigen Einweganteil (2018: 76,9 Prozent, 2017: 77,0 Prozent) wieder.
Nach den GfK-Daten gewinnen aktuell Glas-Mehrwegflaschen (2018: 10,5 Prozent, 2017: 10,4 Prozent), dagegen gehen PET-Mehrwegflaschen (2018: 12,6 Prozent, 2017: 12,7 Prozent) leicht zurück. Bei Einweg liegt als Materialart PET mit 71,6 Prozent (2017: 71,5 Prozent) deutlich vorn.
Karton sowie Standbodenpackung/Beutel zeigen sich leicht rückläufig (2018: 4,2 Prozent, 2017: 4,5 Prozent). Die Dose (2018: 1,0 Prozent, 2017: 0,9 Prozent) gewinnt hingegen leicht hinzu. Meist gekauftes Gebinde bei AfG im Haushaltsverbrauch bleibt weiter die 1,5 Liter-PET-Einwegflasche mit 48,2 Prozent (2017: 48,6 Prozent).
Den Fokus auf Tatsachen richten
Da in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion über (Getränke-) Verpackungen immer wieder unzutreffende Aussagen getroffen werden und die Fakten zum Teil aus dem Blick geraten, sind einige Tatsachen klarzustellen:
Die Branche ist bei Getränkeverpackungen Vorreiter für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft – und zwar mit geschlossenen Kreisläufen gleichermaßen bei bepfandeten Mehrweg- und Einweg-Getränkeverpackungen.
– Genutzte (Einweg-) Getränkeverpackungen sind schon lange kein „Abfall“ mehr. Vielmehr handelt es sich um wichtige und gesuchte Rohstoffe für die stoffliche Wiederverwertung – der Rezyklateinsatz bei vielen Unternehmen steigt kontinuierlich und erheblich. Es ist von Interesse, die Effizienz dieser geschlossenen Material-Kreisläufe noch weiter zu steigern.
– In Deutschland gibt es seit vielen Jahren funktionierende Pfand- und Sammelsysteme mit sehr hohen Rücklaufquoten. Daher spielen in Deutschland vertriebene Getränkeverpackungen für die Verschmutzung der Meere („Marine Litter“) keine relevante Rolle.
– Umfassende Ökobilanzen verdeutlichen, dass die (ökologische) Bewertung von Getränkeverpackungen von verschiedenen Faktoren abhängt (wie Umlaufzahlen, Gewicht, Rezyklateinsatz, Transport und Rückgabeverhalten der Verbraucher).
– Auch Vorschläge zum Klimaschutz bedürfen daher sachlicher Grundlagen statt einfacher und simplifizierender Aussagen zur CO2-Bilanz von Getränkeverpackungen.
Vertriebsschienen im Haushaltsverbrauch
Die GfK erhebt zudem Daten zu den Vertriebsschienen im Haushaltsverbrauch, die für 2018 folgendes Bild zeigen: Discounter bleiben größter Vertriebskanal, auch wenn sie leicht verlieren (2018: 49,4 Prozent, 2017: 49,8 Prozent).
Die Vollsortimenter im Lebensmitteleinzelhandel bauen dagegen ihre Position aus (2018: 27,7 Prozent, 2017: 27,3 Prozent). SB-Warenhäuser verzeichnen einen geringen Rückgang (2018: 14,7 Prozent, 2017: 14,9 Prozent). Getränkefachmärkte können leicht gewinnen (2018: 6,0 Prozent, 2017: 5,8 Prozent).
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg)