Startschuss für die GS1 Smart-Box gefallen

Standardisierte Mehrwegtransportbox GS1 Smart-Box
Prototyp der GS1 Smart-Box. Der zukünftige Serienbehälter wird eine andere Farbe haben und außen mit Noppen versehen sein. (Bild: GS1 Germany)

Namhafte Industrie- und Handelsunternehmen haben gemeinsam mit GS1 Germany eine neue Mehrwegtransportbox entwickelt. Die GS1 Smart-Box soll in einem offenen Pool genutzt werden, den Verpackungsabfall reduzieren und das Handling in der Warenlogistik vereinfachen.

Einpacken, auspacken, umpacken: Bevor Shampoo, Seife und Zahncreme im Ladenregal stehen, wechseln sie mehrfach das Transportbehältnis. In der Produktion geht es in der Umverpackung in Kartons und dann auf die Palette. Unterwegs zum Point of Sale (PoS) werden die Produkte häufig in den Verteilzentren des Handels umgepackt, filialgerecht kommissioniert und so weiter auf die Reise geschickt. Dabei kommen auch Transportboxen zum Einsatz, die aber alle unterschiedlich und damit nicht für den Tausch geeignet sind.

„Das ist in höchstem Maß ineffizient, kostentreibend und produziert jede Menge Verpackungsabfall. Deshalb haben wir zusammen mit anderen Industrieunternehmen, Partnern aus dem Handel und GS1 Germany mit dem Mehrwegbehälter GS1 Smart-Box eine standardisierte und nachhaltige Lösung entwickelt.“ Reinhard Wesp, Direktor Logistik DACH, Procter & Gamble Service

Mehrere namhafte Markenhersteller und Handelsunternehmen haben sich auf die Nutzung und den Tausch dieser Transportbox in einem offenen Pool verständigt. Sie wollen Kartons, Folien und Behältervielfalt auf ein Minimum reduzieren und das Handling in der Warenlogistik vereinfachen.

Zunächst 100.000 GS1 Smart-Boxen am Start

Der Startschuss für die Fertigung und Distribution der Kunststoff-Mehrwegbehälter ist jetzt mit der Entscheidung zur Produktion des Spritzgusswerkzeugs durch die Unternehmen Georg Utz und die IPP gefallen. Zur Einführung im Markt werden zunächst einhunderttausend Standard-Mehrwegbehälter bereitstehen.

„Mit der GS1 Smart-Box machen wir einen entscheidenden und progressiven Schritt zu einer effizienteren und umweltfreundlicheren Handelslogistik. Damit werden wir zum Beispiel durch besser ausgelastete Frachträume den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases weiter senken. Die Entwicklung der GS1 Smart-Box markiert beeindruckend, dass unternehmensübergreifend entwickelte Ansätze zu intelligenten und nachhaltigen Lösungen führen.” Christian Bodi, Geschäftsführer Logistik dm-drogerie markt

Neben dm-drogerie markt und Procter & Gamble gehören Beiersdorf, Cosnova, Edeka, Henkel, Kao, L’Oréal, Migros, Müller Drogeriemarkt und Rossmann zu den First Mover.

Ziel ist es, den Behälter ab Frühjahr 2021 in der Praxis zu testen. Eine neue GS1 Handlungsempfehlung wird u. a. das im weiteren Verlauf geplante offene Pooling auf Basis eines Regelwerks und der GS1 Standards strukturieren. „Einmal mehr zeigt sich am Beispiel dieser Lösung, wie auf der Plattform von GS1 Germany Unternehmen zukunftsfähige Ansätze finden und vorantreiben. Damit tragen sie sowohl den Anforderungen der Wirtschaft als auch denen des Umweltschutzes Rechnung“, unterstreicht Thomas Fell, Geschäftsführer von GS1 Germany, den besonderen Charakter des Projekts.

Zunächst soll die GS1 Smart-Box im Drogeriemarkt-Segment zum Einsatz kommen. Später soll sich auch andere Waren aus dem Fast moving Consumer Goods-Bereich von der Produktion bis an den PoS begleiten. Bekleidung oder Süßwaren könnten so produkt-, umweltschonend und prozessfreundlich ins Regal gelangen.

Quelle: GS1 Germany GmbH