Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen begrüßt die neue Binnenmarktstrategie der EU-Kommission – fordert aber mehr Tempo und Klarheit bei der Harmonisierung der Verpackungsregeln. Vor allem bei der geplanten EU-Verpackungsverordnung sehen die Unternehmen Nachbesserungsbedarf.
Mit ihrer neuen Binnenmarktstrategie will die EU-Kommission bürokratische Hürden abbauen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. sieht darin eine wichtige Chance – warnt jedoch vor einer aus ihrer Sicht zu komplexen und unklaren Umsetzung der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR).
IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann erklärte dazu: „Der EU-Binnenmarkt mit seinen 450 Millionen Konsumenten bietet das größte Wachstumspotenzial für europäischen Unternehmen. Voraussetzung ist allerdings eine Rückkehr zu einheitlichen Verpackungsregeln“ .
Kritik an fehlender Harmonisierung
Zwar begrüßt der Verband, dass die Kommission der zunehmenden Fragmentierung von Verpackungsvorschriften einen eigenen Abschnitt widmet. Die vorgesehenen Maßnahmen reichten jedoch nicht aus, so Engelmann weiter. Die PPWR ziele zwar auf eine europaweite Vereinheitlichung der Regeln – etwa bei der Recyclingfähigkeit von Verpackungen –, doch die derzeitige Ausgestaltung sei zu kompliziert.

IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann.
„Allerdings ist die Rollenverteilung in der PPWR überkomplex geregelt und viele Anforderungen sind noch unklar. Hinzu kommen zahlreiche Möglichkeiten für Mitgliedstaaten, nationale Ausnahmen und Sonderregeln zu erlassen“, so Engelmann wörtlich .
Auch bei der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR), insbesondere bei der Lizenzierung von Verpackungen, gebe es bislang keine ausreichende Vereinheitlichung. Die Mitgliedstaaten hätten hier zu viel Spielraum, was eine effiziente Umsetzung erschwere.
Mittelstand besonders belastet
Der Verband fordert deshalb, die Harmonisierung der Verpackungsregeln als strategisches Ziel der Binnenmarktpolitik stärker in den Fokus zu rücken. Ohne klare und einheitliche Vorgaben drohe ein Flickenteppich nationaler Sonderregelungen – mit entsprechenden bürokratischen Belastungen für die Unternehmen.
„Die Binnenmarktstrategie muss die EU-weite Harmonisierung der Verpackungsregeln als strategischen Faktor stärker in den Blick nehmen“, so Engelmann. Andernfalls drohe eine „Bürokratieexplosion“ – vor allem für mittelständische Unternehmen. Diese müssten dringend von unnötigen Berichtspflichten entlastet werden. Zudem sollte die Kommission Mitgliedstaaten konsequenter zur Einhaltung des EU-Rechts anhalten
Quelle: Pressemitteilung der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. vom 22. Mai 2025
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