Tests in gleich mehreren Ländern sind offenbar erfolgreich verlaufen. Die H&M Gruppe will Produkte ihrer verschiedenen Marken künftig flächendeckend in Papierverpackungen versenden.
In der Modeindustrie ist Plastik eine der größten Herausforderungen. Sagt H&M und hat damit nicht unrecht. Es steckt mit Polyester in der Kleidung, man braucht es für Bügel, Anhänger, Tüten und Versandbeutel. Bei Verpackungen wird Kunststoff teilweise zum Schutz einiger Produkte und zur Abfallvermeidung verwendet, was den Ersatz noch schwieriger macht. Zumindest für den Versand hat der Mode-Gigant jetzt eine Lösung gefunden.
Papierverpackungen bei allen Marken
In ihren Distributionszentren in den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, China, Russland und Australien hat die H&M Gruppe im Rahmen eines Tests für nachhaltigere Verpackungslösungen Millionen von Paketen an Kunden verschickt. Dafür wurde ein markenübergreifendes Verpackungssystem mit Tüten aus zertifiziertem Papier entwickelt.
Bislang wurde die neue Verpackungslösung bei den Kunden von COS, ARKET, Monki und Weekday eingeführt. Die Marke H&M hat damit begonnen, sie in ausgewählten Märkten zu implementieren. In den kommenden Monaten sollen mehr und mehr Papierverpackungen eingsetzt und damit eine noch größere Gruppe von Kunden auf der ganzen Welt erreicht werden. Anfang 2021 wird sich die Marke &Other Stories anschließen und ihre Online-Bestellungen in wiederverwertbaren Papierverpackungen versenden.
„Wir führen eine Art von Verpackung ein, die sowohl für den Kunden als auch für die Umwelt besser ist. Sie muss noch verbessert werden, da wir weiterhin daran arbeiten müssen, die Verwendung von Plastik in unserer gesamten logistischen Lieferkette zu ersetzen. Aber mit der Einführung dieser neuen Mehrmarken-Verpackung schaffen wir eine große Wirkung, indem wir den äußeren Kunststoff durch eine Papierlösung ersetzen. Dies ist ein kleiner Schritt auf einer langen Reise“
Hanna Lumikero, verantwortlich für das neue Verpackungssystem bei der H&M Group.
Besseres Branding möglich
Die meisten Materialien, abgesehen von den gelieferten Produkten, werden zu Abfall, wenn sie den Kunden erreichen. Das Ziel dieser neuen Lösung ist es, das Risiko zu verringern, dass dieser Abfall entsteht. Darüber hinaus ermöglichen die Branding-Etiketten den verschiedenen Marken jetzt eine relevantere Werbebotschaft, während die Beutel ein saubereres und schöneres Aussehen haben. Dies wiederum verhindert, dass die Verpackungen mit veralteten Botschaften versehen sind.
Papier als Teil einer Kreislaufstrategie
Die Verpackungslösung soll der H&M-Gruppe dabei helfen, die Ziele ihrer Kreislaufstrategie für Verpackungen zu erreichen. Dazu gehören die Reduzierung von Verpackungen um 25 % und die Entwicklung wiederverwendbarer, recycelbarer oder kompostierbarer Verpackungen bis spätestens 2025. Die Modegruppe sieht sich damit im EInklang mit dem New Plastics Economy Global Commitment der Ellen MacArthur Foundation sowie dem Fashion Pact und der Canopy-Initiative Pack4Good und haben dazu geführt, dass die H&M-Gruppe die meisten ihrer Plastik-Einkaufstaschen in den Markengeschäften entfernt und durch eine zertifizierte Papiervariante ersetzt hat.
Zusammen mit anderen Maßnahmen hat dies zu einer Reduzierung der Plastikverpackungen um 4,7 % im Jahr 2019 beigetragen, was mehr als 1 000 Tonnen Plastik entspricht. Durch die Umsetzung des neuen Verpackungspiloten kommt die H&M-Gruppe dem Erreichen dieser Ziele näher
Quelle: H&M Group