Im Projekt MyPack treiben die beteiligten Forschenden und Unternehmen die Markteinführung innovativer und nachhaltiger Verpackungen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe voran. Das Ziel: die Verschwendung von Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien reduzieren. Auch die Universität Hohenheim in Stuttgart beteiligt sich. Gemessen an der Fördersumme gehört das Projekt zu einem der Wichtigsten an der Hochschule.
Das Forschungsprojekt MyPack hat sich zum Ziel gesetzt, die Markteinführung innovativer Verpackungen zu unterstützen, um sowohl Lebensmittel- als auch Verpackungsabfälle und deren negativen Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren. Im Fokus stehen biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen, Verpackungen aus erneuerbaren Rohstoffen, oder spezielle Verpackungen, die etwa durch eine reduzierte Luftdurchlässigkeit die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.
Dabei sind die Anwendungsbereiche breit gefächert – von der Verpackung für gebrauchsfertig geschnittenen Salat bis hin zur Herstellung von Schalen für Babynahrung. Doch die Forscher untersuchen nicht nur die Auswirkungen auf die Umwelt und die industrielle Umsetzbarkeit, sondern auch die Akzeptanz durch die Verbraucher. Unternehmen sollen unterstützt werden, verstärkt Materialien aus nachhaltigen Rohstoffen einzusetzen.
Alternativen zu herkömmlichen Rohstoffen
An der Universität Hohenheim beschäftigt sich das Fachgebiet Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe von Prof. Dr. Andrea Kruse mit dem Thema, welche Alternativen es zu den herkömmlichen Rohstoffen gibt. Doch damit Biokunststoffe auf dem Markt Fuß fassen können, müssen zunächst die Barrieren identifiziert werden, die den Markteintritt behindern. Diese Aufgabe hat sich das Hohenheimer Forschungszentrum für Bioökonomie auf die Fahnen geschrieben – gemeinsam mit anderen Projektpartnern wie dem Biokunststoff-Hersteller Novamont und der Europäischen Prüfgesellschaft für Verpackungsrecycling.
Akzeptanz ist wichtig
Außerdem können neue Verpackungsmaterialien am Markt nur erfolgreich sein, wenn sie auch von den Verbraucherinnen und Verbrauchern akzeptiert werden. Deswegen beschäftigt sich ein Teilprojekt von MyPack mit den unterschiedlichen Erwartungen, die verschiedene Verbrauchergruppen an die Nachhaltigkeit, Handhabung sowie Sicherheit und Qualität des Produktes haben. Diesen Aspekt untersucht die Universität Wageningen. Sie ermittelt die Marktchancen auf Verbraucherebene für nachhaltigere Produktverpackungen. Dabei berücksichtigt sie unterschiedliche Verbrauchersegmente, Produktkategorien, Verpackungslösungen und lokale Kontexte.
Koordiniert wird MyPack von ACTIA (Association de coordination technique pour l‘industrie agroalimentaire), dem französischen Technischen Koordinierungsverband für die Lebensmittelindustrie. Das Konsortium besteht aus 18 Partnern aus 6 verschiedenen Ländern. Forschung und Wissenschaft arbeiten dabei eng mit der Industrie, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, zusammen.