Seit den frühen Gründungsjahren konzentriert sich man sich bei Hermann Schwelling Maschinenbau, in der Branche bekannt als HSM GmbH + Co. KG, auf die Kernkompetenzen Schreddern und Pressen. Dabei setzt die Unternehmerfamilie klar auf den Produktionsstandort Deutschland und überzeugt mit hoher Eigenkapitalstärke: Die Zeichen stehen auf Expansion.
Hermann Schwelling war früh von technischen Lösungen fasziniert. Als er sich 1971 mit der Fertigung von Industriekomponenten selbstständig machte, hatte er neben seiner Geschäftsidee eine klare Vision vor Augen. Ob er bei der Gründung seiner Personengesellschaft bereits damit gerechnet hat, zu einem marktführenden Global Player der Umwelt- und Bürotechnik aufzusteigen?
„Ich habe fest an eine erfolgreiche Entwicklung geglaubt. Aber erfolgreich und unabhängig kann nur sein, wer eigene Ideen hat und diese auch zielstrebig umsetzt.“ Hermann Schwelling, Unternehmensgründer
Seine vorausschauenden Entscheidungen waren von den Veränderungen des Marktes geprägt und fügten immer wieder neue erfolgreiche Kapitel der Geschichte seines Unternehmens hinzu. Heute, nach 50 Jahren, sind ambitionierte Ziele lebendiger denn je. Und das Jubiläum ist ein gebührender Anlass, auf die globale Erfolgsgeschichte zurück- und gleichzeitig weiter nach vorn zu schauen.
HSM setzt von Anfang an auf Expansionskurs
Der Industriemechaniker-Meister begann im Keller seines Wohnhauses mit der Fertigung von Maschinenteilen und kam 1971 inspiriert vom Besuch der Hannover Messe zurück. Bereits zwei Jahre später stellte er dort seine erste Ballenpresse vor und traf damit voll ins Schwarze. Seitdem stehen die Zeichen des Unternehmens auf Expansionskurs. 1974 waren es schon zehn Beschäftigte, heute bilden 900 Mitarbeiter und über 100 Vertriebs- und Servicestützpunkte die tragenden Säulen des weltweiten Wachstums.
Traditionelle Familienwerte generieren innovative Ideen
Bald platzten die Räumlichkeiten für die Produktion aus allen Nähten, und 1975 wurde der erste Spatenstich für den Bau eines Werkes in Salem am Bodensee gesetzt. Ein Jahr später begann dort die Produktion der Ballenpressen. 1981 wurde das Produktportfolio um Aktenvernichter erweitert, während die erste vollautomatische Presse einen weiteren Meilenstein markierte. Zur Wendezeit nutzte HSM 1991 die Chance, den „Rationalisierungsmittelbau Reichenbach“ als einzigen ostdeutschen Hersteller von Ballenpressen zu übernehmen und das zweite Werk zu gründen.
1996 folgte die Erweiterung der Aktenvernichtermontage mit der Übernahme der Fabrik in Frickingen, wo sich seit 2009 auch der Hauptsitz des Unternehmens im neu erbauten Verwaltungsgebäude befindet.
Aktuell verarbeitet HSM in den Werken Salem, Reichenbach und Frickingen um die 10.000 Tonnen Stahl und mehr als 500 Tonnen Kunststoffgranulat jährlich. Dieser immense Materialaufwand entspricht der Produktion von etwa 5.000 Pkws pro Jahr. Alle drei Werke sind nach der Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Von hier aus werden die Maschinen und Geräte in die ganze Welt exportiert.
Kernkompetenzen Schreddern und Pressen
Seit den frühen Gründungsjahren konzentriert sich HSM auf seine Kernkompetenzen Schreddern und Pressen. Das Qualitätskonzept baut auf der Produktion „Made in Germany“ auf, die beim süddeutschen Unternehmen aber vielmehr „Made by HSM“ bedeutet. Denn der Grad der Fertigungstiefe ist einzigartig: Metall- und Kunststoffbearbeitung, eigener Werkzeugbau, eigene Drehzentren, CNC-Präzisionsmaschinen, Härteanlagen für Schneidwellen, Laserschneidanlagen, Schweißroboter, Elektrotechnik, Pulverbeschichtung oder Lackiererei.
Man setzt auf Kompetenz in allen Bereichen und neueste Fertigungstechnologien. Auf diese Weise bleibt das Steuer fest in der Hand und das Unternehmen auf Qualitätskurs. Ein großer Teil des Gewinns fließt in die Modernisierung zurück, damit auch die hoch spezialisierten Produktionsanlagen immer auf dem neuesten Stand der Technik bleiben.
Flexibel in allen Bereichen
Ein Familienunternehmen genießt zudem die Freiheit, Entscheidungen schnell zu treffen und Strategien langfristig auszurichten. Die gebündelten Ressourcen der drei deutschen Fertigungsbetriebe ermöglichen es, agil auf sich ändernde Märkte zu reagieren. Die nötige Nähe zu weltweiten Wachstumsmärkten hat sich HSM bis heute mit sechs ausländischen Tochtergesellschaften aufgebaut.
Das schafft Raum für Ideen, der innovativ genutzt wird: Nachdem Deutschland 2006 das Pfand auf Einwegflaschen einführte, konnte HSM das Potenzial mit seiner patentierten Crusher-Technologie schnell erschließen. Der europäische Marktanteil liegt heute bei 75 bis 80 Prozent.
Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung der mit 150 Tonnen Presskraft größten von HSM gebauten vollautomatischen Kanalballenpresse im Jahr 2012. Heute hält das Unternehmen etwa 200 aktive Patente.
Menschen im Mittelpunkt
Das Bekenntnis zum Standort Deutschland gehört wie die hohe Eigenkapitalstärke zu den Erfolgsfaktoren von HSM. Diese Werte werden seit jeher von der Unternehmerfamilie, der Geschäftsführung und den eigenen Mitarbeitern gelebt. Neben aller Produkt- und Servicequalität stehen die Menschen im Mittelpunkt. Deren permanente Weiterbildung liegt Hermann Schwelling ganz besonders am Herzen. So bildet die interne HSM-Akademie seit mehr als 15 Jahren eine feste Institution, in der Mitarbeiter, Kunden, Bedienpersonal, Interessenten und Händler live erleben und lernen, was Stand der Dinge ist.
Nachhaltigkeit in den Genen
Auch umwelt- und ressourcenschonendes Handeln zählt seit jeher zum Selbstverständnis. Auf dem Gebiet der Umwelttechnik verringern die Ballenpressen das Volumen um bis zu 95 Prozent. Sie machen die Rückführung von Sekundärrohstoffen in die Kreislaufwirtschaft möglich. Einige Aktenvernichter der Produktlinie HSM Securio wurden mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Ein weiteres Beispiel sind die von HSM entwickelten Pressen mit frequenzgeregeltem Antrieb. Im Vergleich zum herkömmlichen Antrieb sparen sie bis zu 40 Prozent Strom ein.