Syntegon Technology hat die weltweit erste Inspektionsmaschine für Spritzen mit künstlicher Intelligenz erfolgreich in der Produktionslinie eines Kunden validiert.
Mit der Installation eines vollständig validierten visuellen Inspektionssystems mit künstlicher Intelligenz (KI) in einer vollautomatischen Inspektionsmaschine betritt das Unternehmen nach eigenen Angaben branchenweites Neuland. Ziel sei es, KI langfristig in der pharmazeutischen Inspektion für unterschiedliche Produkte und Packmittel zu etablieren.
Erste Inspektionsmaschine mit KI
Syntegon hat kürzlich das erste KI-basierte visuelle Inspektionssystem in einer vollautomatischen, validierten Kundenlinie installiert. Das Biotechnologieunternehmen Amgen nutzt das System, um Fremdpartikel zuverlässig von Luftblasen am Gummistopfen von Spritzen zu unterscheiden. Zuvor waren diese oft fälschlicherweise als fehlerhaft aussortiert worden.
„Dieses anspruchsvolle Projekt erforderte viel Engagement und Fachwissen. In Zusammenarbeit mit Syntegon haben wir die weltweit erste Spritzeninspektionsmaschine mit KI realisiert. Damit unterstreichen wir unsere Marktposition, sowohl in der biotechnologischen Herstellung als auch in der Nutzung innovativer Technologien.“ Manuel Soto, leitender Prozessentwicklungsingenieur bei Amgen
In diesem Kundenprojekt konnte das KI-basierte Bildverarbeitungssystem von Syntegon die Partikelerkennungsrate um 70 Prozent steigern und gleichzeitig den Falschausschuss um 60 Prozent reduzieren (Durchschnittswert einer bestimmten Prüfstation).
Syntegon betrachtet dies als einen „Meilenstein“. Angesichts zunehmend komplexer Arzneimittel erfordere die Inspektion im pharmazeutischen Herstellungsprozess immer ausgefeiltere visuelle Systeme. „Besonders bei hochpreisigen Produkten ist jeder einzelne Fall von Falschausschuss einer zu viel“, erläutert Dr. José Zanardi, verantwortlich für Anwendungen und Entwicklungen der visuellen Inspektionstechnologie bei Syntegon.
Inspektion mit KI und Deep Learning
KI-Anwendungen ermöglichen höhere Detektionsraten und können fehlerhaften Ausschuss reduzieren. Gerade bei schwierigen Produkten wie hochviskosen parenteralen Lösungen lassen sich Luftblasen manchmal nur schwer von schädlichen Partikeln unterscheiden. KI nutzt Deep-Learning-Algorithmen, die in der Lage sind, wiederkehrende Muster und Abweichungen zuverlässig zu identifizieren.
„Visuelle Anwendungen mit Deep Learning sind in zunehmender Anzahl im Markt verfügbar. Unsere Aufgabe war es, diese Anwendungen für pharmazeutische Zwecke anzupassen. Dazu gehört insbesondere auch die Validierung“, so Zanardi. Dank umfassender Software- und Inspektionsexpertise konnte das Unternehmen eine Lösung entwickeln, die nur geringfügige Anpassungen an den bereits vorhandenen Bildverarbeitungssystemen erfordert. Syntegon plant, die KI in weiteren Inspektionsmaschinen für unterschiedliche Produkte und Packmittel zu implementieren.
Bei der Entwicklung und Herstellung visueller Inspektionsmaschinen verfügt Syntegon Technology, die ehemalige Verpackungssparte ‚Bosch Packaging Technology‘ aus der Bosch-Gruppe, über mehr als 40 Jahre Erfahrung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Waiblingen bei Stuttgart deckt eine breite Palette an manuellen, halb- und vollautomatischen Lösungen für alle flüssigen Pharmazeutika und Packmittel ab.
Quelle: Syntegon Technology