Die Mesutronic Gerätebau GmbH & Co. KG soll verkauft werden. Die Indus Holding AG will 89,9 Prozent der Anteile des Entwicklers und Herstellers von Inspektionssystemen erwerben, wurde Ende Mai mitgeteilt. Die Übernahme, der noch das Kartellamt zustimmen müsse, geschehe im Rahmen einer Unternehmensnachfolgeregelung.
Mesutronic hat seinen Sitz in Kirchberg im Wald und wurde 1992 gegründet. Nach eigenen Angaben gehört man zu den führenden Anbietern von Systemen zur Metall- und Fremdkörpererkennung für industrielle Anwendungen. 2018 erzielte Mesutronic demnach einen Umsatz von über 24 Millionen Euro. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden an Standorten in Deutschland und Frankreich beschäftigt.
„Mesutronic ist ein Unternehmen genau nach unserem Geschmack, weil es in einer der von uns definierten Zukunftsbranchen aktiv ist.“
Johannes Schmidt, Vorsitzender des Vorstands von Indus
Alteigentümer bleiben weitgehend im Unternehmen
„Wir liefern unseren Kunden seit 27 Jahren maßgeschneiderte Systemlösungen mit Hochfrequenz-Metalldetektoren und Fremdkörperdetektoren auf Röntgenbasis zum Einbau in komplexe Produktionsanlagen“, sagt Karl-Heinz Dürrmeier, geschäftsführender Gesellschafter von Mesutronic. Die Übernahme kommentiert er wie folgt: „Mit Indus haben wir eine Muttergesellschaft gefunden, mit der wir unsere typischen mittelständischen Tugenden erhalten und doch zügig weiter international wachsen können. Die Unternehmensnachfolge hat somit keine Auswirkungen auf bestehende Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie für unsere internationalen Vertriebspartner, alle bestehenden Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse laufen wie gewohnt weiter.“
Die bisher im Unternehmen tätigen Alteigentümer werden zum überwiegenden Teil an Mesutronic beteiligt bleiben. Das Unternehmen werde weiter eigenständig geführt, die alte Leitung werde die Integration in die Indus-Gruppe begleiten, führt die Mitteilung weite aus.
Inspektionslösungen für alle Prozessschritte
Mesutronic bietet Inspektionslösungen für nahezu alle Prozessschritte an. Zum einen werden Anlagen zum Schutz von Produktionsanlagen vor Metallteilen und anderen Fremdkörpern angeboten. Zum anderen enthält das Portfolio Systeme zur Inspektion von Produkten auf Metallfreiheit und andere Verunreinigungen. Diese Anwendungen kommen unter anderem in der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie zum Tragen. Die Produktion der Anlagen erfolgt ausschließlich am Stammsitz des Unternehmens in Kirchberg im Bayerischen Wald.
Hochpräzise Sensoren entdecken dabei unerwünschte Fremdkörper. Besonders dynamische Sortiereinrichtungen entfernen verunreinigte Produkte aus Produktionsprozessen, ohne dass diese unterbrochen werden müssen. Dabei können sowohl diskrete Produktströme wie zum Beispiel verpackte Lebensmittel als auch kontinuierliche Materialströme wie Kunststoffgranulat untersucht werden.
Die Indus Holding AG hat ihren Sitz in Bergisch-Gladbach und wurde 1989 gegründet. Als mittelständische Beteiligungsgesellschaft konzentriert sie sich auf die langfristige Entwicklung von Unternehmen aus den Bereichen Bau und Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizin und Gesundheitstechnik sowie Metalltechnik. Derzeit würden Beteiligungen an 45 Unternehmen gehalten, teilt Indus mit. Der Jahresumsatz 2018 habe bei etwa 1,7 Milliarden Euro gelegen.